Pemba
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Pemba (arabisch: al-Djazîrat al-Khadrâ’ – die grüne Insel) ist mit 984 km² (Nord-Südausdehnung 67 km; Ost-West-Ausdehnung bis zu 22 km ) und ca. 350.000 Einwohnern die zweitgrößte Insel der ostafrikanischen Inselgruppe und des Bundesstaats Sansibar (Zanzibar). Die Insel gehört politisch zur Vereinigten Republik Tansania; Hauptorte sind Chake-Chake (Flughafen), Wete (Parlamentsgebäude) sowie Mkoani (Fährhafen).
Im Vergleich zur Nachbarinsel Sansibar ist Pemba fruchtbarer und auch hügeliger. Angebaut werden vor allem Gewürznelken, aber auch Kokosnüsse, Reis, Muskatnüsse, Bananen, Zuckerrohr, Mango, Pfeffer und Cassava. Pemba litt Jahrzehnte unter seiner schlechten infrastrukturellen Anbindung an Zanzibar und wurde finanziell/politisch vernachlässigt. Aufgrund des tiefen Seegrabens zwischen Pemba und Zanzibar sowie dem Festland kann Pemba nicht mit Strom von außen versorgt werden. Es gibt daher in Wesha bei Chake-Chake ein eigenes Ölkraftwerk, welches jedoch nicht die ganze Insel versorgen kann; häufige Stromausfälle sind daher an der Tagesordnung. Auf Pemba hat sich seit Anfang der 1990er Jahre eine starke politische Oppositionsbewegung (Civic United Front - CUF) gegen die früher Einheitsparte CCM (Chama Cha Mapinduzi) entwickelt.
Pemba besitzt einige kleinere vorgelagerte Inseln und eine Reihe von Badestränden (bei ansonsten starkem Mangrovenbewuchs bzw. Korallenfelsküste). Touristisch ist Pemba trotz seiner vielfältigen landschaftlichen Reize im Gegensatz zu Sansibar nur wenig entwickelt.
Die nebenstehende Flagge wurde am 18. Januar 1964 unter Ausrufung der "Volksrepublik Pemba" gehisst. Sie war als offizielle Flagge bis zum 7. April 2006 in Gebrauch.
Während der mehrmonatigen Nelkenerntesaison ist jeder freie Platz auf der Insel mit Matten ausgelegt, auf denen die Gewürznelken (Swahili: karafuu) mehrere Tage zum Trocknen ausgelegt werden. Die Nelkenernte zieht jedes Jahr Wanderarbeiter vom Festland an; die Erntearbeiten sind gefährlich, da die noch nicht aufgeblühten Blütenstämme vom sehr hohen Nelkenbaum per Hand gepflückt werden müssen.
Zu über 95% sind die Einwohner Pembas Muslime. Aufgrund weitgehend fehlender Sozialsysteme ist der familiäre Verbund und die Absicherung für das Alter durch Kinder sehr wichtig. Die Kinder müssen auf dem Lande schon früh in Haushalt und bei der Landwirtschaft mithelfen.
Koordinaten: 5° 12' 38" S, 39° 43' 30" O