Pascha (Titel)
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Pascha (Türk.: Paşa; engl. Pasha, franz. Pacha, ital. Bassa) war in der osmanischen Türkei seit dem 15. Jahrhundert der Titel der höchsten Beamten und Militärs (z.B. der Kapudan Pascha in der türkischen Marine oder Offiziere im Generalsrang). Bis 1867 war der Pascha der Statthalter einer osmanischen Großprovinz (Eyalet). Ihm unterstanden oft mehrere Beys als Gouverneure der Unterprovinzen (Beylik, Sandschak). Eine Sonderstellung nahmen die Deys von Algier, Tunis und Tripolis ein, die als Paschas zeitweise ein Höchstmaß an politischer Autonomie genossen.
Der Titel Pascha wurde dem Namen nachgestellt. In der Türkei wurde der Titel 1932, in Ägypten 1953 abgeschafft. Abgeleitet ist das Wort entweder vom türkischen Başağa („Hauptherr“) oder vom persischen Padschah („Fürst, König“). Der Sohn eines Paschas hieß Paschazade (türk. paşazâde, abgeleitet vom persischen زاده zade „Nachkomme, Kind, Sohn“). Allgemeinsprachlich war paşa auch der Begriff für den ältesten Sohn in der Familie.
Als Rangabzeichen wurden den Paschas zwei bis drei Rossschweife (Tugh) vorangetragen; dieser altertümlich Brauch wurde bereits von Sultan Mahmud II. (1808–1839) abgeschafft. In etwa gleichrangig waren die Agas der Janitscharen (zwei bis drei Rossschweife). Vorgesetzte Titel waren Großwesir (fünf Rossschweife) und Wesir (drei Rossschweife), nachgeordnet waren Bey (ein Rossschweif), niedere Agas und Efendi.
Im Zusammenhang mit der türkisch-deutschen Militärkooperation im 19. und 20. Jahrhundert erhielten auch einige Deutsche den Titel. Bekannte Beispiele dafür sind die Offiziere Colmar Freiherr von der Goltz Pascha und Hans Kurt Henning von Hobe Pascha (1843-1928) sowie der Eisenbahningenieur Heinrich August Meißner (1862-1940).
