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Otto Mueller – Wikipedia

Otto Mueller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Selbstporträt von Otto Mueller, 1921
Selbstporträt von Otto Mueller, 1921

Otto Mueller (* 16. Oktober 1874 in Liebau, Schlesien; † 24. September 1930 in Obernigk bei Breslau) war ein deutscher Maler und Lithograph des Expressionismus. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Expressionisten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Schaffen

Otto Mueller wurde 1874 in Liebau als Sohn eines Leutnants und späteren Steuerberaters im damals preußischen Schlesien geboren. Seine Jugendjahre verbrachte er in Görlitz. Das Gymnasium musste er ohne Abschluss verlassen.

Von 1890 bis 1894 absolvierte er auf Wunsch seines Vaters eine Lithographenlehre, daran schloss sich bis 1896 ein Studium an der Kunstakademie von Dresden an, für das er eine Sondergenehmigung erhalten hatte, wo es jedoch bald zu Differenzen mit seinem Professor Georg Hermann Freye kam, da er dessen Korrekturen nicht dulden wollte.

Ab 1898 setzte er seine Studien an der Akademie der Bildenden Künste München fort, konnte sie jedoch 1899 nicht fortführen, da ihm der Leiter der Akademie, Franz von Stuck die Genehmigung versagte.

1905 heiratete er Maschka Meyerhofer, die ihm oft Modell stand und die seine Vertraute auch nach der Trennung und zwei weiteren von Mueller geschlossenen Ehen blieb. Sein Vorbild wurden Plastiken von Wilhelm Lehmbruck; seit 1908 malte er die schlanken Mädchengestalten, die für ihn charakteristisch sind wie auch die Leimfarben, die er mit Vorliebe für seine Werke nutzte.

1908 zog er nach Berlin und war von 1910 bis 1913 Mitglied der Künstlergruppe Die Brücke. Der in seinem Stil den anderen Brücke-Künstlern sehr ähnliche Mueller bevorzugte eine gedämpfte Farbgebung von lyrisch-dekorativer Wirkung.

Am Ersten Weltkrieg nahm er als Freiwilliger teil und zog sich 1917 eine Lungenentzündung zu, die ihn fast das Leben gekostet hätte.

Seit 1919 war er Professor an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. Er lehnte jede bürgerliche Anpassung ab und verkehrte im Kreis der „Breslauer Künstlerbohème“. Seine Frau Maschka ließ sich 1921 von ihm scheiden und kehrte nach Berlin zurück.

Seine Zigeuner-Mappe mit neun farbigen Lithographien von 1927 bildete den Höhepunkt seines Schaffens. Er hatte Spalato und Sarajevo besucht, wie seine Schwester Emmy berichtete, wo er von Zigeunern aufgenommen wurde und unter ihnen lebte wie einer der ihren. Auch die Bilder, die in Muellers letzten drei Lebensjahren von 1927 bis 1930 entstanden, zeugen von Muellers künstlerisch ausgeprägtester Phase.

Mueller starb am 24. September 1930 in Breslau.

Im Jahr 1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten 357 seiner Werke aus deutschen Museen, da seine Bilder als Entartete Kunst galten. Einige von ihnen wurden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ ausgestellt.

Das zentrale Thema in Muellers Werken ist die Einheit von Mensch und Natur, die er in zahlreichen Aktdarstellungen in Landschaften auszudrücken versucht. In diesen Bildern stellt Mueller immer wieder Szenen aus dem Zigeunerleben dar.

Einige seiner Werke wurden postum auf der documenta 1 im Jahr 1955 in Kassel gezeigt.

[Bearbeiten] Landschaftsschilderung ohne Dramatik

In seinen Landschaftsbildern gab Otto Mueller nur ganz einfache Anblicke: Baumstämme an einer Wasserlache, einen Dünenhang, Gartenzäune am Bachlauf und Bäume mit Weg. Otto Mueller, Der Waldweg, c. 1928. [1]

Er empfand die Landschaft nie als heroische Szenerie, nie als „dramatisch“, nicht einmal als „pittoresk“. Nüchtern und doch mit starker Empfindung schilderte er die Landschaft.

Seine Landschaftsbilder sind wie eine Beschwörung der absoluten Ruhe der Natur. Man hört aus ihnen kein Wipfelrauschen, kein Wettergrollen, keinen Wellenschlag. Nichts regt sich – es herrscht die tiefe atemlose Stille. [2]

[Bearbeiten] Vorzüge der Graphischen Formulierungen

Der Freude am Experimentieren, die sich Otto Mueller vor der gespannten Leinwand versagte, ist er -mit der Fettkreide in der Hand über den Kalkschiefer gebeugt – gern gefolgt. Er hat auf dem Stein kühn und ausschweifend gearbeitet, sich vom körnigen, die Kreide gut fassenden Grund anregen lassen und sich sogar handschriftlich zügige Formulierungen erlaubt, ja, er hat die Lust am Risiko genossen und das unvorhergesehene Ergebnis, wenn es ihm tauglich erschien, gern angenommen. Was Wunder, dass die graphischen Blätter allesamt weniger „endgültig“, meist frischer und spiritueller wirken. Otto Mueller sind mit der Fettkreide graphische Kostbarkeiten von hohem Rang gelungen, denen das Auge mit Genuss nachgeht. Das Gewicht der Hand hat sich genau als Verdünnung oder Verdickung der Linie auf die Platte übertragen. Man kann es als Abenteuer empfinden.

[Bearbeiten] Zeitlos und Beständig

Otto Muellers Werk gibt ein Beispiel großer Selbstdisziplin. Er muss die schnellfertige Art der Vielmaler verachtet haben, die noch mit der Auswahl des halbwegs Gelungenen aus der hektischen Produktion ihre Gemeinde zu verblüffen wissen. Otto Muellers Kunst ist nicht das Ergebnis empirischer Auseinandersetzungen und theoretischer Grübeleien. Er war weder ein Experimentierer noch eine Kraftnatur, die – selbst mit dem Risiko des Versagens – den letzten Einsatz wagt. Für den Verzicht an interessant machenden Effekten hat er seinen Gemälden aber Zeiten und Moden überdauernde Solidität gewonnen, handwerklich sinnliche Qualitäten, subtile Reize der Oberfläche, die gute „peinture“. Die Schlacken der Zeitgebundenheit, die soviele Bilder aus expressionistischem Erbe heute nurmehr als historische Dokumente erscheinen lassen, haften dem Werk Otto Muellers nicht an. Es bleibt bestaunenswert, wie er es vermochte, sich dem agitatorisch erhitzten, heftigen Kunstgetriebe der Nachkriegszeit zu entziehen, wie er sich der Einmischung in die babylonische Sprachenverwirrung enthielt und sich zurückzog in die vier Wände seines Breslauer Ateliers und, nur seinem sicheren Qualitätsgefühl vertrauend, still an seinem Werk baute, ohne sich um Kunsttheorien zu kümmern. All die Namen, welche die Kataloge des inflatorischen Expressionismus enthalten, sind vergessen oder haben kaum noch Klang. Otto Muellers Bilder hingegen behalten Bestand, weil sie vollkommene künstlerische Realisationen sind, vollkommen in der Auffassung wie im Handwerk. Sie haben ihre magische Anziehungskraft, den Nimbus des echten Kunstwerks, einen unerklärbaren Zauber über die Jahre bewahrt. Vielleicht ist das Geheimnis seiner Kunst die glückliche Verbindung aus Traum, Leben und künstlerischem Esprit. Bis zu seinem Ende hat die Schönheit und Erlesenheit seiner Malerei nicht nachgelassen. Wie wenige Maler gibt es, von denen man das sagen könnte! Seine Malerei lässt seinen Charakter besser erkennen als alle Zeitgenossen.

[Bearbeiten] Werke

(Auswahl)

  • 1911, „Drei Akte im Walde“, Hannover, Sprengel Museum
  • 1915, „Waldsee mit zwei Akten“, Dortmund, Museum am Ostwall
  • 1916, „Liebespaar zwischen Gartenmauern“, Berlin, Brücke-Museum
  • 1919, „Liebespaar“, Leipzig, Museum der bildenden Künste
  • um 1926 „Zwei Mädchen im Schilf“, Bernried, Museum der Phantasie, Sammlung Buchheim
  • um 1926/28, „Stehende Zigeunerkinder“, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Gm 1689 (Leihgabe aus Privatbesitz)
  • 1927, „Zigeuner mit Sonnenblumen“, Saarbrücken, Saarland-Museum
  • 1928, "Der Waldweg"[3], Teil einer Privatsammlung
  • um 1928, „Zigeunerpferd am schwarzen Wasser“, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Gm 1802 (Leihgabe aus Privatbesitz)
  • Zwei Geschwiester

Viele Werke der Künstler der Breslauer Akademie sind im Bestand des Schlesischen Museums in Görlitz. Sie konnten aus einer bedeutenden Privatsammlung erworben werden.

[Bearbeiten] Zitat

  • „Traue den Menschen nicht...Roh und herzlos sind sie alle.“ (zitiert nach Buchheim 1963, S. 11)

[Bearbeiten] Literatur

  • Johanna Brade: Zwischen Künstlerbohème und Wirtschaftskrise. Otto Mueller als Professor der Breslauer Akademie 1919-1930. Oettel, Görlitz u. a. 2004, ISBN 3-932693-84-1
  • Lothar-Günther Buchheim: Otto Mueller. Leben und Werk. Buchheim, Feldafing 1963 (Neuausgabe: Buchheim, Feldafing 2003, ISBN 3-765-91052-X)
  • Marlene Decker: Gestaltungselemente im Bildwerk von Otto Mueller. Projekt-Verlag, Dortmund 1993, ISBN 3-928-86113-1
  • Johann Georg Prinz von Hohenzollern und Mario-Andreas von Lüttichau (Hrsg.): Otto Mueller. Eine Retrospektive. Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung / Prestel Verlag, München 2003, ISBN 3-791-32857-3 (mit CD-ROM)
  • Mario-Andreas von Lüttichau: Otto Mueller. Ein Romantiker unter den Expressionisten. DuMont, Köln 1993, ISBN 3-770-12981-4
  • Ursula Peters, Christiane Kupper (Red.): Moderne Zeiten. Die Sammlung zum 20. Jahrhundert. (= Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd. 3). Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2000, ISBN 3-926-98261-6
  • 1949, Eberhard Troeger Otto Mueller Verlag Crone & Co Freiburg, Gebundene Ausgabe - Seitenzahl 14
  • Christian Saehrendt: Die Kunst der „Brücke“ zwischen Staatskunst und Verfemung. Expressionistische Kunst als Politikum in der Weimarer Republik, im „Dritten Reich“ und im Kalten Krieg, Stuttgart 2005. (Erschienen in der Reihe Pallas Athene. Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, herausgegeben von Rüdiger vom Bruch und Eckart Henning Bd. 13.)
  • Gerd Presler: Die Brücke. Rowohlt, Reinbek 2007, ISBN 978-3-499-50642-0
  • Lothar-Günther Buchheim, "Otto Mueller, Leben und Werk", Buchheim Verlag, Feldafing 2006, ISBN 3-7659-1052-X

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Otto Mueller – Bilder, Videos und Audiodateien


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