Orcival

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Orcival

Rochefort-Montagne

45° 41′ N, 2° 51′ OKoordinaten: 45° 41′ N, 2° 51′ O

Höhe

860 m
(780 m–1.509 m)

Fläche

27,82 km²

Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte

(1999)
244 Einwohner
9 Einw./km²

63210

Orcival (in der Mitte die Basilika Notre-Dame)

Chorfenster mit Markuslöwe

Orcival ist eine französische Gemeinde im Département Puy-de-Dôme in der Auvergne.

Inhaltsverzeichnis

1 Wallfahrtsort
- 1.1 Basilika Notre-Dame
2 Quellen
3 Weblinks

[Bearbeiten] Wallfahrtsort

Orcival ist neben Clermont-Ferrand der bedeutendste Wallfahrtsort der Auvergne.

[Bearbeiten] Basilika Notre-Dame

Die Kirche des Ortes aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erinnert sofort an die Notre-Dame von Clermont, hier allerdings wegen der Hanglage mit nur einem Riegel im Osten.

Das Bauprinzip der berühmten Ostanlagen der auvergnatischen Bauschule: Wie Stufen übereinander geschichtet sind erstens die Apsidialkapellen der Querhäuser, zweitens die Kapellen des Chorumgangs, drittens der Chorumgang selbst, viertens der Hochchor und die Querschiffe, fünftens die pyramidale Zwischenstufe zum Turm (massif barlong) - und zuletzt der Turm selber.

Wenn man näher hinsieht, entdeckt man an diesem auf den ersten Blick ziemlich wehrhaften Bau doch zahlreiche sehr schöne dekorative Elemente, vor allem an der Schauseite im Osten, die der Stadt zugewandt ist. Die Inkrustationen aus verschiedenfarbigen Steinen greifen sehr alte Vorbilder aus der gallo-römischen Epoche auf. Dieser Ostbau ist mit seinem Chorumgang und seinen zahlreichen Kapellenanbauten sehr anspruchsvoll gestaltet. Auch hier fallen die in der Höhe mehrfach gestuften Fensterzonen auf, die im Inneren ein so faszinierendes Licht verbreiten.

Basilika Notre-Dame von Orcival

Über die ungewöhnliche Lage dieser Kirche des 12. Jahrhunderts gibt es eine kleine Legende, wie sie bei Wallfahrtsorten fast regelmäßig erzählt werden. An einer Quelle soll die Jungfrau erschienen sein, um sich zu erfrischen. Fortan erwies sich das Wasser als wunderkräftig und zog viele Pilger an. In der Nähe soll dann eines Tages die Marienfigur gefunden worden sein, die man noch heute verehrt. Das Standbild wurde in eine nahe gelegene Kirche gebracht, kehrte jedoch immer wieder an die Fundstelle zurück, ein untrügliches Zeichen, dass man hier eine Kirche errichten sollte. Man begann mit dem Bau, doch immer wieder stürzten die Mauern ein. Wutentbrannt nahm schließlich der Baumeister seinen Hammer, schleuderte ihn fort, und begann dort, wo er niederfiel, mit seinem letzten Versuch. Dieses Mal hielten die Mauern und haben die Jahrhunderte bis heute überdauert.

Die Türme dieser Kirchengruppe sind übrigens alle nicht mehr original. Sie wurden als prägnanter Ausdruck der kirchlichen Autorität während der Revolution zerstört und später rekonstruiert.