Omnibus-Verkehr Ruoff
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Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) | |
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Basisinformationen | |
Firmensitz | Waiblingen |
Webpräsenz | www.ovr-bus.de |
Eigentümer | Veolia Verkehr |
Geschäftsführer | Horst Windeisen |
Betriebsleitung | Jürgen Sauer |
Verkehrsverbund | VVS |
Beschäftigte | 105 |
Linien | |
Bus | 18 |
Anzahl Fahrzeuge | |
Omnibus | 59 |
Statistik | |
Fahrgäste | 4,4 Mio. pro Jahr |
Fahrleistung | 2,5 Mio. km pro Jahr |
Länge Liniennetz | |
Buslinien | 181 km |
Sonstige Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 2 |
Die Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH (OVR) mit Sitz in Waiblingen ist als Busunternehmen im Linienverkehr tätig.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 23. August 1926 meldete Richard Ruoff beim Oberamt Waiblingen einen Ford-Lastkraftwagen zur Zulassung an. Der Laster wurde mit Sitzbänken versehen und der öffentliche Linienverkehr zwischen Korb und dem Waiblinger Bahnhof aufgenommen. Dies war die Geburtsstunde der Omnibus-Verkehr Ruoff GmbH.
Bereits kurze Zeit später wurde der Laster durch einen kleinen Omnibus ersetzt, der wegen seiner grünen Farbe und seiner Form von den Fahrgästen schnell als „Laubfrosch“ betitelt wurde. 1932 waren es schon zwölf Busse. Die OVR war damals eines der ersten Unternehmen, das in großem Umfang Reisebustouristik betrieb. Ziele wie Paris oder Venedig standen auf dem Programm und ließen den Namen Ruoff in der ganzen Fachbranche bekannt werden. Ende der 80er Jahre war die OVR finanziell angeschlagen. Der harte Wettbewerb im Bereich der Bustouristik hatte wesentlich dazu beigetragen. 1990 übernahm die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) die OVR und stellte das Unternehmen wieder auf eine solide wirtschaftliche Grundlage, indem das Reiseangebot nach und nach ausgedünnt wurde.
Heute betreibt die OVR hauptsächlich Linienverkehre im Rems-Murr-Kreis. Die Schwerpunkte des Liniennetzes liegen in Waiblingen und Backnang, wo die OVR jeweils die Stadtverkehre betreibt. Im Jahr 2006 konnte die OVR auf ihr 80jähriges Bestehen zurückblicken.
[Bearbeiten] Standorte
Waiblingen
In Waiblingen verfügt die OVR über einen modernen Betriebshof. Auf dem 17.659 Quadratmeter großen Areal sind 32 Busse stationiert. Hier steht eine gut ausgestattete Werkstatt zur Verfügung, die eine zeitnahe und zuverlässige Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge gewährleistet. Eine Waschanlage mit Brauchwasseraufbereitung sorgt auf umweltfreundliche Weise dafür, dass die Busse auch äußerlich in gutem Zustand sind.
Backnang
In Backnang sind knapp 40 Mitarbeiter tätig. Von hier aus werden täglich 27 Busse disponiert, welche unter anderem im BK-Bus ihren Dienst verrichten. Seit Dezember 2003 wird auch in Backnang auf einem 7.211 Quadratmeter großen Gelände ein moderner Betriebshof allen zeitgemäßen Ansprüchen gerecht.
[Bearbeiten] Fuhrpark
Im Fuhrpark der OVR befinden sich 59 Omnibusse der Marken Mercedes-Benz und Setra, Neoplan, MAN und Solaris sowie ein originaler Oldtimer von Gottlob Auwärter jun. aus dem Jahr 1948.
[Bearbeiten] Oldtimer
Die Geschichte des Auwärter-Busses begann 1939 mit der Herstellung des Fahrgestelles vom Typ OP 3750 bei Mercedes-Benz in Mannheim. Im Zweiten Weltkrieg hatte die OVR alle Busse bis auf einen verloren. Um den Verkehr nach 1945 wieder aufnehmen zu können, musste improvisiert werden. Sie erwarb von der amerikanischen Besatzungsmacht einige alte Fahrgestelle und ließ diese dann von Gottlob Auwärter jun. mit einer Karosserie versehen. Eine dieser Karossen ist der heute erhaltene Reisebus, der 1948 entstand. Er wurde von nun an im Reiseverkehr eingesetzt. Er besaß ein Faltdach, große Fensterflächen und einen Heckgepäckraum.
Einige Jahre später kamen leistungsfähigere Busse im Reiseverkehr auf, mit denen dieser Bus nicht mehr mithalten konnte. Er wurde nun in den Linienverkehr der OVR versetzt. Auch hier wurde der Bus bald durch jüngere und leistungsfähigere Busse ersetzt und an einen Gebrauchtwagenhändler in Stuttgart-Bad Cannstatt verkauft. Hier wurde er mit einem Holzverschlag umbaut und diente für Jahrzehnte als Abstellschuppen.
2003 entdeckten Oldtimer-Begeisterte den Bus, die ihn in zweijähriger Arbeit restaurierten. Konrad Auwärter kaufte ihn anschließend auf und überließ ihn der OVR, damit das Fahrzeug als „Zeitzeuge der Busgeschichte“ wieder in seinem ursprünglichen Verkehrsgebiet zum Einsatz kommt.