Numerian

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Antoninian des Numerian

Numerian (* 253; † 284), mit vollständigem Namen Marcus Aurelius Numerius Numerianus, war ein römischer Kaiser. Er regierte von 283 bis 284 zusammen mit seinem älteren Bruder Carinus das Römische Reich, wobei ihm die Verwaltung der Ostprovinzen unterstellt wurde.

[Bearbeiten] Leben

Numerian wurde als jüngster Sprössling des späteren Kaisers Carus 253 an einem unbekannten Ort geboren. Eher ein literarisch begabter Schöngeist als ein Staatsmann, wurde seinem älteren Bruder Carinus schon früh die Nachfolge als Herrscher in den wichtigen Provinzen des Westens zugesprochen. Auch in der Titelvergabe wurde er stets hinter Carinus gestellt: Während Numerian nur den Titel eines Caesar erhielt, wurde sein Bruder im Westen als Augustus gefeiert.

Im Juli oder August des Jahres 283 starb sein Vater Carus plötzlich während eines Feldzugs gegen die Perser angeblich durch einen Blitzschlag. Wie geplant, ging die Nachfolge reibungslos auf dessen beide Söhne über, und Numerian fiel nun die Aufgabe zu, den Feldzug weiter zu führen. Allerdings erwies sich der neue Kommandant als unfähig in militärischer Hinsicht. Als er infolge einer Augenentzündung auch noch halb erblindete, gab Numerian den Befehl zum Rückzug; er wollte sich mit dem vom Vater Erreichten begnügen. Im Winter 283 schlug das Heer sein Winterlager in Syrien auf, und im Frühjahr 284 begann es mit dem Marsch nach Byzanz. Infolge seiner Augenkrankheit musste Numerian die gesamte Reise in einer hermetisch abgeriegelten Sänfte verbringen.

Laut antiken Historikern sollte sich diese Tatsache später als verhängnisvoll erweisen: Numerians Berater, der Prätorianerpräfekt Arrius Aper, ließ seinen Herrn heimlich ermorden und gab den Befehl, die Leiche in der Sänfte zu behalten. Auf Anfragen der Soldaten hin gab Aper vor, dass der Kaiser wegen seiner Krankheit die Sänfte nicht verlassen dürfte. Das Verbrechen wurde erst einige Tage später offenbar, als der Verwesungsgeruch nicht mehr zu überdecken war. Aper wurde fast umgehend auf Befehl des nun (ungeachtet der Tatsache, dass Carinus immer noch in Rom herrschte) von den Soldaten zum neuen Kaiser ausgerufenen Diokletian hingerichtet. Carinus ließ seinen toten Bruder vergöttlichen, nach dessen Tod fiel Numerian jedoch zusammen mit seiner ganzen Familie der Damnatio memoriae anheim.

Im Ganzen betrachtet muss konstatiert werden, dass Numerian schlicht ungeeignet war für die Staatsgeschäfte. Stattdessen war er offenbar ein durchaus begabter Dichter, der von seinen Zeitgenossen in einer Reihe mit dem berühmten Lyriker Nemesianus genannt wurde.