Nikolaus Christoph von Halem
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Nikolaus Christoph von Halem (* 15. März 1905 in Schwetz an der Weichsel; † 9. Oktober 1944 in Brandenburg an der Havel) war Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er entstammt der Oldenburger Familie von Halem. Einer seiner Vorfahren war der Schriftsteller Gerhard Anton von Halem. Seine Eltern waren Gustav Adolf von Halem (1870-1932), Hofmarschall der letzten Schwarzburger Fürsten Günther Viktor und Fürstin Anna Luise, und Hertha von Halem, geb. von Tiedemann (1879-1957).
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[Bearbeiten] Ausbildung
Halem erhielt Hausunterricht, besuchte dann das Gymnasium in Schwetz und - nach dem Umzug der Eltern nach Berlin - die Klosterschule Roßleben. Im März 1922 legte er das Abitur ab und studierte danach Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen, Universität Leipzig, Universität München und Universität Heidelberg. In dieser Zeit war er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg; Halem wurde später dort ausgeschlossen, weil er angeblich in der Öffentlichkeit Ärgernis wegen Trunkenheit erregt hatte. [1]. 1931 setzte er seinen Werdegang als Referendar fort.
[Bearbeiten] Politische Betätigung
Halem hatte sich am Marsch zur Feldherrnhalle beteiligt. Enge Kontakte pflegte er mit der so genannten „Schwarzen Reichswehr“. Halem distanzierte sich jedoch von den Nationalsozialisten und brach im Sommer 1933 seine Referendarausbildung ab, um „nicht den Eid auf Hitler leisten zu müssen.“[2]
1936 war Halem als Pressereferent beim Reichskommissar für die Preisbildung tätig. Halem war konservativ, ein Anhänger des Ständestaates und als Gesinnungsgenosse Emanuel Freiherr von Kettelers entschieden gegen einen gewaltsamen Anschluss Österreichs. Angeblich unterstützte Halem bereits 1938 Attentatspläne gegen Hitler. 1940 wechselte Halem zur Graf-Ballestremschen-Güterverwaltung. Für diesen Konzern reiste er öfter ins Ausland und baute bei dieser Gelegenheit Kontakte nach England auf.
[Bearbeiten] Attentatspläne und Prozess
Halem äußerte sich Ende 1939 gegenüber Josef Römer, der sich als erbitterter Gegner der Nationalsozialisten zu erkennen gab, der Krieg gegen England sei „heller Wahnsinn“, man müsse den Krieg beenden und die nationalsozialistische Staatsführung beseitigen. Deutschland werde man in zehn oder zwölf Fürstentümer auflösen und Otto von Habsburg als Kaiser auf den Thron heben. Halem bot Josef Römer Geld an, um einen Attentäter zu finden, der Hitler beseitigen könne. 1941 brach Halem den Kontakt zu Römer ab, der ihn lediglich vertröstet hatte.[3] Nachdem der Mitverschwörer Josef Römer unter der Folter den Namen preisgegeben hatte, wurde Halem am 26. Februar 1942 in Haft genommen. Er durchlitt dann mehrere Gefängnisse und Konzentrationslager, unter anderem Sachsenhausen. Erst im Juni 1944, also kurz vor dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944, wurde gegen Halem beim Volksgerichtshof Anklage erhoben. Halem wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und in der Haftanstalt in Brandenburg hingerichtet.
Nikolaus Christoph von Halem war seit 1931 verheiratet und hatte zwei Söhne.
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus von der Groeben: Nikolaus Christoph von Halem im Widerstand gegen das Dritte Reich. Wien/Köln 1990, ISBN 3-205-05269-2
Personendaten | |
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NAME | Halem, Nikolaus Christoph von |
KURZBESCHREIBUNG | Gegner und Opfer des Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 15. März 1905 |
GEBURTSORT | Schwetz an der Weichsel |
STERBEDATUM | 9. Oktober 1944 |
STERBEORT | Brandenburg an der Havel |