Neues Volksblatt
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Das Neue Volksblatt ist eine christlichsoziale Tageszeitung im Besitz der oberösterreichischen Volkspartei. Sie erscheint täglich von Montag bis Samstag in Linz an der Donau (Österreich) und bedient mit ihrer Berichterstattung das Bundesland Oberösterreich.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 1869 bis 1945
Die Zeitung wurde mit 2. Januar 1869 als „Linzer Volksblatt“ vom Katholischen Pressverein ins Leben gerufen. Sie ist damit die drittälteste noch bestehende Tageszeitung Österreichs und die älteste in Oberösterreich. Das "Volksblatt" wurde als Sprachrohr des Linzer Bischofs Franz Joseph Rudigier (1811-1884) in der publizistischen Auseinandersetzung mit dem Deutschliberalismus und dessen 1865 etablierter "Linzer Tagespost" gegründet. In den ersten Jahren hatte die Zeitung ihren Sitz in jenem Haus in der Rathausgasse 5, in dem während seiner Linzer Jahre (1612-1626) der berühmte Astronom Johannes Kepler gelebt hatte.
In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 stürmten die Nationalsozialisten die Redaktionsräume der Zeitung. Nach dem Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland wurde das „Linzer Volksblatt“ mit 30. Juni 1938 von den neuen Machthabern zwangseingestellt. Den Verlag und die Druckerei musste der Katholische Pressverein gegen einen Bruchteil des tatsächlichen Wertes an den Berliner NS-Verlag "Die Standarte" abtreten. Der innenpolitische Redakteur wurde inhaftiert, einige Zeit davon im KZ.
[Bearbeiten] 1945 bis heute
Am 8. Oktober 1945 wurde das Blatt wiedergegründet und bis 1950 als Parteizeitung an die oberösterreichische Volkspartei verpachtet. Danach wurde das "Volksblatt" wieder als regionale christliche Tageszeitung vom Katholischen Preßverein herausgegeben. 1953/54 publizierte der junge Dichter Thomas Bernhard (1931-1989) im Wochenend-Feuilleton des "Volksblattes" mehrere frühe literarische Texte, darunter erstmals und bis heute exklusiv das Gedicht "Januar" (am 5. Januar 1954) und die Erzählung "Der Untergang des Abendlandes" (am 17. Juli 1954); in Zweitabdruck erschienen die Erzählungen "Von sieben Tannen und vom Schnee. Eine märchenhafte Weihnachtsgeschichte" (24. Dezember 1953, Wiederabdruck am 22. Dezember 2007) und "Das Armenhaus von St. Laurin oder die Welt vor der Tür" (13. März 1954, Wiederabdruck: 5. Jänner 2007).
1971 kaufte die oberösterreichische ÖVP das "Volksblatt" schließlich, um seine Umwandlung in eine Regionalausgabe der Grazer Kleinen Zeitung zu verhindern. Im selben Jahr wurde die Oberösterreich- um eine Niederösterreich-Ausgabe erweitert. Nach der Einstellung dieses "Niederösterreichischen Volksblattes" wurde das bisherige "Linzer Volksblatt" mit 28. September 1974 in „Neues Volksblatt“ umbenannt, da es nunmehr neben den OÖ- auch einige NÖ-Seiten enthielt. Die Auflage stieg Anfang der 70er-Jahre auf eine Rekordhöhe von rund 50.000 Exemplaren, die Reichweite auf etwa 125.000 Leser. Seit der Umstellung von Groß- auf Kleinformat 1993 bestand weiters bis 2005 eine Kooperation mit der Salzburger Volkszeitung. Heute erscheint das "Volksblatt" in einer Auflage von 25.000 bis 30.000 Exemplaren, am Wochenende ergänzt durch ein Farbmagazin.
Bis 1938 bekleideten ausschließlich katholische Geistliche das Chefredakteursamt. 17. Chefredakteur seit Bestehen des Blattes ist seit 2004 der Satiriker, frühere Kabarettautor und promovierte Theologe Dr. Werner Rohrhofer, der zuvor Leiter des APA-Korrespondetenbüros in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz war. Den Verlag leitet seit Oktober 2005 Walter Dipolt.
Das Neue Volksblatt ist Genossenschafter der Austria Presse Agentur, Mitglied des Verbands österreichischer Zeitungen (VÖZ) und dem Ehrenkodex für die österreichische Presse verpflichtet.
[Bearbeiten] Bekannte (frühere) Mitarbeiter
- Gustav Putz (Chefredakteur 1945-1950)
- Alfred Lahner (Chefredakteur 1950-1961)
- Dr. Harry Slapnicka (Chefredakteur 1961-1970, Historiker)
- Peter Klar (Chefredakteur 1971-1995)
- Dkfm. Kurt Horwitz (Chefredakteur 1995-1997, danach der "Vorarlberger Nachrichten")
- Dr. Franz Rohrhofer (Chefredakteur 1997-2004, vorher des ORF Oberösterreich)
- Klaus Edlinger (später ORF-"Zeit im Bild"-Moderator)
- Dr. Hubert Feichtlbauer (später Chefredakteur "Kurier")
- Fritz Pesata (später Ö1-Hörfunkredakteur)
- Bert Reisfeld (Hollywood-Korrespondent)
- Margret Arminger (Buchautorin)
- Margret Czerni (Theaterkritikerin, Schriftstellerin)
- Fridolin Dallinger (Komponist und Musikkritiker)
- Dr. Rupert Gottfried Frieberger (Komponist und Musikkritiker)
- Dr. Alfred Peschek (Komponist und früherer Musikkritiker)
- Dr. Renate Wagner (Kultur-Korrespondentin, Ö1, Buchautorin)
- Leo Strasser (Sportchef "Oberösterreichische Nachrichten")