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Neoblase – Wikipedia

Neoblase

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Unter einer Neoblase versteht man in der Humanmedizin, speziell in der Urologie, einen aus Dünndarm erstellten Harnblasenersatz.

Das Applizieren einer Neoblase oder eines Ileum-Conduits ist in der Regel nach einer Zystektomie, also der Entfernung der Harnblase und der Prostata, vonnöten. Die Neoblase übernimmt dann die Reservoirefunktion der zuvor entfernten Harnblase. Das Reservoir aus Darmschlingen wird durch die sogenannte Detubularisierung konstruiert: der Dünndarm wird längs aufgeschnitten und N-, S- oder W-förmig zu einer Darmplatte genäht. Die Darmplatte wird geklappt und die Aussenkanten miteinander verbunden. Die Harnleiter werden unterschiedlich je nach OP-Technik mit dem Reservoir verbunden. Ziel ist ein Reservoir, welches ein ausreichend großes Volumen Harnvolumen ohne großen Druckanstieg aufnehmen kann. Die Neoblase wird an Stelle der Harnblase mit der Harnröhre verbunden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Harnröhre des Patienten nicht von der Krebserkrankung betroffen ist. Die Neoblase wird mit der Harnröhre verbunden, und der Urin wie bisher über diese ausgeschieden. Dies gewährleistet im Gegensatz zu den künstlichen Alternativen zur Harnableitung eine wesentlich höhere Lebensqualität und eine geringere Infektionsgefahr. Problematisch ist allerdings die Eigenschaft des Dünndarmgewebes, relativ große Mengen Schleim abzusondern, der sich bei der Neoblase dann im Urin wiederfindet. Weiterhin kann durch die Resorption von Urinbestandteilen durch die Dünndarmschleimhaut Störungen des Säure-Basen-Haushalt und der Blutsalze (Elektrolyte) entstehen. Nach Anlage einer Neoblase kann auch eine störende Harninkontinenz entstehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte der künstlichen Harnableitung

Die Idee der künstlichen Harnableitung ist so alt, wie die Möglichkeit der Entfernung der Harnblase. Im Laufe der Zeit wurden viele Methoden entwickelt und ausprobiert.

1852 begann die Geschichte der künstlichen Harnableitung. Der Chirurg John Smith legte über den Enddarm mit einem doppelläufigen Katheter aus Silber eine Harnleiter-Darm-Fistel an. Der 13-jährige Patient verstarb jedoch ein Jahr später an einer Bauchfellentzündung.

Die erste erfolgreiche Harnleiterimplantation in den Darm wurde im Jahr 1878 ebenfalls von Smith durchgeführt.

Bereits 1887 führte der deutsche Chirurg Bernhard Bardenheuer die erste vollständige Blasenentfernung durch. Er wollte die Harnleiter in den Darm implantieren, jedoch konnte er während der Operation einen der beiden Harnleiter nicht auffinden. Der Urin sammelte sich im Becken und der Patient verstarb zwei Wochen nach der Operation.

Die Ergebnisse der totalen Cystektomie (Blasenentfernung) waren sehr entmutigend. Eine Studie attestierte 1952 eine 5-Jahresüberlebensrate von nur 9%. Eine wesentliche Verbesserung der Ergebnisse brachte 1956 die Einführung der radikalen Cystektomie (Blasenentfernung) durch Whitemore und Marshall. Bei dieser Operationstechnik werden, im Gegensatz zur totalen Cystektomie, alle umliegenden Organe mit entfernt, also eine Umschneidung des Tumors in größerem Sicherheitsabstand.

Ein weiterer Meilenstein ist das 1950 von Bricker vorgestellte Ileum-Conduit. Bei diesem Verfahren wird ein ca. 10cm langes Dünndarmstück ausgeschaltet. Auf der einen Seite werden die beiden Harnleiter implantiert und auf der anderen Seite ein Stoma über Hautniveau in die Bauchwand eingepflanzt.

Die erste Neoblase wurde 1958 von Camey vorgestellt. Dabei schaltete er ein Dünndarmsegment aus und schloss die beiden Harnleiter auf der einen Seite an. Das Dünndarmstück blieb als Ganzes erhalten, nicht wie heute üblich aufgeschnitten und kugelförmig vernäht.

Vor 1980 war das Risiko der Narkose und anschließenden intensivmedizinischen Versorgung für den Patienten einen solchen Eingriff nicht zu überleben zu groß. Erst große Fortschritte der Anästhesie in den 1980er Jahren machten solche Operationen möglich. Zwischenzeitlich gab es auch Bestrebungen, den Eingriff auf zwei Operationen zu verteilen, um das Risiko für den Patienten zu minimieren. Im ersten Schritt wurde die Neoblase aus Darm geformt und in einem zweiten Eingriff die natürliche Harnblase entfernt.

[Bearbeiten] Neoblase nach Hautmann

Diese Form der Harnableitung wurde von Prof. R. Hautmann und Kollegen an der Universität Ulm entwickelt. Erstmals beschrieben wurde sie 1987. Bei dieser Neoblase wird ein ca. 65 cm langes Dünndarmstück ausgeschaltet und w-förmig zu einer Platte vernäht. Nach dem Einnähen der Harnleiter und dem Verbinden mit der Harnröhre, werden die beiden Enden der Darmplatte miteinander vernäht.

[Bearbeiten] Neoblase nach Studer

Bei der Neoblase nach Prof. U. Studer vom Inselspital Bern wird ein ca. 45 cm langes Dünndarmstück ausgeschalten. Bis auf 10-15cm wird der Darm gespalten. An dieser Stelle werden später die Harnleiter implantiert. Nach Verbinden mit der Harnröhre, wird die neue Blase verschlossen.

[Bearbeiten] MAINZ-Pouch I

Der MAINZ-Pouch I (mixed augmentation ileum‘ n zecum) besteht zu 1/3 aus Dickdarm und zu 2/3 aus Dünndarm und kann später ein Urinvolumen von 300-600 ml fassen. Er gehört, wie die Neoblasen nach Hautmann und Studer zu den Niederdrucksystemen. Die Ersatzblase wird über ein Dünndarmstück oder, falls noch vorhanden den Blinddarm mit dem Bauchnabel verbunden. Darüber kann die Blase mit einem Katheter entleert werden. In der Regel sind die Patienten kontinent.

[Bearbeiten] MAINZ-Pouch II

Die Harnleiter werden in den Enddarm eingepflanzt und der Urin wird zusammen mit dem Stuhl über den After ausgeschieden. Voraussetzung ist eine gute Funktion des Schließmuskels, was vor der Operation geprüft wird. Diese Form der Harnableitung war lange Zeit Methode der Wahl. Heute wird sie wegen hoher Komplikationsraten jedoch nur noch äußerst selten angewandt. Ein großes Problem stellte die im Laufe des Lebens nachlassende Schließmuskelfunktion dar. Die Patienten wurden zunehmend inkontinent.

[Bearbeiten] Jenaer Harnblase

Die Jenaer Harnblase ist den Verfahren nach Hautmann und Studer ähnlich. Jedoch werden nach dieser Methode Teile der Prostata erhalten auf die dann die aus Dünndarm geformte Neoblase aufgesetzt wird. Vorteile sind nicht nur verbesserte Kontinenz der Patienten, sondern auch der Erhalt der Potenz. Des Weiteren verkürzt sich die Operationszeit als auch der Blutverlust verringert sich während der Operation.


[Bearbeiten] Weblinks


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