Nahverkehr in Pirmasens
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Der öffentliche Nahverkehr in Pirmasens wurde zunächst durch die Städtische Straßenbahn bedient.
[Bearbeiten] Straßenbahn
Sie befuhr ab 8. Juni 1905 eine 2,5 km lange eingleisige Strecke in Meterspur als Verbindung vom Hauptbahnhof zur Innenstadt. Dort war die Endstation am Krankenhaus, wo auch das Depot errichtet wurde. Für die Bedienung eines 7,5-Minuten-Taktes waren anfangs fünf, ein Jahr später weitere zwei Triebwagen und zwei Beiwagen beschafft worden.
Während des Ersten Weltkrieges war die Straßenbahn vom 1. August 1914 bis zum 5. Juli 1919 wegen Personalmangels außer Betrieb. Obwohl der Betrieb die Krisenjahre der Nachkriegszeit überstanden hatte, suchte man in den dreißiger Jahren nach einem Ersatz. Vor allem die engen Straßen der Innenstadt und der Wunsch, Außenbezirke im bergigen Gelände zu erschließen, führten zur Abkehr von der Straßenbahn. Angeregt durch den Obusbetrieb in Idar-Oberstein plante man nun auch in Pirmasens die Einführung dieses modernen Verkehrsmittels.
[Bearbeiten] Obus
Der Beginn des Zweiten Weltkriegs, der zur ersten Räumung der Stadt führte, verzögerte die Eröffnung des Betriebes mit elektrischen Oberleitungsbussen. Am 15. Oktober 1941 verkürzte man die Straßenbahn auf die Verbindung vom Hauptbahnhof bis zum Exerzierplatz, dem Knotenpunkt im Zentrum der Stadt. Die übrige Strecke bereitete man für den Obus vor, der am 25. November 1941 den Betrieb vom Wasserturm im Norden der Stadt über Exerzierplatz zum Stadtbad, ein kleines Stück jenseits des Krankenhauses, aufnahm. Diese 3,4 km lange Strecke konnte am 1. April 1943 vom Wasserturm bis zur Sommerwald-Siedlung nach Norden verlängert werden. Dorthin war schon seit dem 21. März 1939 eine Kraftomnibuslinie eingesetzt worden.
Am 3. Juli 1943 stellte die Straßenbahn auch auf dem Reststück Bahnhof – Exerzierplatz den Betrieb ein. Zwei Tage später fuhren hier Obusse. Die Linie 1 setzte die Tradition der Straßenbahn mit der Verbindung Hauptbahnhof – Exerzierplatz – Stadtbad fort, die Linie 2 begann am Exerzierplatz ihre Fahrt zur Sommerwald-Siedlung. Doch ein Luftangriff am 9. August 1944, der Obusse und Fahrleitung schwer beschädigte, sowie das Herannahen der Front verursachten eine mehrjährige Unterbrechung der Verkehrsbedienung.
Erst nach der Währungsreform, am 1. Juli 1948, begannen die Stadtwerke Pirmasens, zunächst einen bescheidenen Omnibusverkehr einzurichten. Die inzwischen reparierten Obusse konnten am 8. Oktober 1948 wieder die Linie 1 vom Bahnhof zum Stadtbad und ab 1949 auch die Linie 2 zum Sommerwald befahren; damit hatte das Netz seine maximale Ausdehnung von 6,7 km erreicht. Im Jahre 1958 standen 6 Obusse und 27 Dieselbusse zur Verfügung.
Die Linie 2 wurde nach 15 Jahren – also 1964 – auf Dieselbusverkehr umgestellt. Die Linie 1 blieb bis zum 12. Oktober 1967 in Betrieb. Seitdem gibt es in Pirmasens keinen elektrisch betriebenen Nahverkehr mehr.
[Bearbeiten] Literatur
- Dieter Höltge: Deutsche Straßen- und Stadtbahnen, Band 4: Rheinland-Pfalz /Saarland, Gifhorn 1981