Nachtkerzengewächse
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Nachtkerzengewächse | ||||||||||||
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1. Gewöhnliche Nachtkerze (Oenothera biennis) |
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Onagraceae | ||||||||||||
Juss. |
Die Nachtkerzengewächse (Onagraceae) sind eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Myrtenartigen (Myrtales). Der botanische Name leitet sich von den Griechischen Wörtern onos für Esel und agra für Jagd ab.
Die namensgebende Gattung der Nachtkerzen (Oenothera, Syn.: Onagra) sind ursprünglich aus Amerika eingewandert und mittlerweile weltweit verbreitet. Sie ist eine wichtige Versuchspflanze in der Genetik.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Sie haben ihre Areale in den Gemäßigten Breiten der Erde, zum Beispiel in ganz Europa. Daneben kommen sie in den Subtropen bis Tropen vor. Eigentlich fehlen sie nur in den Wüstengebieten Australiens und Afrikas.
Zu den in Europa heimischen Gattungen der Nachtkerzengewächse zählen unter anderem:
- Hexenkräuter (Circaea)
- Weidenröschen (Epilobium)
- Nachtkerzen (Oenothera)
Zur Familie gehören auch die Fuchsien (Fuchsia), die ursprünglich aus Lateinamerika stammen und in den Gemäßigten Gebieten (Europa und Nordamerika) häufig als Zierpflanzen Verwendung finden.
[Bearbeiten] Beschreibung
Es sind meistens ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen oder Sträucher, selten Bäume mit bis zu 30 m Wuchshöhe. Die wechselständig und spiralig, gegen- oder quirlständig angeordneten Laubblätter sind meist einfach. Nebenblätter fehlen oder sind vorhanden.
Die Blüten stehen einzeln oder sind in traubigen, rispigen oder ährigen Blütenständen zusammengefasst. Die Blüten sind meist zwittrig, bei Fuchsia kommen auch eingeschlechtige Blüten vor, es sind dann zweihäusig getrenntgeschlechtige (diözische) Arten. Die Blüten sind meist radiärsymmetrisch, selten zygomorph, meist vierzählig (außer bei Ludwigia, zwei- bis siebenzählig) mit doppelten Perianth. Die vier Kelchblätter sind verwachsen. Die vier Kronblätter sind frei. Es sind zwei Kreisen mit je vier Staubblättern vorhanden. Die vier Fruchtblätter sind zu einem unterständigen, synkarpen Fruchtknoten verwachsen. die zahlreichen anatropen Samenanlagen stehen zentralwinkelständig. Der Griffel besitzt eine vierlappige Narbe. Als Besonderheit in der Familie kann das auffällige Hypanthium (Blütenbecher) gelten, es ist eine aus dem Kelch gebildete Röhre, die die Blütenorgane über den unterständigen Fruchtknoten hinaus verlängert, dadurch scheint die Blüte zwischen dem Fruchtknoten und den übrigen Teilen einen Stiel zu besitzen. Der nektarausscheidende Diskus sitzt an der Basis des Hypanthiums. Die Arten der Nordhalbkugel werden meist von Nachtfalter bestäubt (Entomophilie); bei der Gattung Fuchsia erfolgt die Bestäubung aber meist durch Vögel: Kolibris (Ornithophilie), auch Windbestäubung (Anemophilie) kommt vor.
Es werden meist fachspaltige Kapselfrüchte gebildet. Außerdem kommen Nüsse (Gaura) oder Beeren (Fuchsia) vor. Die Früchte enthalten zwei bis hundert Samen.
Blütenformel: oder
[Bearbeiten] Systematik
Die Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) wird gegliedert in zwei Unterfamilien mit 17 bis 24 Gattungen und 650 Arten:
- Unterfamilie Onagroideae: Mit etwa 16 bis 23 Gattungen:
- Boisduvallia
- Calylophus
- Camissonia
- Hexenkräuter (Circaea L.): Mit etwa acht Arten.
- Clarkia
- Weidenröschen (Epilobium L.): Mit etwa 165 Arten.
- Fuchsien (Fuchsia L.)
- Prachtkerzen (Gaura L.): Mit etwa 21 Arten in Nordamerika bis Mexiko:
- Prachtkerze (Gaura lindheimeri)
- Gayophytum
- Gongylocarpus
- Hauya
- Heterogaura Rothr.
- Lopezia
- Nachtkerzen (Oenothera L.): Mit etwa 121 Arten.
- Stenosiphon
- Xylonagra
- Unterfamilie Jussiaeaoideae: Mit nur einer Gattung und 85 Arten:
- Heusenkräuter (Ludwigia L., Syn.: Jussiaea L., Isnardia L., Oocarpon Micheli): Mit etwa 82 Arten.