Motte Altenburg
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Die Motte Altenburg im Jülicher Ortsteil Altenburg ist eine ehemalige Befestigung der Jülicher Grafen und heute ein Bodendenkmal.
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[Bearbeiten] Beschreibung
Vom ursprünglich vorhandenen Bau ist fast nichts mehr vorhanden, lediglich der für eine Motte charakteristische, heute baumbestandene Erdhügel und der Rest des ihn umgebenden Grabens heben sich nordwestlich des Dorfes deutlich aus einer Weide hervor, von der Bundesstraße 56 ist sie in Fahrtrichtung Düren auf der rechten Seite gut auszumachen. Es ist anzunehmen, dass die Altenburger Befestigung als für das Hochmittelalter typische Motte ausgelegt war. Vermutlich krönte den künstlichen Burghügel ein hölzerner oder steinerner Turm, der von einer Vorburg aus Palisaden und Erdwällen umgeben war. Geringe Mauerreste lassen vermuten, dass die Hauptburg auf dem Erdhügel auch eine backsteinerne Umfassungsmauer besaß, in der Mitte des Burghügels kam bei Grabungen 1896 zudem ein Brunnen mit einer Einfassung aus Tuff zum Vorschein. Topographische Karten vom Beginn des 19. Jahrhunderts zeigen um den Mottenhügel, der etwa 85 Meter Durchmesser hat, noch einen doppelten Wassergraben, der heute verlandet ist. Im Nordosten schloss sich der Hauptburg eine Vorburg an, die etwa 20 Meter breit und 50 Meter lang war, ihr rechteckiger Grundriss hebt sich noch schwach im Gelände ab. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren an den Eckpunkten der Vorburg die Reste der Fundamente zweier steinerner Rundtürme erkennbar.
[Bearbeiten] Geschichte
Von der Geschichte der Burg ist nicht viel bekannt. Sie entstand vermutlich im 12. Jahrhundert als Ergänzung und Verstärkung der Befestigungen im Raum Jülich während einer Phase des Machtzuwachses für die Grafschaft Jülich, als sie im heftigen Streit mit dem übermächtigen Erzbistum Köln stand, das damals die Vormacht in der Region darstellte. Zusammen mit dem spätantiken Kastell in Jülich sollte sie vermutlich die Rurlinie sichern und durchziehende Heere in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Wahrscheinlich wurde die Motte im Zuge der Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof irgendwann im Verlauf des 13. Jahrhunderts zerstört und nicht wieder aufgebaut, möglicherweise fällt ihr Ende mit der Verwüstung Jülichs 1278 zusammen. Vielleicht ereilte sie ihr Schicksal aber auch schon 1239, als schon einmal ein erzbischöfliches Heer die Umgebung Jülichs verheerte. Vermutlich siedelte sich, wie so oft, während des Bestandes der Befestigungsanlage in ihrem Schutze ein Dorf an, das auch nach der Zerstörung der Burg fortbestand und von ihr seinen Namen Altenburg erhielt. Es ist anzunehmen, dass der Graf die Motte nach dem Ende der Kölner Vorherrschaft nach der Schlacht bei Worringen 1288 und dem erheblichen Ausbau der Befestigung des nahegelegenen Jülich Anfang des 14. Jahrhunderts nicht länger benötigte und deshalb von einem Wiederaufbau absah.
[Bearbeiten] Denkmalschutz
Die Motte Altenburg wird als Bodendenkmal mit der Nummer 19 bei der Stadt Jülich geführt.
[Bearbeiten] Literatur
- Hartwig Neumann, Die Motte Altenburg bei Jülich - Ein Bodendenkmal der besonderen Art, Heimatkalender des Kreises Jülich, 1972
- Hartwig Neumann, Stadt und Festung Jülich auf bildlichen Darstellungen, Verlag Bernhard & Graefe, Bonn 1991, ISBN 3-7637-5863-1
- Ulrich Coenen, Von Juliacum bis Jülich, Verlag G. Mainz, Aachen 1988, ISBN 3-925714-17-0
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 53′ 31" n. Br., 6° 23′ 15" ö. L.