Mohelnice nad Jizerou
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mohelnice nad Jizerou | ||||
---|---|---|---|---|
|
||||
Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Středočeský kraj | |||
Bezirk: | Mladá Boleslav | |||
Fläche: | 267 ha | |||
Geographische Lage: | 50° 34′ N, 14° 58′ OKoordinaten: 50° 33′ 33″ N, 14° 58′ 12″ O | |||
Höhe: | 232 m n.m. | |||
Einwohner: | 77 (28. August 2006) | |||
Postleitzahl: | 29 413 | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 2 | |||
Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Bürgermeister: | Jaroslav Rejzek | |||
Adresse: | Mohelnice nad Jizerou 48 29413 Mohelnice nad Jizerou |
Mohelnice nad Jizerou (deutsch: Mohelnitz an der Iser) ist eine Gemeinde mit 77 Einwohnern im Okres Mladá Boleslav, Tschechien.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde liegt am Zusammenfluss der Jizera und Mohelka, 5 Kilometer von der Stadt Mnichovo Hradiště entfernt. Weitere Nachbarorte sind Jivina und Mukařov im Westen, Neveklovice im Norden sowie Loukov und Loukovec im Osten. Durch den Ort verläuft die Straße Nr. 277 von Mnichovo Hradiště nach Český Dub.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Dorf Mohelnice wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte ab dem 15. Jahrhundert den Herren von Riesenburg, ab 1503 als Bestandteil der Herrschaft Loukovec denen von Wartenberg. Erst seit 1905 ist Mohelnice eine sebständige Gemeinde. 1921 wohnten hier 285 Einwohner in 50 Häusern, heute sind noch 77 Menschen in Mohelnice ansässig (Stand 2006).
[Bearbeiten] Romanische Kirche in Mohelnice
Die mitten im Dorf gelegene, Mariä Aufnahme in den Himmel geweihte romanische Emporenkirche stammt aus dem 3. Viertel des 12. Jahrhunderts. Da Emporenkirchen neben Rotunden typische Formen für Sakralbauten in romanischen Burgen waren, wird das Bestehen eines befestigten herrschaftlichen Sitzes im Ort angenommen, zu dem die Kirche gehörte. Weitere Überreste sind jedoch nicht erhalten. Die Kirche ist heute von einem kleinen Friedhof umgeben.
Der Bau ist aus unregelmäßig hohen Reihen von Sandsteinquadern ausgeführt, die aus dem benachbarten Felsengebiet Hruboskalské skalní město stammen. Auf einzelnen Quadern sind noch die Zeichen der Steinmetzen erkennbar. Das Bauwerk besteht aus drei Teilen: Einem quadratischen Westturm von 4,35 Meter Kantenlänge und 20 Meter Höhe, einem rechteckigen Schiff in der Mitte und einer halbrunden Apsis im Osten. Im westlichen Teil des Schiffs liegt die Empore, die über eine Treppe im Turm zugänglich ist. Im Norden, dem Haupteingang gegenüber, ist eine Sakristei angeschlossen.
Der romanische Bau ist außergewöhnlich gut erhalten, wurde jedoch bereits 1787 von dem böhmischen Architekten Josef Mocker restauriert. Dabei wurden unter anderem die Fenster vergrößert und verglast, das Dach des Schiffes ausgetauscht und die ursprünglich hölzerne Konstruktion der Sakristei durch einen steinernen Anbau ersetzt.
Der Innenraum der Kirche ist mit einem pseudoromanischen Altar ausgestattet, geschaffen 1876 von den lokalen Künstlern Dominik und Petr Bušek aus Sychrov. Ende des 19. Jahrhunderts entstand auch die Kassettendecke, die das Dach des Kirchenschiffes in blaue Felder mit goldenen Sternen unterteilt.
Äußerlich ist das Bauwerk schlicht gehalten. Ein Bogenfries schließt die Wände des Schiffes, des Turms und der Apsis ab. In einem der Bögen an der Nordwand ist das Relief eines weiblichen Gesichtes eingelassen. Einer lokalen Sage nach handelt es sich um eine Türkin, die der Kirchengründer, ein Kreuzfahrer, aus dem Orient in den Ort gebracht und geheiratet habe. Die volkstümliche Überlieferung versuchte mit dieser exotischen Deutung vermutlich die seltene, altertümliche Bauform der Kirche zu erklären, einen sicheren Anhaltspunkt dafür, wer der Kirchengründer war, gibt es indes nicht.
[Bearbeiten] Weitere Sehenswürdigkeiten
In der Nähe des Ortes liegt die Ruine des Schlosses Zásadka. Das Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert wurde im 15. Jahrhundert zur Burg umgebaut. Aus dieser Bauphase sind noch Reste von Mauern und Gräben erhalten. Nach 1560 ist die Burg zu einem Schlösschen im Renaissance-Stil umgebaut worden. Es war nach dem 17. Jh. nicht mehr bewohnt und wurde nach einem Brand 1790 aufgegeben.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den beiden Ortsteilen Mohelnice und Podhora.
[Bearbeiten] Weblinks
Bakov nad Jizerou | Bělá pod Bezdězem | Benátky nad Jizerou | Bezno | Bílá Hlína | Bítouchov | Boreč | Boseň | Bradlec | Branžež | Brodce | Březina | Březno | Březovice | Bukovno | Ctiměřice | Čachovice | Čistá | Dalovice | Dlouhá Lhota | Dobrovice | Dobšín | Dolní Bousov | Dolní Krupá | Dolní Slivno | Dolní Stakory | Domousnice | Doubravička | Horky nad Jizerou | Horní Bukovina | Horní Slivno | Hrdlořezy | Hrušov | Husí Lhota | Charvatce | Chocnějovice | Chotětov | Chudíř | Jabkenice | Jivina | Jizerní Vtelno | Josefův Důl | Katusice | Klášter Hradiště nad Jizerou | Kluky | Kněžmost | Kobylnice | Kochánky | Kolomuty | Koryta | Kosmonosy | Kosořice | Košátky | Kováň | Kovanec | Krásná Ves | Krnsko | Kropáčova Vrutice | Ledce | Lhotky | Lipník | Loukov | Loukovec | Luštěnice | Mečeříž | Mladá Boleslav | Mnichovo Hradiště | Mohelnice nad Jizerou | Mukařov | Němčice | Nemyslovice | Nepřevázka | Neveklovice | Niměřice | Nová Telib | Nová Ves u Bakova | Obrubce | Obruby | Pěčice | Pětikozly | Petkovy | Písková Lhota | Plazy | Plužná | Prodašice | Předměřice nad Jizerou | Přepeře | Ptýrov | Rabakov | Rohatsko | Rokytá | Rokytovec | Řepov | Řitonice | Sedlec | Semčice | Sezemice | Skalsko | Skorkov | Smilovice | Sojovice | Sovínky | Strašnov | Strážiště | Strenice | Sudoměř | Sukorady | Tuřice | Ujkovice | Velké Všelisy | Veselice | Vinařice | Vinec | Vlkava | Vrátno | Všejany | Zdětín | Žďár | Žerčice | Židněves