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Miriam Gillis-Carlebach – Wikipedia

Miriam Gillis-Carlebach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Miriam Gillis-Carlebach (* 1. Februar 1922 in Hamburg) ist eine israelische Professorin für Pädagogik, Soziologie und jüdische Geschichte deutscher Herkunft. Sie lebt in Ramat Gan (Israel).

Sie ist die Enkelin von Esther Carlebach (1853-1920) und dem Lübecker Rabbiner Salomon Carlebach (1845-1919), die durch ihre zwölf Kinder und deren Nachkommen Stammeltern einer der angesehensten Rabbinerfamilien in Deutschland wurden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Miriam Gillis-Carlebach ist die Tochter des Oberrabbiners Joseph Carlebach (1883-1942) aus Hamburg. Dieser wurde mit seiner Frau Charlotte, geborene Preuss (*1900) und den vier jüngsten der neun Kinder ins Konzentrationslager Jungfernhof bei Riga verschleppt. Die Eltern und ihre Töchter Ruth (*1926*), Noemi (*1927) und Sara (*1928) wurden am 26. März 1942 im Bikernieki-Hochwald bei Riga erschossen. Miriam Gillis-Carlebachs jüngerer Bruder Salomon (Shlomo Peter) Carlebach (* 17. August 1925), der mit den Eltern und Schwestern verschleppt worden war, überlebte, weil er einem Arbeitskommando zugeteilt worden war. Er wurde später Rabbiner in New York.

Miriam Gillis-Carlebach hatte insgesamt acht Geschwister, Eva Sulamit (1919-1966), verheiratet mit dem Rabbiner Joseph Heinemann, Esther (*1920), verheiratet mit Shimon Hackenbroch, Julius Carlebach (1922-2001), Rabbiner und Hochschullehrer in Großbritannien und Heidelberg, sowie Judith (1924-1970), verheiratet mit Geoffrey Heymann.

Miriam, die drittälteste Tochter, besuchte zunächst die jüdische Gemeindeschule in Altona, anschließend die Real-Mädchenschule der Deutsch-Israelitischen Gemeinde und ab 1938 die Talmud-Tora-Oberrealschule. Im Oktober 1938 emigrierte sie ein Jahr vor dem Abitur als 16-Jährige mit einem Touristenvisum nach Palästina. Über die Zeit vor ihrer Auswanderung sagte sie in einem Interview: Die letzten Tage in Hamburg waren sehr schwer für mich, weil ich schon sehr mit der Auswanderung beschäftigt war. Ich wusste ja, dass ich wegmusste. Es wurde so eine Art Drohung ausgesprochen, dass ich in ein Schulungslager kommen würde, wenn ich nicht innerhalb von vierzehn Tagen wegginge. (..) Einer der letzten Beamten, der mir meinen Pass mit einem roten J stempelte, fragte mich: „Glauben Sie, dass es in Palästina weniger nach Pulver riecht als in Deutschland?“ [1]

In Haifa besuchte sie eine Landwirtschaftsschule und lebte anschließend bis 1943 im Kibbuz Alumin. 1944 heiratete sie Moshe Gillis, einen Lehrer und Leiter eines Jugenddorfes. Das Paar hat vier Kinder, die Söhne Michal Chawa, Awraham Rafael, Joseph Zwi, und die Tochter Ilana Sara.

Einige Wochen nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfuhr sie vom gewaltsamen Tod ihrer Eltern und ihrer drei jüngsten Schwestern, der bereits drei Jahre zurücklag.. Darüber sagte sie: (..) ich fand die Nachricht so unfassbar, dass ich sie nicht begreifen konnte. Obwohl wir schon wussten, dass viel passiert war, war es doch eine schreckliche, unvorbereitete Nachricht. [2]

Erst 1968 machte sie im Alter von 46 Jahren das Abitur und studierte Pädagogik. Ab 1973 unterrichtete sie an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan. 1984 wurde sie promoviert. 1988 übernahm sie die Leitung des Haddad-Legasthenie-Instituts und war ab 192 Leiterin des Joseph-Carlebach-Instituts an der Bar-Ilan-Universität.

45 Jahre nach ihrer Emigration kehrte sie zum ersten Mal wieder nach Deutschland zurück, das sie seither immer wieder besuchte. Als erstes kam sie Sprache zurück, und dann habe ich versucht, Leute kennenzulernen, um zu erfahren, ob es unter ihnen welche gibt, die nicht nur bedauern, sondern auch verstehen. Es sind nicht viele, aber doch einige. [3]. 2004 beklagte sie, dass immer weniger deutsche Studenten an die Universität nach Ramat Gan kämen. Über Juden forschen will jeder, mit ihnen forschen und ihnen in die Augen sehen kaum noch jemand , sagte sie und merkte zum Ausbleiben Deutscher an: Vielleicht hat Mami ihnen gesagt, dass das zu gefährlich ist.[4]

Miriam Gillis-Carlebach veröffentlichte neben vielen Arbeiten über Pädagogik und Sonderpädagogik sowie Judaistik ein Buch über ihre Mutter Charlotte, Jedes Kind ist mein einziges – Lotte Carlebach-Preuss, Antlitz einer Mutter und Rabbiner-Frau (Hamburg 1993) und gab die Ausgewählten Schriften ihres Vaters Joseph Carlebach in zwei Bänden heraus (Hildesheim 1982).

[Bearbeiten] Literatur

  • Sabine Niemann (Redaktion): Die Carlebachs, eine Rabbinerfamilie aus Deutschland , Ephraim-Carlebach-Stiftung (Hrsg). Dölling und Galitz. Hamburg 1995, ISBN 3-926174-99-4

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Sabine Niemann (Redaktion): Die Carlebachs, eine Rabbinerfamilie aus Deutschland, Seite 98
  2. Sabine Niemann (Redaktion): Die Carlebachs, eine Rabbinerfamilie aus Deutschland, Seite 107
  3. Sabine Niemann (Redaktion): Die Carlebachs, eine Rabbinerfamilie aus Deutschland, Seite 110
  4. [1]

[Bearbeiten] Weblinks


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