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Microsoft Virtual PC – Wikipedia

Microsoft Virtual PC

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Virtual PC
Entwickler: Microsoft
Aktuelle Version: VPC 2007 Service Pack 1 (Win) / VPC 7.03 (Mac)
(16. Mai 2008 (Win)
14. August 2007 (Mac))
Betriebssystem: Microsoft Windows, Apple Mac OS X (PPC)
Kategorie: Emulation, Virtualisierung
Lizenz: proprietär; kostenlos (Windows) bzw. Entwicklung eingestellt (Mac OS)
Deutschsprachig: ja
Website: Virtual PC (Mac) (Win)

Microsoft Virtual PC wurde als x86-Emulator für Mac-OS-PowerPC-basierte Systeme und als Virtualisierungssoftware für Windows entwickelt. Virtual PC for Mac war Bestandteil des Produktes Microsoft Office Professional für Mac OS und konnte auch separat erworben werden. Die Version für Mac OS wird nicht mehr weiterentwickelt, da aktuelle Apple Macs inzwischen einen Intel-Prozessor einsetzen. Virtual PC for Windows (nicht für Mac OS) ist inzwischen kostenlos von Microsofts Website herunterladbar.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Details

Mit Virtual PC wird ein kompletter PC virtualisiert bzw. emuliert, das heißt, mit Hilfe einer sogenannten virtuellen Maschine wird ein PC nachgebildet. Dadurch wird es möglich, mehrere Betriebssysteme gleichzeitig auf nur einem PC zu betreiben.

Virtual PC simuliert jedoch nicht den Computer, auf dem es ausgeführt wird (wäre bei einem PowerPC-basierten Mac auch uninteressant), sondern einen Standard-PC mit dem Host-Prozessor (Macintosh: Pentium II), mit bis zu drei Festplatten, einem CD- oder DVD-Laufwerk, einem Arbeitsspeicher einstellbarer Größe (abhängig von der Arbeitsspeicherkapazität des Macs), einer 100-MBit-Netzwerkkarte, einer Audio-Karte und einer 8-MB-Grafikkarte. Unterstützung für PCI-Geräte fehlt. USB wird nur von der Macintosh-Version unterstützt. Die Festplatten werden als sogenannte Image-Dateien auf der lokalen Festplatte angelegt.

Auf dem Macintosh ermöglicht es Virtual PC, Windows-Programme unter Mac OS lauffähig zu machen. Open-Source-Alternativen sind Bochs und QEMU und seit neuestem Virtualbox. Für Windows, Linux und Macs mit Intel-Prozessor gibt es zudem die Konkurrenzprodukte VMware und Parallels.

Microsoft kaufte 2003 die Firma Connectix und deren Produkt Virtual PC auf und integrierte Virtual PC in die eigene Produktpalette. Microsoft entwickelte das Produkt weiter und veröffentlichte im Januar 2004 die Version 2004. Im Dezember folgte das Service Pack 1.

Seit dem 12. Juli 2006 stellt Microsoft die Windows-Version kostenlos zur Verfügung[1] (die Mac-Version ist weiterhin kostenpflichtig).

Am 19. Februar 2007 erschien die neue Version „Virtual PC 2007“[2], welche nun auch eine Unterstützung für Windows Vista bietet und seitdem ebenfalls kostenlos verfügbar ist.[3] Allerdings ist hier zu beachten, dass offiziell nicht alle Versionen von Windows Vista unterstützt werden. Bei der Installation und Einrichtung des Programms auf bestimmten Vista-Versionen wird darauf hingewiesen, dass für diese nicht unterstützten Vista-Versionen kein Support-Anspruch besteht. Auf Windows Vista Home Premium z.B. läuft das Programm dennoch.

[Bearbeiten] Nutzen

Zur Entwicklung bietet Virtual PC eine flexible und wiederherstellbare Umgebung für Tests unter verschiedenen Betriebssystemen und Konfigurationen. So lässt sich ohne zusätzliche Hardware ein Programm unter Windows NT, Windows 2000 und Windows Me testen. Auch ist Virtual PC ideal, um zum Beispiel den Internet Explorer 6 und Internet Explorer 7 auf einem PC zu installieren, um zu testen, ob Websites mit beiden Versionen kompatibel sind. Beim Programmieren und Testen von Netzwerkprogrammen / Client-Server-Anwendungen hilft es, indem es mit dem Host und einem virtuellen PC (oder zwei virtuellen) auf einer Hardware (u.a. auch ein mobiler Laptop) die Möglichkeit gibt, den Datenaustausch real zu produzieren.

Ein virtueller PC kann dazu verwendet werden, unbekannte Programme ohne Risiko für das Hostsystem zu testen. Im schlimmsten Fall wird nur das Gastsystem beeinträchtigt. Bei Gefallen kann das Programm dann auf dem "echten" System installiert werden.

Auf dem Macintosh liegt der Schwerpunkt eher darin, dass Windows-Programme auch auf einem Apple Macintosh lauffähig gemacht werden können, sowie für Webentwickler, welche ihren Code auf dem Internet Explorer testen müssen. Mithilfe von Virtual PC lassen sich auch diverse Linux-Varianten in das bestehende Windows-Betriebssystem einbinden, Microsoft bietet dafür allerdings (noch) keine offizielle Unterstützung.

[Bearbeiten] Das Alt-Gr-Problem

Standardmäßig ist innerhalb von virtuellen Maschinen die rechte Alt-Taste – auf deutschen Tastaturen ist das die Alt-Gr-Taste – nicht verwendbar, da sie als sog. „Hosttaste“ dient. So lässt sich z.B. mit der Tastenkombination Alt Gr+Enter der Vollbildmodus an- bzw. abschalten.

Im deutschen Tastaturlayout wird die Alt-Gr-Taste jedoch zur Eingabe von Zeichen wie dem umgekehrten Schrägstrich („\“) benötigt. Um diese Zeichen dennoch eingeben zu können, kann man auch die linke Strg- und Alt-Taste verwenden. Beide gleichzeitig gedrückt haben den selben Effekt wie die rechte Alt-Gr-Taste. Benötigt man dennoch die Alt-Gr-Taste, muss man in der Virtual-PC-Konsole unter DateiOptionenTastatur die Hosttaste umdefinieren. Dazu bietet sich z.B. die rechte Windows-Taste an. Die Alt-Gr-Taste funktioniert dann wie gewohnt, und Rechte Windows+Entf sendet den Affengriff an die virtuelle Maschine. Gegenbenfalls ist die Linke Umschalttaste von vorteil, Strg + Alt + Entf würde so aussehen Links Umschalt+Entf.

Alternativ lässt sich auch die Belegung "Hosttaste" auf jede andere Taste ändern z.B den im Deutschen wenig verwendeten Circumflex. Deren Belegung lässt sich in der "Virtual PC Konsole" im Punkt "Aktuelle Host Taste" einstellen. Nachzulesen in der Hilfefunktion des Virtual PC.

[Bearbeiten] Linux als Gastsystem

Obwohl Linux als Gastsystem nicht offiziell unterstützt wird, lassen sich viele Linux-Distributionen trotzdem ohne größere Probleme installieren. Neuere Linux-Kernel (2.6) erkennen in Virtual PC in vielen Fällen die AUX-Schnittstelle (/dev/psaux), die für die Maussteuerung benötigt wird, nicht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Problem zu beheben. Eine der einfachsten Lösungen ist es, die Kernelparameter i8042.noloop und psmouse.proto=imps in die Konfiguration der Bootmanager Grub oder LILO einzutragen.

[Bearbeiten] Historie

Virtual PC wurde ursprünglich von der Firma Connectix als Lösung entwickelt, um x86-Betriebssysteme mit entsprechender Softwareanwendung auf Apple-Macintosh-Systemen mit PowerPC-Prozessoren zu benutzen. Dabei musste die komplette Hardware eines Intel-PCs in Software emuliert werden, was einen nicht unerheblichen Teil der Rechenleistung beanspruchte. Nicht all zu anspruchsvolle PC-Programme konnten so aber auch problemlos auf einem Apple Macintosh System mit PowerPC-Prozessor ausgeführt werden. Connectix hatte aber auch schon Virtual PC für Windows entwickelt, das Windows als Wirtssystem und mehrere x86 Betriebssysteme (darunter auch OS/2) als Gastsysteme erlaubte, als Microsoft 2003 die Virtual-PC-Techniken von Connectix erwarb. Über Details des Deals vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Virtual PC für Mac OS und für Windows wurden von Microsoft unter eigenen Namen weitergeführt und weiterentwickelt. Sogar eine Umprogrammierung für den Apple Mac G5 wurde noch vorgenommen, bevor mit dem Umstieg von Apple auf Intel-Prozessoren die Entwicklung für Apple-Systeme eingestellt wurde. Die Windows-Variante wird inzwischen als kostenlose Software zur Verfügung gestellt.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Quellen

  1. Downloadseite VirtualPC 2004 SP 1
  2. Downloadseite VirtualPC 2007
  3. Microsofts Virtual PC 2007 ist fertig – Heise-Online-Artikel, vom 20.02.2007


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