Michael Spanner

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Michael Spanner († 31. Mai 1742 im Kloster Grafschaft) war ein deutscher Mauermeister und Architekt des Barock.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Sonstiges 4 Einzelnachweise 5 Literatur

[Bearbeiten] Leben

Spanner stammte vermutlich aus Sachsen. Nach genealogischen Recherchen gibt es auch Hinweise darauf, dass Michael Spanner in Tirol geboren wurde und dann über eine Beschäftigung in Sachsen ins Sauerland kam. Dort fand er seinen Lebensmittelpunkt in Erwitte. Am 16. Januar 1719 heiratete er seine erste Frau Anna Maria. Mit ihr hatte er zwei Kinder. Aus der zweiten Ehe mit seiner Frau Katarina Dorothea, die er am 19. November 1723 schloss, stammten ebenfalls zwei Kinder. Ursprünglich war Spanner protestantischen Glaubens. Er trat später zum Katholizismus über. Michael Spanner starb am 31. Mai 1742 in Grafschaft.

[Bearbeiten] Werke

Im Jahr 1724 wurde er von Abt Waltmann beauftragt ein neues Prälaturgebäude für die Abtei Liesborn zu errichten. ^[1] Ein Jahr später war er mit den Maurerarbeiten am Stift St. Kastor in Karden an der Mosel beschäftigt.^[2] Zwischen 1726 und 1730 war er Architekt des Alten Rathauses in Rüthen mit seiner außergewöhnlichen Rundtreppe. ^[3][4]

Seit 1729 war er mit dem Neubau des Klosters Grafschaft beschäftigt. ^[5]

Neben dem Klosterbau nahm Spanner weitere Aufträge an. So erbaute er das Renteigebäude des Ordensschlosses der Deutschordenskommende in Mülheim, das Gogerichtsgebäude (heutiges altes Rathaus) in Erwitte und 1738 das neue Herrenhaus Almerfeld^[6]. Spanner war auch der Baumeister der neuen Kirche in Römershagen im Kreis Olpe. Außerdem baute er den Landsberger Hof in Arnsberg nach einem Brand im Jahr 1733 bis 1741 wieder auf. Das Gebäude erhielt dabei ein für Adelsgebäude damals beliebtes Mansarddach, dass im 19. Jahrhundert durch die heutige Dachform ersetzt wurde. Nach dem Vertrag mit dem Erbdrosten Freiherr von Landsberg von 1740 bekam Spannner dafür 850 Reichstaler.^[7]

Spanner starb 1742 auf der Baustelle in Grafschaft und wurde im Chor des Klosters begraben.^[8] Sein Bruder Hensel Spanner setzte den Bau fort.

[Bearbeiten] Sonstiges

In Schmallenberg ist eine Straße nach Spanner benannt.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ Helmut Müller: Germania Sacara, Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn, Das Bistum Münster, S. 33, De Gruyter, 1987
2. ↑ Michael Pauly: Das Stift St. Kastor in Karden an der Mosel, 1986 S.33.
3. ↑ Jutta Brüdern, Franz Mühlen: Das Sauerland: Land an Ruhr und Lenne, S. 66, Deutscher Kunstverlag, 1987
4. ↑ Rüthen.de
5. ↑ Kurze Geschichte des Klosters Grafschaft
6. ↑ zu Almerfeld: Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Westfalen, 1964, S.7
7. ↑ Thomas Spohn: Zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Landsberger Hofes in Arnsberg. In: Heimatblätter 23/2002 S.12f., 25
8. ↑ Monumenta Monasterii Grafschaftensis. Denkwürdigkeiten aus der Geschichte des Klosters Grafschaft. Übersetzung aus dem Lateinischen von Manfred Wolf, S. 185, Spar-und Darlehnskasse Schmallenberg (Hrsg.)

[Bearbeiten] Literatur

• Walter Dalhoff und Franz Kooke: 775 Jahre Stadt Rüthen, Laumann, Lippstadt
• August Kracht: Burgen und Schlösser im Sauerland, Siegerland, Hellweg, Industriegebiete, Weidlich, 1976, ISBN 3803580110
• Helmut Müller: Das Kanonissenstift und Benediktinerkloster Liesborn (Germania Scara, Neue Folgen 23, Bistum Münster), S. 33 ff, De Gruyter, 1987, ISBN 3-11-011002-4
• Klaus Püttmann: Westfälische Klosterarchitektur der Barockzeit, In: Géza Jászai (Hrsg.):Monastisches Westfalen. Klöster und Stifte 800-1800. Münster, 1982. S.485-498
• Wilhelm Schneider: Das barocke Abteigebäude in Liesborn, sein Auftraggeber und sein Baumeister. In: An Ems und Lippe Jg.1988 S.99-102

Personendaten
NAME	Spanner, Michael
KURZBESCHREIBUNG	Architekt des Barock
STERBEDATUM	31. Mai 1742
STERBEORT	Kloster Grafschaft