MG3
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MG3 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung: | MG3 |
Einsatzland: | Deutschland, Pakistan, Türkei sowie weitere |
Entwickler: / Hersteller: |
Rheinmetall GmbH |
Herstellerland: | Deutschland |
Produktionszeit: | 1966 bis 1979 |
Waffenkategorie: | Maschinengewehr |
Maße | |
Gesamtlänge: | 1225 mm |
Gewicht: (mit leerem Magazin): |
11,5 kg |
Visierlänge: | 430 mm |
Lauflänge: | 565 mm |
Technische Daten | |
Kaliber: | 7,62 x 51 mm NATO |
Mögliche Magazinfüllungen: | u. a. Leuchtspur- und NATO-Standard- Patronen |
Munitionszufuhr: | Munitionsgurt |
Effektive Reichweite: | 600 m |
Maximale Schussweite: | 3750 m |
Kadenz: | 1150 Schuss/min |
Feuerarten: | Dauerfeuer |
Mündungsgeschwindigkeit Projektil (V0): |
820 m/s |
Mündungsenergie (E0): | 3000 Joule |
max. Gasdruck: | 3300 Bar |
Anzahl Züge: | 4 Stück |
Drall: | Rechtsdrall (305 mm) |
Visier: | Schiebevisier mit V-Kimme |
Verschluss: | Stützrollenverschluß mit Verschlußsperre |
Ladeprinzip: | luftgekühlter Rückstoßlader mit kurz zurücklaufendem Rohr |
Liste der Handfeuerwaffen |
Das MG3 ist das 1969 eingeführte Standardmaschinengewehr (MG) der Bundeswehr. Es ist eine Weiterentwicklung des deutschen Maschinengewehrs MG42 aus dem 2. Weltkrieg. Hergestellt wurde es von der Firma Rheinmetall, heute wird es unter anderem von POF (Pakistan Ordnance Factories) in Lizenz gebaut.
Die erste Änderung gegenüber dem MG42 war die Einführung des Kalibers 7,62 × 51 mm NATO für das MG. Weitere Änderungen erfolgten an Rohr, Gehäuse, Deckel, Verschluss, Zweibein und Rückstoßverstärker.
Vorläufer des MG3 bei der Bundeswehr war das MG1, welches ab der Version MG1 A3 mit dem MG3 optisch nahezu identisch war (der Rückstoßverstärker war vor der Version MG1 A3 dem des MG42 ähnlich). Die MG1 A3 wurden um das Jahr 1965 produziert, später in MG3 umgebaut und werden als MG3 nach wie vor bei der Bundeswehr verwendet.
Die theoretische Feuergeschwindigkeit (Kadenz) wurde geringfügig von 1500 auf 1200 Schuss/min unter anderem durch Verwendung eines schwereren Verschlusses und dem Einbau der umgangssprachlich als „NATO-Bremse” bekannten Verschlusssperre herabgesetzt. Durch notwendige Tätigkeiten, wie beispielsweise das Wechseln des heißgeschossenen Rohres (nach 150 Schuss Dauerfeuer mit Gefechtsmunition oder 100 Schuss Manövermunition ohne zwischenzeitliche Abkühlung auf Handwärme), sinkt dieser Wert in der Praxis auf etwa 300 Schuss/min. Das österreichische MG74, das wie das MG3 eine Weiterentwicklung des MG42 allerdings von Steyr Mannlicher und Beretta ist, schießt mit nur etwa 850 Schuss/min, um Munitionsverbrauch und Laufverschleiß zu vermindern.
Die Waffe kann eingesetzt werden als Fahrzeugbewaffnung, Handwaffe der Infanterie auf Zweibein, zur Fliegerabwehr auf Dreibein und Drehringlafette sowie auf Feldlafette mit Winkelspiegel und optischem Vergrößerungsvisier. Außerdem können zwei MGs auf einer achsparallelen Lafette (Zwillingssockellafette oder auch „ZwiSoLa”) gleichzeitig mit mechanischer Fernbedienung zur Fliegerabwehr verwendet werden. Die Einheiten der Bundeswehr setzen das MG3 bei Auslandseinsätzen auch als Bordmaschinengewehr in Hubschraubern des Typs Bell UH-1D ein (siehe auch Doorgunner). Früher wurde es auch in der CH-53G verwendet, dort ist jedoch mittlerweile das M3M im Einsatz.
Die Blenden-Version zum Aufbau auf gepanzerte Fahrzeuge heißt MG3A1.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Weitere technische Daten
Hersteller | Verschlüsse und Rohre auch bei Heckler & Koch, Oberndorf am Neckar;
Lizenznehmer in Pakistan, Italien, Griechenland, Spanien, Türkei |
Waffensystem | luftgekühlter Rückstoßlader mit kurz zurücklaufendem Rohr
Rückstoßverstärkung durch Mündungsgasdruck |
Verschlussart | Stützrollenverschluss mit Verschlusssperre |
Anzahl der Züge | vier (es gibt aber auch „zuglose” Polygonläufe) |
Länge des Rohres mit Verriegelungsstück | 565 mm |
Visier: offenes Schiebevisier mit V-Kimme |
200-1200 m |
Gewicht des Rohres mit Verriegelungsstück | 1,8 kg |
Gewicht des Verschlusses bei Kadenz 1200 |
0,5 kg |
Rücklaufweg bis zur Entriegelung | 8 mm |
Rohrrücklaufweg | 21 mm |
Verschlussrücklaufweg | circa 155 mm |
Feuerrate |
1200 Schuss/min +/- 50 |
Abzugsgewicht | 6 bis 8 kg |
Sicherheitsabstand in Schussrichtung | 5000 m |
seitlicher Sicherheitsabstand | je 1000 m |
[Bearbeiten] Baugruppen
Das MG3 besteht aus elf Baugruppen und zwei Zubehörteilen
- Griffstück
- Spannschieber
- Gurtzuführer (Deckel mit Gurtzuführerober- und unterteil)
- Schulterstütze
- Bodenstück
- Schließfeder
- Verschluss
- Rohr
- Rohrführungshülse
- Rückstoßverstärker
- Gehäuse mit Rohrwechselklappe und Visiereinrichtung
Zubehör:
- Zweibein
- Trageriemen
[Bearbeiten] Literatur
- Abresch R., Wilhelm R. (Hrsg.): Moderne Handwaffen der Bundeswehr, Frankfurt am Main, Bonn 2001. ISBN 3-932385-10-1
- Der Reibert. Das Handbuch für den deutschen Soldaten, Hamburg 2007. ISBN 978-3-8132-0878-8