Meister von Rabenden
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Meister von Rabenden ist die Bezeichnung für einen der bedeutendsten, aber namentlich nicht bekannten süddeutschen Bildhauer des frühen 16. Jahrhunderts.
Früher wurde angenommen, der Künstler habe in Rosenheim seine Werkstatt gehabt. Heute wird er, allerdings umstritten, als der in Wasserburg am Inn lebende Bildhauer Wolfgang Leb identifiziert, andere Quellen halten aber auch Andreas Taubenbeck für möglich, da ein im Ferdinandeum in Innsbruck mit A.T.1515 signiertes Relief dem Meister von Rabenden zuzuschreiben sei. Seine Werke sind von großer Gestaltungskraft und zeigen die Personen mit für seine Zeit großer Individualität und hoher Ausdruckskraft. Die ist besonders bei seinen Plastiken des St. Jakobus zu bemerken, die alle große eindringliche Augen unter stark herausgearbeiteten Brauen besitzen sowie einen strähnigen Bart. Neben Hans Leinberger war der "Meister von Rabenden" wohl der bedeutendste Plastiker des frühen 16. Jahrhunderts im süddeutschen Raum.
Benannt wurde er nach seinem erhalten gebliebenen Altarwerk in Rabenden bei Altenmarkt an der Alz, einem spätgotischen Flügelaltar von vollendeter Harmonie und reicher Ausstattung. Weitere Werke des Künstlers befinden sich z. B. in der Pfarrkirche von Rohrdorf am Inn, in der Wallfahrtskirche Heilig Blut in Rosenheim (gotischer Gnadenstuhl), in der Kirche St. Ägidius im Dorf Seeon, in der Pfarrkirche von Obing. 14 Kunstwerke des Meisters sind in Besitz des Bayerischen Nationalmuseums.
[Bearbeiten] Literatur
- Johannes Goldner, Wilfried Bahnmüller: Meister von Rabenden. Pannonia-Verlag, Raubling, ISBN 3789702188.
- Pfarrer O.Heichele: Kirchenführer Rabenden. Hannes Oefele Verlag, 87724 Ottobeuren
- Jürgen Rohmeder: Der Meister des Hochaltars in Rabenden, Verlag Schnell & Steiner München, 1971
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Meister von Rabenden |
KURZBESCHREIBUNG | süddeutscher Bildhauer des frühen 16. Jahrhunderts |