Meiningenbrücke
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Die Meiningenbrücke ist eine Brücke über den Meiningenstrom und verbindet die Halbinsel Zingst mit dem Festland bei Bresewitz. Über sie führt die Straße von Barth nach Prerow bzw. Zingst. Die jetzige Brücke soll durch einen schon geplanten Neubau ersetzt werden.
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[Bearbeiten] Technische Beschreibung
Die stählerne Fachwerkträgerbrücke besteht aus einem festen Teil mit einer Länge von 61,60 Metern aus 16 einzelnen 14 Meter langen Einzelteilen und dem Drehteil mit einer Länge von 43,70 Metern. Der drehbare Teil überspannt die 24,50 Meter breite und bis zu 10 Meter tiefe Durchfahrtsrinne und das Flachwasser vor Timmort mit 17,80 Metern. Sie öffnet sich in Richtung Westen. Dabei wird sie von den vier tragenden Spindeln abgehoben und mit einem Elektromotor durch vier Laufräder auf Laufschienen gedreht wird. Die Fahrbahn ist 3,75 Meter breit. Durch das umgebende sumpfige Gelände wurde die Brücke auf Holzpfähle gegründet. Auf diesen ruht die Betonkonstruktion. Am oberen Teil der Brücke befindet sich das Bedienhäuschen für den Brückenwärter. Für diesen wurde direkt in Timmort ein Haus neben der Brücke gebaut.
[Bearbeiten] Geschichte
Nach der Bewilligung der Eisenbahnstrecke Barth-Zingst-Prerow, der so genannten Darßbahn, begann der Bau der Meiningenbrücke im Jahr 1908. Am 1. Dezember 1910, nach zwei Jahren Bauzeit, wird die Brücke für den Verkehr eingeweiht, allerdings wurde noch bis 1912 weitergebaut. Sie wurde von der Eisenbauanstalt aus Hannover-Herrenhausen errichtet. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erreichte der Zugverkehr nach Prerow und Zingst seine größte Dichte. KdF-Sonderzüge brachten die Urlauber zu Tausenden in die Urlaubsgebiete. Zum Ende des Krieges verhinderten mutige Zingster die geplante Sprengung der Meiningenbrücke. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gleise von Bresewitz nach Zingst und Prerow als Reparationen für die Sowjetunion abgebaut. Die Brücke wurde nur noch als Autobrücke genutzt. Am 1. Januar 1964 wurde die Brücke der Straßenverwaltung übergeben. In den 1960er Jahren wurde die Bahnstrecke von Barth bis Bresewitz wieder aufgebaut und diente als Verschiebebahnhof für Truppen- und Materialtransporte der NVA zum Armeestandort Zingst. Zur Entlastung der einspurigen Brücke wurde eine 105 m lange Behelfsbrücke und eine 135 m lange Schwimmbrücke mit einer Tragfähigkeit von 60 t von NVA-Pionieren gebaut und am 15. Mai 1980 übergeben. Diese wird bis heute genutzt.
Eine neue Brücke ist in Planung, wurde aber bisher nicht umgesetzt. Die Usedomer Bäderbahn hat sich mit den Gemeinden am Streckenverlauf auf eine Reaktivierung bis zum Jahr 2015 geeinigt. Bereits im Jahr 2009 soll der erste Abschnitt bis Tannenheim fertiggestellt sei. Seit Juli 2007 läuft ein Planfeststellungsverfahren.
[Bearbeiten] Brückenöffnungszeiten für den Schiffsverkehr
Die Brücke wird für Schiffspassagen aus den westlich liegenden Boddengewässern täglich zweimal für 45 Minuten geöffnet. Brückenöffnung derzeit bis 15. September 2007: täglich 09:30 Uhr und 18:30 Uhr für jeweils 45 Minuten, jedoch nur bei Bedarf der Schifffahrt.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 54° 24' 29,66" N 12° 40' 0,50" O