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Maxim-Maschinengewehr – Wikipedia

Maxim-Maschinengewehr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Frühe Version des Maxim-Maschinengewehrs, Royal Navy
Frühe Version des Maxim-Maschinengewehrs, Royal Navy

Das Maxim-Maschinengewehr (frz. Maxim-Mitrailleuse, engl. Maxim Gun) war das erste selbstladende Maschinengewehr. Es wurde 1885 von dem amerikanisch-britischen Erfinder und Konstrukteur Hiram Maxim entwickelt und war bis ins frühe 20. Jahrhundert die wichtigste Waffe seiner Art.

Maxim-MG als Schiffswaffe, USS Vixen, 1898
Maxim-MG als Schiffswaffe, USS Vixen, 1898

Bei allen vor der Maxim Gun entwickelten Maschinengewehren, wie etwa der Gatling-Kanone, erfolgte das Nachladen per Handantrieb. Dies hatte konstruktionsbedingte Probleme wie zu hohes Gewicht, unzuverlässiges System und Schwierigkeiten mit der Munitionszuführung zur Folge. Das Maxim-MG arbeitete hingegen als Rückstoßlader mit kurzem Rohrrücklauf und Kniegelenkverschluß und nutzte somit den Rückstoß der abgefeuerten Geschosse für den Auswurf- und Nachladevorgang. Die Munition wurde über Textilgurte zugeführt, der Lauf war wassergekühlt. Die Waffe galt insgesamt als wesentlich zuverlässiger als ihre Vorgängermodelle. Die erreichbare Schussfolge betrug etwa 500 Schuss pro Minute. Ursprünglich erfolgte der Einsatz als leichtes Schnellfeuergeschütz auf einer fahrbaren Lafette.

Maxim-MG 1910
Maxim-MG 1910

Zuerst eingesetzt wurde das Gewehr bei der britischen Eroberung Matabelelands 1893/1894, nachdem es 1889 von der britischen Armee übernommen worden war. Im Folgenden spielte es eine bedeutende Rolle bei der Eroberung des restlichen Afrika durch die europäischen Kolonialmächte. Es veränderte das Kräfteverhältnis und die Relation der Opferzahlen bei Kämpfen zwischen Europäern und Afrikanern entscheidend zugunsten der Europäer. Deutlich wird dies z. B. bei der Schlacht von Omdurman zwischen Briten und Mahdisten im Sudan im Jahre 1898. Hier fielen 9700 afrikanische Aufständische auf der einen und 291 Briten und einheimische Verbündete auf der anderen Seite. Die durch die Einführung erreichte Überlegenheit in den imperialen Eroberungskriegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde gern stilisiert, wie das nachfolgende Zitat verdeutlicht:

„Whatever happens, we have got
The Maxim gun, and they have not.“

Hilaire Belloc: „Was immer auch passiert - wir haben das Maxim, die anderen haben es nicht.“

Für die Produktion des Maxim-Maschinengewehrs gründete Maxim die Maxim Gun Company, die hauptsächlich von Albert Vickers, dem Sohn des Stahlunternehmers Edward Vickers, finanziert wurde, der auch erster Präsident wurde. 1888 schloß sich das Unternehmen, unterstützt von Rothschild und Vickers schwedischen Konkurrenten Nordenfeldt als Maxim-Nordenfeldt Guns and Ammunition Company Limited mit Sitz in London zusammen. Schließlich ging das Unternehmen im britischen Vickers-Unternehmen auf. 1896 sicherte sich Vickers das Patent auf das Maxim-Maschinengewehr. Es wurde zunächst in Maxim-Vickers- und nach Konstruktionsänderungen durch Vickers schließlich in Vickers-Maschinengewehr umbenannt. Vickers exportierte die Waffe auch in andere europäische Länder und nach Amerika. Im Russisch-Japanischen Krieg 1904/1905 wurde sie von beiden Seiten eingesetzt.

Viele weitere Maschinengewehre des frühen 20. Jahrhunderts basieren auf dem Maxim, so das deutsche MG 08, das russische PM1910, das Schweizer MG 11 sowie das von Vickers als Nachfolger entwickelte Vickers-Maschinengewehr (1912).


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