Matthäus von Elsass

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Matthäus von Elsass (* um 1137; † 25. Juli 1173 in der Normandie) war Graf von Boulogne 1159 –1173. Er war der zweite Sohn von Dietrich von Elsass und Sibylle von Anjou, der jüngere Bruder von Philipp von Elsass Graf von Flandern. Er ist der Gründer der Stadt Calais.

1159 entführte er Maria von Blois, Äbtissin von Ramsey in England, Tochter des 1154 verstorbenen englischen Königs Stephan und Erbin der Grafschaft Boulogne nach dem Tod ihres Bruders Wilhelm im gleichen Jahr. Er heiratete sie und wurde dadurch selbst Graf von Boulogne. Matthäus und Maria bekamen zwei Töchter, Ida und Mathilde (Mahaut).

Als Matthäus für seine Grafschaft einen eigenen Bischofssitz forderte, und Papst Alexander III. dies zurückwies, war die Reaktion des Paares darauf derart, dass beide 1167 exkommuniziert wurden, was zwar den Verlust des Grafentitels mit sich führte, aber in Boulogne nicht weiter beachtet wurde. Das Eingreifen von Dietrich und Philipp von Elsass konnte die Situation auch nicht entspannen. Erst Kaiser Friedrich Barbarossa konnte dem Skandal ein Ende setzen. Matthäus gab auf und Maria ging in Montreuil-sur-Mer ins Kloster. Heinrich der Jüngere, der Sohn des englischen Königs Heinrich II. und somit ein Verwandter Marias, versorgte ihn mit Gütern innerhalb Englands und der Normandie.

Nach der Trennung von Maria versuchte Matthäus dennoch die Grafschaft Boulogne zu behalten. Er heiratete um 1170 Eleonore von Vermandois (* 1152, † nach 1221), Tochter des Grafen Rudolf I. und Schwester der Ehefrau seines Bruders Philipp, Mabile von Vermandois. Philipp, der ohne direkte Erben war, hoffte auf diese Weise Flandern und Vermandois, wo er seit 1168 bzw 1167 Graf war, der Familie zu erhalten. Aber Matthäus und Eleonore hatten keine Kinder, als Matthäus 1173 während der Kämpfe zwischen dem französischen König Ludwig VII. und dem englischen König Heinrich II. bei einem Scharmützel vor Driecourt bei Neufchâtel-en-Bray fiel.

Seine Tochter Ida († 1216) wurde seine Nachfolgerin, seine Tochter Mathilde (Mahaut) heiratete Heinrich I. Herzog von Brabant, deren Nachkommen schließlich das Erbe antraten.