Mathis der Maler
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Operndaten | |
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Titel: | Mathis der Maler |
Originalsprache: | deutsch |
Musik: | Paul Hindemith |
Libretto: | Paul Hindemith |
Uraufführung: | 28. Mai 1938 |
Ort der Uraufführung: | Zürich |
Spieldauer: | ca. 3 Stunden |
Ort und Zeit der Handlung: | Mainz, in Königshofen, in der Martinsburg und im Odenwald. 16. Jahrhundert, zur Zeit der Bauernkriege |
Personen | |
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Mathis der Maler ist eine Oper in sieben Bildern von Paul Hindemith, der auch das Libretto verfasste.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Im Mittelpunkt der Oper steht das Leben des Malers Matthias Grünewald zur turbulenten Zeit der Reformation und der Bauernkriege.
Hindemith verwendete für die Komposition Barockformen wie Chaconne und Concerto grosso, sowie Originalzitate aus dem von Franz Magnus Böhme edierten Altdeutschen Liederbuch von 1877.[1]
[Bearbeiten] Entstehung
Nachdem Versuche mit bekannten Schriftstellern gescheitert waren, entwickelte Hindemith selbst das Libretto, das er zuerst über den Buchdrucker Johann Gutenberg schreiben wollte. Aber nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wandte er sich Matthias Grünewald zu. Im September 1933 beendete er den ersten Librettoentwurf. Die Vor- und Zwischenspiele komponierte er als erstes und diese wurden 1934 als Symphonie Mathis, der Maler uraufgeführt. Nachdem er das Libretto umgearbeitet hatte, beendete er am 27. Juli 1935 die Partitur. Mit dieser Oper setzte sich Hindemith mit den gesellschaftlichen Aufgaben der KünstlerInnen auseinander. [2]
[Bearbeiten] Rezeptionsgeschichte
Die Uraufführung der Sinfonie „Mathis der Maler“ fand am 12. März 1934 unter Wilhelm Furtwängler in Berlin statt, jedoch wurde von den Nationalsozialisten noch in demselben Jahr ein Aufführungsverbot erwirkt. Die Uraufführung der vollständigen Oper fand dann am 28. Mai 1938 im Stadttheater Zürich statt. Die deutsche Erstaufführung ging am 13. Dezember 1946 im Staatstheater Stuttgart über die Bühne.
[Bearbeiten] Sinfonie
Weitaus bekannter als die Oper ist die Sinfonie, die ein Auszug aus der gleichnamigen Oper ist. Die Sinfonie stellt den gelungenen Versuch dar, den Isenheimer Altar musikalisch umzusetzen. Sie besteht dem Altar entsprechend aus drei Sätzen:
- Engelkonzert
- Grablegung
- Versuchung des heiligen Antonius
[Bearbeiten] Engelkonzert
Das Engelkonzert nimmt die alten Formen des Mittelalters und der Renaissance wieder auf. Es beinhaltet ab dem achten Takt in der Posaune eine altdeutsche Volksweise „Es sungen drei Engel“, die als cantus firmus sich durch das Stück zieht und von immer mehr Stimmen (Klarinette etc.) aufgenommen wird. Die Umspielungen liegen bei den Streichern.
[Bearbeiten] Literatur
- Gudrun Breimann: Mathis der Maler und der „Fall Hindemith“: Studien zu Hindemiths Opernlibretto im Kontext der kulturgeschichtlichen und politischen Bedingungen der 30er Jahre, Frankfurt am Main [u. a.]: Lang, 1997. ISBN 3-631-31219-9
- Siglind Bruhn: The Temptation of Paul Hindemith: Mathis der Maler as a Spiritual Testimony, Stuyvesant, NY: Pendragon Press, 1998. ISBN 1-57647-013-x
- Claire Taylor-Jay: The artist-operas of Pfitzner, Krenek, and Hindemith: politics and the ideology of the artist, Aldershot, England; Burlington, VT: Ashgate, 2004. ISBN 0754605787
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Einzelwerke
- ↑ Batta, Andás (Hg.) (1999). Opera: Komponisten, Werke, Interpreten. Köln: Könemann, ISBN 3-8290-2840-7, S. 235.
- ↑ Batta, Andás (Hg.) (1999). ebd., S. 235.