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Mathilde Möhring – Wikipedia

Mathilde Möhring

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Roman (unvollendet) Mathilde Möhring wurde 1891 von Theodor Fontane begonnen, allerdings erst 1906 postum veröffentlicht, da Fontane 1898 starb, ohne das Werk vollendet zu haben. Das Buch ist in 17 Kapitel aufgeteilt und spielt zur Zeit des deutschen Kaiserreichs. Die Erzählung endet 1890.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Kurze Inhaltsangabe

Fontane erzählt in Mathilde Möhring von der jungen, pragmatisch veranlagten, dabei wenig anziehenden Mathilde Möhring, die mit ihrer Mutter in einer Berliner Wohnung lebt. Nach dem Tod des Vaters müssen sie aus finanziellen Gründen einen Untermieter aufnehmen. Dieser findet sich in Gestalt von Hugo Großmann, einem Studenten kurz vor dem Examen, der jedoch die Lektüre literarischer Werke denen der Juristerei und abendliche Theaterbesuche dem Besuch der Universität vorzieht. Mathilde schätzt ihn in dieser Beziehung von vornherein richtig ein, sieht in ihm dennoch eine Chance für sich, aus den ärmlichen Verhältnissen herauszukommen. Somit legt sie sich einen regelrechten Plan, eine Strategie zurecht, um einen guten Eindruck bei Hugo Großmann zu machen, der sie zunächst nicht beachtet, nach einer gewissen Zeit aber bei dem Resümee anlangt, „dass Thilde die Frau sei, die für ihn passe“ (Kap. 8). Er hat gemerkt, dass sie seinem verträumten und bequemen Naturell ein pragmatisches und ehrgeiziges Gegenstück sein könnte. Und er hat sich nicht getäuscht. Denn sobald sie seiner in Form einer offiziellen Verlobung sicher ist, lässt sie ihn nicht länger faulenzen, sondern sorgt eigenhändig dafür, dass er tüchtig und regelmäßig für sein Examen lernt und dieses schließlich auch besteht. Ganz glücklich ist Hugo mit diesem Antreiben von Seiten Mathildes zwar nicht, doch weiß er andererseits auch, dass er es ohne sie nie so weit gebracht hätte. Nachdem er das Examen in der Tasche hat, setzt Mathilde sich nicht zur Ruhe, sondern durchforscht so lange die Tageszeitungen, bis sie auf eine Annonce stößt, in welcher die Kleinstadt Woldenstein nach einem neuen Bürgermeister sucht. Mathilde sorgt dafür, dass ihr Verlobter die sich bietende Chance ergreift, und nachdem alles geregelt ist, können sie heiraten. Die aus armen und kleinen Verhältnissen stammende Mathilde Möhring hat sich zur Bürgermeistersfrau gemacht. Und sie macht sich weiterhin gut. Denn immer noch ist Hugo auf ihren Anstoß angewiesen, und allein dank ihrer findigen, umsichtigen Natur und ihrem enormen Ehrgeiz gelingt es ihm, sein Amt äußerst erfolgreich auszufüllen; immer ist sie es im Hintergrund, die ihm sagt, wie er sich auf Sitzungen verhalten soll, und sie sichert ihm auch das Wohlwollen der Vorgesetzten und anderer Honoratioren der Gegend. Doch der Erfolg hält nicht lange an, denn Hugo zieht sich eine schlimme Lungenentzündung zu, die schließlich zu einer Schwindsucht führt, die ihn das Leben kostet. So sieht Mathilde sich wieder in ihre alten Lebensumstände zurückgeworfen, zwar mit Witwenrente, aber doch nicht sehr viel besser als vor der Heirat mit Hugo Großmann. Doch sie findet sich schnell wieder zurecht, muss einsehen, dass sie nicht gegen sein Naturell hätte angehen sollen und entschließt sich, nun selbst Lehrerin zu werden. Sie lernt für ihr Examen und besteht es mit weitaus größerem Erfolg als Hugo damals das seinige.

[Bearbeiten] Erzähltechnik und sprachliche Gestaltung

  • traditionelle Erzählweise
  • auktoriale Erzählsituation, durchbrochen von personalen Passagen
  • Romananfang: „in nuce“
  • Romanende: Lösung/Entwicklung klar gedacht (Nähe zum geschlossenen Ende)
  • kontinuierlicher Erzählfluss
  • linear aufgebaute, entwickelnde Handlung
  • Form der gehobenen Schriftsprache
  • distanzierter Erzählerstandort (Überschau)
  • Zusammenhalt der Handlung durch Antizipation und Rückblick
  • geordnete Welt (auch sprachlich)

[Bearbeiten] Filmographie

  • 1950 - Mathilde Möhring - Kinofilm (schwarz/weiß) - Regie: Rolf Hansen
  • 1969 - Mathilde Möhring - Fernsehfilm - Regie: Claus Peter Witt
  • 1983 - Mathilde Möhring - Fernsehfilm - Regie: Karin Hercher

[Bearbeiten] Hörspiel

[Bearbeiten] Weblinks


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