Martin Lipenius

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Martin Lipenius (latinisiert aus Lipen, * 11. November 1630 in Götz, heute Ortsteil von Groß Kreutz in Brandenburg, † 6. November 1692 in Lübeck) war ein deutscher Pädagoge und Bibliograph.

Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften (Auswahl) 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise

[Bearbeiten] Leben

Lipen besuchte zunächst Schulen in Brandenburg und Neuruppin sowie das Gymnasium in Stettin. Er immatrikulierte sich im Mai 1651 an der Universität Wittenberg, um Philosophie und Theologie zu studieren. Nach nur knapp zwei Jahren erlangte er den Grad eines Magisters und begann Vorlesungen zu halten und an Disputationen teilzunehmen.

1659 erhielt er einen Ruf als Konrektor an das Gymnasium zu Halle an der Saale. 1672 ging er als Rektor an das Gymnasium Carolinum nach Stettin, und schließlich wurde er 1676 Konrektor des Katharineums zu Lübeck. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Tode inne.

[Bearbeiten] Werk

Lipenius war der Verfasser einer großen Zahl an Thesen, Programmen und Personalschriften.

Berühmt wurde Martin Lipenius jedoch durch sein Lebenswerk, die Biblotheca realis. In vier Foliobänden legte er damit in den Jahren 1679-1685 umfassende Fachbibliografien der Fächer Jura, Medizin, Philosophie und Theologie vor. Geordnet waren diese Bände wie ein Realkatalog; Lipenius gliederte die von ihm erfassten Bücher nicht alphabetisch nach den Verfassernamen, sondern gemäß ihrem Inhalt nach einem System der Wissenschaften in eine Vielzahl von Disziplinen, Gruppen und Untergruppen. Die immense Arbeitsleistung, die in den Bänden steckt, war seinerzeit hoch geachtet, später jedoch wurde ihm vorgeworfen, die Bibliotheca realis strotze von groben und zum teil lächerlichen Fehlern^[1] und auch der vorsichtigste Gebrauch derselben ist schon gefährlich.^[2] Doch trotz der Mängel und Tücken dieses Werkes ^[3] gilt es in manchen Bereichen als unentbehrlich und wird bis in die Gegenwart benutzt; für den juristischen Teil erschienen bis ins frühe 19. Jahrhundert mehrere Bände Ergänzungen und Berichtigungen.

[Bearbeiten] Schriften (Auswahl)

• Bibliotheca realis juridica. Frankfurt am Main 1679
• Bibliotheca realis medica. Frankfurt am Main 1679
• Bibliotheca realis philosophica omnium materiarum, rerum et titulorum in universo totius philosophiae ambitu occurentium. 2 Bände, Frankfurt am Main 1682.

Nachdruck: Hildesheim: Olms 1967

• Bibliotheca realis theologica omnium materiarum, rerum et titulorum. 2 Bände, Frankfurt am Main 1685.

Nachdruck: Hildesheim, New York: Olms 1973 ISBN 3-487-04594-X ISBN 978-3-487-04594-8

[Bearbeiten] Literatur

• Johann Henrich von Seelen: Athenae Lubecenses. Band I, Lübeck 1719, S. 88-97 (mit Schriftenverzeichnis)
• Jakob Franck: Lipen, Martin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 18, Leipzig 1883, S. 725 f.

[Bearbeiten] Weblinks

• Literatur von und über Martin Lipenius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Druckschriften von und über Martin Lipenius im VD 17

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ ADB, S. 726
2. ↑ ebd.
3. ↑ Karl Mommsen, zitiert in der Bibliographie der Notariatsgeschichte

Personendaten
NAME	Lipenius, Martin
ALTERNATIVNAMEN	Martin Lipen
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Philologe, Pädagoge, Bibliograph
GEBURTSDATUM	11. November 1630
GEBURTSORT	Götz, heute Groß Kreutz
STERBEDATUM	6. November 1692
STERBEORT	Lübeck