Marshall Rosenbluth
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Marshall Nicholas Rosenbluth (* 5. Februar 1927 in Albany; † 28. September 2003 in San Diego) war ein US-amerikanischer theoretischer Physiker, der eine führende Stellung in der theoretischen Plasmaphysik hatte.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Rosenbluth besuchte die Stuyvesant High School bis 1942 und studierte dann an der Harvard University (Bachelor 1946), unterbrochen von seinem Dienst als Freiwilliger 1944 bis 1946 in der US-Navy. 1949 promovierte er an der University of Chicago bei Edward Teller in Hochenergiephysik. 1949/50 war er in Stanford, wo er die Rosenbluth-Formel für die elastische Streuung von Elektronen an Protonen entwickelte. 1950 wurde er von Edward Teller für die Arbeit an der Wasserstoffbombe am Los Alamos National Laboratory gewonnen, bei der er eine führende Rolle hatte[1]. Er blieb dort bis 1956. Dort entwickelte er auch 1953 unabhängig den „Metropolis Algorithmus“ (ein Monte-Carlo-Verfahren)[2]. Ab Ende der 1950er Jahre befasste er sich mit Plasmaphysik, wo er insbesondere Plasma-Instabilitäten in Zusammenhang mit den Arbeiten zum Tokamak untersuchte und zu einem führenden Theoretiker auf diesem Gebiet wurde (später wurde er sogar gelegentlich als „Papst“ der Plasmaphysik bezeichnet). Zuerst arbeitete er daran 1956 bei „General Atomic“ als Senior Scientist in San Diego. Gleichzeitig wurde er 1960 Professor für theoretische Physik an der neu gegründeten University of California in San Diego. 1965 leitete er mit dem Russen Roald Sagdeev den wegweisenden internationalen Workshop für Plasmatheorie am ICTP in Trieste, der auch die Kontakte zwischen russischen und amerikanischen Wissenschaftlern festigte (in den 1970er Jahren arbeitete er in Paris mit Sagdeev – an den Sicherheitsbehörden vorbei – über Laser-Plasma Wechselwirkung). Ab 1967 war er Professor am Institute for Advanced Study in Princeton. Gleichzeitig war er leitender Wissenschaftler am Princeton Plasma Physics Laboratory und lehrte an der Princeton University. 1980 ging er an die University of Texas at Austin als Leiter des neu gegründeten, wesentlich von der DOE geförderten IFS (Institute of Fusion Studies). 1987 kehrte er an die University of San Diego und zu General Atomic zurück. 1993 emeritierte er und wurde bis 1999 Chief Scientist im Planungsteam des ITER (International Tokamak Experimental Reactor). 2003 starb er an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Neben Plasmaphysik befasste er sich auch u.a. mit der Theorie des Freien-Elektronenlasers.
1997 erhielt er die National Medal of Science. 1964 erhielt er den Ernest-Orlando-Lawrence-Preis, 1967 den Albert Einstein Award, 1976 den James Clerk Maxwell Preis in Plasmaphysik der APS und 1985 den Enrico-Fermi-Preis des DOE. Er war seit 1969 Mitglied der National Academy of Sciences der USA. Er war Mitglied im Fusion Energy Special Advisory Committee des DOE. Er war Mitglied der JASON Defense Advisory Group.
Rosenbluth war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder aus erster Ehe.
[Bearbeiten] Literatur
- J.W. Van Dam (Hrsg.), „From Particles to Plasmas: Lectures Honoring Marshall N. Rosenbluth“, Addison Wesley 1989, ISBN 0-201-15680-6.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Ausarbeitung des Grunddesigns von Richard Garwin mit Conrad Longmire, [[1]]
- ↑ I. Beichl, F. Sullivan, „The Metropolis Algorithm“, Computing in Science and Engineering, Bd. 2, Jan/Feb 2000, J.E. Gubernatis „Marshall Rosenbluth and the Metropolis Algorithm“, Physics of Plasmas Bd. 12, 2005, 057303
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Rosenbluth, Marshall |
| KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Physiker |
| GEBURTSDATUM | 5. Februar 1927 |
| GEBURTSORT | Albany in New York |
| STERBEDATUM | 28. September 2003 |
| STERBEORT | San Diego |
