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Marie Jahoda – Wikipedia

Marie Jahoda

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Marie Jahoda (* 26. Januar 1907 in Wien; † 28. April 2001 in Keymer, Sussex, Großbritannien; auch Marie Jahoda-Lazarsfeld oder Lazarsfeld-Jahoda, durch weitere Heirat Albu; Pseudonym: M. Mautner) war eine österreichische Sozialpsychologin. Sie engagierte sich politisch bei der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, den revolutionären Sozialisten sowie bei der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Jahoda wächst als drittes von vier Kindern in einer bürgerlichen, assimilierten jüdischen Familie auf. Ihre Eltern waren der Kaufmann Carl Jahoda und dessen Gattin Betty, geb. Propst. Sie engagierte sich seit ihrer Jugend für die Arbeiterbewegung und gilt als eine der großen alten Damen der internationalen Sozialdemokratie. Gemeinsam mit ihrem Mann Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel führte sie 1932 eine der berühmtesten sozialpsychologischen Studien überhaupt durch, nämlich über Die Arbeitslosen von Marienthal. Die 1926 geschlossene Ehe mit Lazarsfeld, aus der ihr einziges Kind, Lotte Franziska (* 1930) entstammte, wurde bereits 1934 wieder geschieden.

Von 1933 bis 1936 war Jahoda unter anderem an der „Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle“ tätig, einem An-Institut der Universität Wien. Sie wurde mit 25 Jahren promoviert und war damit eine der jüngsten Doktorinnen Österreichs. Daneben war sie für die revolutionären Sozialisten im Untergrund aktiv. 1936 wurde sie wegen ihrer Untergrundtätigkeit verhaftet. Jahoda kam aufgrund internationaler Interventionen nach neunmonatiger Haft wieder frei, musste jedoch das Land innerhalb von 24 Stunden verlassen, dazu wurde ihr die österreichische Staatsbürgerschaft aberkannt. Sie emigrierte nach England, wo sie während des Zweiten Weltkrieges u.a. für den Propagandasender „Radio Rotes Wien“ und das London Büro der AVOES als beratendes Mitglied arbeitete. Nach acht Jahren in London ging sie 1945 in die USA und lehrte bis 1958 an der „University in Exile“, der New School for Social Research in New York, als Professorin für Sozialpsychologie. Hier arbeitete sie auch mit den exilierten Mitgliedern der Frankfurter Schule zusammen. 1958 heiratete sie den britischen Labour-Abgeordneten und Minister of State (1965-1967) am Department of Economic Affairs Austen Albu (1903-1994). Zwischen 1958 bis 1965 übte sie mehrere Lehrtätigkeiten für Psychologie aus am Brunel College of Advanced Technology in Uxbridge, Hillingdon bei London. Erst 1962 erhielt sie eine Professur für Psychologie und Sozialwissenschaften. Von 1965 an bis zu ihrer Emeritierung 1973 hatte sie als erste Frau einen Lehrstuhl für Sozialpsychologie Englands inne und zwar an der Universität von Sussex.

Seit dem WS 1994/95 wurde zu ihren Ehren ein Lehrstuhl für Frauenforschung an der Ruhr-Universität Bochum für einjährige Gastprofessuren gestiftet. Eine posthume Ehrung erfuhr die Sozialforscherin 2003 in ihrer Heimatstadt durch die Benennung einer zweisprachigen Wiener Volksschule in „Marie Jahoda-Schule“.[1]

Jahoda formulierte ein klassisches Problem der Sozialwissenschaften: „The problem in the human and social sciences is to make invisible things visible".[2] Sie spricht damit das Problem der qualitativen Methoden und Analysetechniken an, um z.B. die Einstellungen oder Werte eines Interviewten zu ermitteln, die sich bei einer reinen Oberflächenanalyse nicht zeigen. Daher gibt man heute in den Sozialwissenschaften unter anderem mit Bezug auf Jahoda qualitativen Interviews (z.B. Tiefeninterviews) den Vorzug gegenüber quantitativen Interviews (z.B. strukturierte Fragebögen, Multiple-choice-Befragun­gen etc.).[3]

[Bearbeiten] Werke

  • Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit. (mit Paul F. Lazarsfeld, Hans Zeisel) Hirzel, Leipzig 1933, später: Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1975, ISBN 3-518-10769-0
  • Research Methods in Social Relations. 1951 (mit M. Deutsch und S. W. Cook)
  • Studies in the Scope and Method of „The Authoritarian Personality.“ (mit Nathan W. Ackermann, Theodor W. Adorno, Bruno Bettelheim, Else Frenkel-Brunswik u.a.)
    dt.: Der autoritäre Charakter. Band 2: Studien über Autorität und Vorurteil. Materialis, Frankfurt a.M. 1954, ISBN 3-88535-341-5
  • Current Concepts of Positive Mental Health. Report to the Joint Commission of Mental Health and Illness. NY Basic Books, New York 1958
  • Sozialpsychologie der Politik und Kultur. Ausgewählte Schriften. Nausner & Nausner, Graz 1995, ISBN 3-901402-02-0
  • „Ich habe die Welt nicht verändert.“ Lebenserinnerungen einer Pionierin der Sozialforschung. Beltz, Weinheim 2002, ISBN 3-407-22753-1.

Artikel

[Bearbeiten] Literatur

  • „Ich habe die Welt nicht verändert.“ Gespräch mit Marie Jahoda, in: Mathias Greffrath (Hrsg.), „Die Zerstörung einer Zukunft. Gespräche mit emigrierten Sozialwissenschaftlern“, Frankfurt a.M.: Campus 1989, 95 - 136.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Marie Jahoda-Schule, Wien
  2. Marie Jahoda: The Psychology of the Invisible: An Interview. New Ideas in Psychology (4) 1986, Nr. 1, S. 107-118
  3. Vgl. etwa Siegfried Jäger: BrandSätze. Rassismus im Alltag, DISS, Duisburg, ISBN 3-927388-29-7, (Online), eingesehen am 30. März 2007.

[Bearbeiten] Weblinks

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