Manöverpatronengerät
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Das Manöverpatronengerät (MPG) ist ein Gewehraufsatz für Übungseinsätze, der vor allem im militärischen Bereich Verwendung findet.
Bei Manövern ist für Übungen von Gefechtssituationen die Verwendung von scharfer Munition ausgeschlossen. Aus diesem Grund werden Patronen mit Treibladung, aber ohne Projektil verwendet.
Bei Gewehren, die mit Hilfe des Gasdrucks oder des Rückstoßes nachladen, verschließt das Geschoss einer regulären Patrone beim Schuss vorübergehend das Rohr. So kann sich der Gasdruck aufbauen, der einerseits das Geschoss aus dem Rohr treibt und andererseits den Verschluss entriegelt, um das Nachladen einzuleiten.
MPG bei Gasdruckladern: Da die Übungsmunition kein Geschoss hat, wird der Lauf nicht verschlossen und es kann sich kein Gasdruck aufbauen. Die Dichtfunktion wird durch die Drosselung des MPG übernommen.
MPG bei Rückstoßladern: Durch das fehlende Geschoss ist keine "Gegenmasse" für den Rückstoß vorhanden; die Drosselung durch das MPG bewirkt einen Druckanstieg. Der Rückstoßlader wird also quasi zum Gasdrucklader umfunktioniert.
Die Drosselung vieler MPG (z.B. für das G3/G36) kann eingestellt werden. Im täglichen Dienstbetrieb kann korrekte Funktion nicht immer vorausgesetzt werden, da die notwendige Justierung (abhängig auch vom Gewehr) häufig unterbleibt.