Mädchen in Uniform (1958)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Mädchen in Uniform |
Originaltitel: | Mädchen in Uniform |
Produktionsland: | Deutschland, Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 1958 |
Länge (PAL-DVD): | 95 Minuten |
Originalsprache: | Deutsch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Géza von Radványi |
Drehbuch: | Friedrich Dammann Franz Höllering |
Produktion: | Artur Brauner |
Musik: | Peter Sandloff |
Kamera: | Werner Krien |
Schnitt: | Ira Oberberg |
Besetzung | |
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Mädchen in Uniform ist ein deutscher Spielfilm von 1958. Darin verkörpert Romy Schneider eine pubertär-lesbische Internatsschülerin. Der Film wurde am 28. August 1958 in der Lichtburg in Essen uraufgeführt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Preußen, Potsdam, 1910. In einem autoritär geführten Pensionat für adelige Mädchen herrschen strenge Sitten. Zur Vorbereitung auf ein Leben in der traditionellen Frauenrolle mit „Küche, Kirche und Kindern“ werden die Schülerinnen zu Disziplin und Gehorsam erzogen, versinnbildlicht durch Schuluniformen.
Eine junge, engagierte Lehrerin legt im Unterricht größere Betonung auf Individualität und Menschlichkeit. Sie wirft der Direktorin der Schule unbarmherzige und intolerante Erziehungsmethoden vor und zeigt bessere Wege auf – „eine Hand reichen“.
Eine hartherzige Konkurrentin im Kollegium, die rechte Hand der Direktorin, regt die Einstudierung von Romeo und Julia durch die Mädchen an, um die Verliebtheit zweier Schülerinnen in die engagierte Lehrerin und das darin liegende Konfliktpotential anzustacheln. Eine dieser beiden Schülerinnen, Manuela, die nach dem Tod der Mutter gerade neu ins Internat gekommen ist, spielt Romeo, während die andere Schülerin abseits steht. Als die engagierte Lehrerin der Romeo spielenden Schülerin schauspielerisch bei einer romantischen Szene helfen will, missversteht diese das Angebot als persönliche Liebeserklärung und entwickelt eine schwärmerische Liebe. Die engagierte Lehrerin ist überfordert und ignoriert diese Liebe. Dadurch deuten beide verliebten Schülerinnen das weitere Verhalten der engagierten Lehrerin als eine „Hinwendung zu Romeo“. Nach Hintertreibung durch die andere „verschmähte“ Schülerin mündet die schwärmerische Liebe von „Romeo“ in einem Selbstmordversuch.
Die engagierte Lehrerin und die Direktorin treffen sich am Krankenbett der betroffenen Schülerin Manuela, welche in sich eine pubertär-lesbische Veranlagung trägt. Die Direktorin reicht der im Schlaf rastlosen Manuela ihre Hand – als Sinnbild der Abkehr vom alten Drill – und bittet die engagierte Lehrerin, die bereits gekündigt hat, zu bleiben. Die Lehrerin jedoch macht deutlich, dass Manuela „ihren Weg finden“ muss und dass auch die Direktorin eine neue, bessere Erziehung selbst verantworten muss. Die engagierte Lehrerin, welche schon lange an ihre alte, angenehmere Wirkungsstätte zurückkehren wollte, erlaubt sich selbst, diesem Wunsch zu folgen. Im Film wird offen gelassen, ob die Lehrerin die Gefühle von Manuela erwidert, was jedoch für den Ausgang des Films unerheblich ist.
[Bearbeiten] Sonstiges
- Der Film ist ein in der Handlung abgemildertes Remake von Mädchen in Uniform aus dem Jahr 1931.
- Da die West-Berliner Filmproduktion nicht an in der DDR gelegenen Originalschauplätzen in Potsdam erfolgen konnte, diente als Drehort für die Außenaufnahmen der Park des Jagdschlosses Glienicke in Berlin-Wannsee nahe Potsdam. Im Vorspann wurden Vorkriegsmotive der Garnisonkirche verarbeitet und es erklingt deren Glockenspiel Üb' immer Treu und Redlichkeit.
- Der Film nahm an der Berlinale 1958 im Wettbewerb um den Goldenen Bären teil.
[Bearbeiten] Filmzitate
- "Wie die Zucht, so die Frucht." (Erziehungsmaxime der Oberin)
- "Wir sind nicht auf der Erde, um glücklich zu sein und zu genießen, sondern um unsere Pflicht zu tun." (Bismarck; Wandspruch)
- "Armut schändet nicht, Armut ehrt." und
- "Lasst die anderen prassen, sie werden es noch bereuen." (Oberin in Erwiderung auf den Vorwurf übertriebener Sparsamkeit bei Kost und Kleidung)
[Bearbeiten] Kritiken
- Das Heyne Filmlexikon (1996) bezeichnete Mädchen in Uniform als „etwas zu sehr geglättetes Farb-Remake des Films von Leontine Sagan“.