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Louis Jacobi – Wikipedia

Louis Jacobi

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Louis Jacobi und Wilhelm II. im Innenhof der Principia der Saalburg (um 1900)
Louis Jacobi und Wilhelm II. im Innenhof der Principia der Saalburg (um 1900)

Louis Jacobi (* 21. April 1836 in Homburg vor der Höhe; † 24. September 1910 ebenda) war ein deutscher Architekt. Seine Ausbildung hatte er aus Geldmangel in Amerika weitgehend in Eigeninitiative betrieben.

Louis Jacobi, Ehrenbürger Homburgs (seit seinem 70. Geburtstag), war langjähriger Geheimer Baurat der Stadt. Sein besonderes Interesse galt der römischen Baukunst. Auf ihn geht die Idee zum Wiederaufbau des Kastells Saalburg zurück.

Er war auch politisch aktiv, 1886–1910 gehörte er dem Kreistag des Obertaunuskreises an, 1886–1902 war er Mitglied des Kreisausschusses. Er war Mitbegründer der Handwerkerschule, 1864–91 Mitglied der freiwilligen Feuerwehr, Ehrenbranddirektor, Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelisch-lutherischen Gemeinde, Mitglied der Frankfurter Freimaurerloge, ab 1868 Schöffe und Geschworener und Mitbegründer des Geschichtsvereins.

Sein Sohn Heinrich Jacobi setzte sein Schaffen als Architekt, Geheimer Baurat und provinzialrömischer Archäologe fort.

Eine Büste von Louis Jacobi steht im Saalburgmuseum. Seine Handschriften werden im Archiv Bad Homburgs verwahrt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Architekturwerke

Büste von Louis Jacobi
Büste von Louis Jacobi

Louis Jacobi schuf mehrere öffentliche und sakrale Bauwerke sowie viele Privatbauten in Bad Homburg und prägte das Stadtbild, sodass es übertreibend im Zentralblatt der Bauverwaltung (vom 22. Oktober 1910) heißt, „dass es in Homburg kaum ein Haus geben dürfte, das er nicht gebaut oder wenigstens umgebaut hat”. Die wichtigsten Bauten, soweit möglich, hier in chronologischer Folge; alle in Bad Homburg, wenn nicht anders angegeben.

  • Jacobihaus Dorotheenstraße Das Geburts- und Wohnhaus des Baumeisters war ein typisches Hugenottenhaus, erbaut 1719 und von Jacobi mit einer weitgehend einmaligen und heute denkmalgeschützten Fassadenornamentik versehen.
  • 1861–65 Umbau des Kurhauses Louis Jacobi übernahm hier die Bauleitung und arbeitete nach den Plänen des belgischen Architekten Jean Pierre Cluysenaar.
  • 1869–71 Landgrafendenkmal im Englischen Garten
  • 1870 Lazarettbaracke als Holzbau auf gemauerten Ziegelpfeilern.
  • 1870–71 Fassung des Elisabethenbrunnens Der Brunnen wurde später umgestaltet.
  • 1874 „80er Denkmal” in Wiesbaden
  • 1876-77 Evangelische Kirche Gonzenheim Das neu erbaute Kirchenschiff im Bad Homburger Stadtteil Gonzenheim wurde am 23. Dezember 1877 eingeweiht, nachdem der baufällige Kirchturm bereits 30 Jahre vorher ersetzt worden war.
  • 1877 Jüdisches Gemeindehaus
  • 1878 hölzerner Herzbergturm Vorläufer des später errichteten Herzbergturms
  • 1879 Friedhofskapelle katholischer Friedhof am Gluckensteinweg
  • 1883 Hölderlin-Denkmal
  • 1883 Leichenhaus auf dem jüdischen Friedhof im orientalischen Stil
  • 1883–1910 Ritters Park-Hotel
Kaiser-Wilhelm-Bad
Kaiser-Wilhelm-Bad
  • 1887-90 Kaiser-Wilhelms-Bad Bad Homburg Am 22. März 1887, dem 90. Geburtstag Kaiser Wilhelm I., wurde der Grundstein gelegt für das "Kaiser-Wilhelms-Bad", einer wichtigen Einrichtung der heutigen Kurstadt Bad Homburg, welche am 14. August 1890 eingeweiht werden konnte. Damit wurde eine wirtschaftlich erfolgreiche Tourismusentwicklung der heute wohlhabenden Badestadt eröffnet.
  • 1892 Villa Hammelmann
Landgrafenschloss mit Park und dem Schlossturm
Landgrafenschloss mit Park und dem Schlossturm
  • 1892-1910 Umbau des Landgrafenschlosses Das hessen-homburgische Landgrafenhaus war schwer verschuldet und sein Schloss in wenig gutem baulichem Zustand, als es 1866 an Preußen fiel. In der Folgezeit wurde es als Sommerresidenz des Kaisers genutzt und unter der Leitung von Louis Jacobi laufend ausgebaut, wenngleich nicht alle Planungen umgesetzt werden konnten.
  • 1896 Denkmal für J. C. Rind
Russische Kapelle im Kurpark Bad Homburg
Russische Kapelle im Kurpark Bad Homburg
  • 1896-99 Russische Kapelle Die russische Kapelle war ein Geschenk des russischen Zaren Nikolaus II und seiner Gemahlin Alexandra. Sie kam als eine Art Bausatz und Louis Jacobi übernahm die Bauleitung, die Kabelle wurde nach den vorgegebenen Plänen errichtet. Die vorgesehenen Wandmalereien konnten jedoch erst Jahrzehnte später ausgeführt werden.
  • 1901 Romanische Halle Anbau am Bad Homburger Schloss
  • 1901–04 Engelapotheke Umbau des Fachwerkbaus aus dem Jahr 1684.
  • 1903 Clubhaus des Croquet Clubs Louis Jacobis Pläne wurden angenommen und auch vom Kaiser abgezeichnet, jedoch wegen Einsprüchen nicht umgesetzt.
  • 1903–08 Erlöserkirche Louis Jacobi hatte zeitweise die Bauleitung.
  • 1905 Umbau der Jacobus-Kirche (ehem. franz.-ref. Kirche) zur Turnhalle der Homburger Turngemeinde 1846 e.V.
  • 1907 Marktlauben
  • 1908 Wandelhalle
  • 1908 Brunnenversandgebäude
  • 1909–11 Russisches Pfarrhaus
  • 1910–11 Herzbergturm Im Juni 1911, nach seinem Tod, wurde nach den Plänen Louis Jacobis und seines Mitarbeiters H. Foeller der Herzbergturm fertig gestellt. Die 1903 vorgelegten Pläne waren erst im April 1910 vom Kaiser Wilhelm II. genehmigt worden. Es war ein Aussichtsturm auf dem „Hausberg” Homburgs neben einem unter Bad Homburgern sehr beliebten Ausflugslokales unweit der Saalburg, nach dem Vorbild eines – im Original viel kleineren – römischen Wachturmes angelegt. Er war Ersatz für einen Holzturm an gleicher Stelle. Derzeit ist der Turm wegen Baufälligkeit nicht begehbar, die Bürger und die Stadt haben aber reichlich gespendet, sodass das denkmalgeschützte Bauwerk bis Mitte 2008 wieder restauriert sein könnte.

[Bearbeiten] Archäologische Leistungen

Im Rahmen der Reichs-Limeskommission war Louis Jacobi Streckenkommissar für den Limesabschnitt im Taunus.

Er beteiligte sich auch an mehreren Ausgrabungen im Taunus wie auch in Italien (1889 in Pompeji). Einige Ausgrabungen, so eine römische Wasserpumpanlage im Bereich von Friedrichsdorf, wurden wieder durch Erde gesichert und bis heute archäologisch nicht wieder untersucht.

Kastell Saalburg (1897-1907)

Sein für die Nachwelt bedeutsamstes Bauwerk war die Rekonstruktion eines römischen Limeskastells auf seinen römischen Grundmauern. 1853 begannen Ausgrabungsarbeiten, 1870 wurden die Arbeiten durch die Gründung eines Saalburgmuseums unterstützt. Ab 1894 wurden die archäologischen Ausgrabungen des Kastells auf dem Taunuspass unter Louis Jacobi betrieben, parallel zur Erforschung des Limes durch andere Wissenschaftler und Laien (Reichs-Limeskommission). Der weltweit einzige Wiederaufbau eines Römerkastells erfolgte 1897 bis 1907 im Auftrag Kaiser Wilhelm II. unter Louis Jacobi. Die Einweihung der Saalburg durch den Kaiser wurde einer der glanzvollsten Tage in der Geschichte Bad Homburgs. Es ist heute Zentrum des unter UNESCO-Weltkulturerbe stehenden Rätischen Limes.

Sein Sohn Heinrich Jacobi war zweiter Direktor des Saalburgmuseums und leitete es über einige Jahrzehnte.

Die Saalburgbahn um 1900
Die Saalburgbahn um 1900

Einzige „römische Straßenbahnhaltestelle” der Welt

Zur Saalburg gehörte auch ein Trambahnwartehäuschen im römischen Stil, welches bis 1937 in Trambahn-Diensten stand, aber seit Stilllegung der Tram der Bienenzucht dient.

[Bearbeiten] Schriften und Aufsätze

  • Johann Christian Rind, der Stifter des Bürger-Hospitals in Homburg v. d. Höhe : Mittheilungen über sein Leben, [Wirken und Vermächtnis], Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumkunde zu Homburg v. d. Höhe 2, Homburg 1882
  • mit Friedrich von Duhn: Der griechische Tempel in Pompeji : nebst einem Anhang über Schornsteinanlagen und eine Badeeinrichtung im Frauenbad der Stabianer Thermen in Pompeji, Heidelberg 1890
  • Über Mißbräuche bei Hochzeiten, Taufen, Leichenbegängnissen etc. in Homburg im 17. und 18. Jahrhundert, in: Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumkunde zu Homburg v. d. Höhe 4, 1891, S. 11-20.
  • Das heilige Grab auf dem reformirten Friedhofe zu Homburg v. d. Höhe (früher in Gelnhausen), in: Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Alterthumkunde zu Homburg v. d. Höhe 4, 1891, S. 21-35.
  • Das Römerkastell Saalburg bei Homburg vor der Höhe, Homburg vor der Höhe 1897
  • Das Kastell Alteburg-Heftrich, Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches ; Abt. B, 9 : Bd. 2,1, Heidelberg 1904
  • Das Kastell Feldberg, Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches ; Abt. B, 10 : Bd. 2,1, Heidelberg 1905
  • Das Kastell Kapersburg, Der obergermanisch-raetische Limes des Roemerreiches ; Abt. B, 12 : Bd. 2,2, Heidelberg 1905

[Bearbeiten] Biographische Literatur

  • Zum Gedächtnis des am 24. September 1910 verstorbenen Geheimen Baurats Professor Louis Jacobi zu Homburg v. d. Höhe. Lebensbeschreibung und Trauerfeier aus Artikeln der Homburger "Taunusbote" zusammengestellt, Homburg 1910.
  • Thieme-Becker, Bd. 18, 1925, S. 246.
  • Friedrich Lotz: Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe, Band II: Die Landgrafenzeit, Frankfurt am Main 1972, S. 452.
  • Dietwulf Baatz: Louis Jacobi in: Neue Deutsche Biographie Band 10, 1975, S. 231.
  • Adrian Clemens: Louis Jacobi — Bürger, Architekt und Heimatforscher. Bemerkungen zu seinem 70. Todestag am 24. September 1980, in: Alt-Homburg 1980 Nr. 9, S. 144-145.
  • Alfred Biallas: Louis Jacobi 1836 - 1910, Baumeister und Bürger Homburgs, Ausstellung, Gotisches Haus vom 23. April - 8. Juni 1986, Bad Homburg v.d.H. 1986
  • Friederike Ulbricht, Silke Fiebich: Architektur und Photographie: aus dem Nachlaß Jacobi; eine Reise mit der Kamera; eine Ausstellung in der Bad Homburger Schloßkirche, Bad Homburg v.d.H. 1989
  • Barbara Dölemeyer: Der Baumeister und sein Kaiser. Kaiser Wilhelm II., Louis Jacobi und die Saalburg, in: Hundert Jahre Saalburg, Mainz 1997, S. 28-32.


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