Lorscher Bienensegen
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Der Lorscher Bienensegen ist einer der ältesten gereimten Dichtungen in deutscher Sprache. Der Spruch wurde, im 10. Jahrhundert, in altdeutscher Sprache kopfüber an den Rand einer Seite der apokryphen Visio St. Pauli aus dem frühen 9. Jahrhundert geschrieben. Das Manuscript stammte ursprünglich aus dem Kloster Lorsch.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Text
- Kirst, imbi ist hûcze
- Nû fluic dû, vihu mînaz, hera
- Fridu frôno in godes munt
- Heim zi comonne gisunt
- Sizi, sizi, bîna
- Inbôt dir sancte Maria
- Hurolob ni habe dû
- Zi holce ni flûc dû
- Noh dû mir nindrinnês
- Noh dû mir nintuuinnêst
- Sizi vilu stillo
- Uuirki godes uuillon
[Bearbeiten] Übertragung
- Christus, der Bieneschwarm ist heraußen!
- Jetzt flieg, du mein Vieh, herbei.
- Im Frieden des Herrn, im Schutz Gottes,
- gesund heim zu kommen.
- Sitze, sitze, Biene.
- Das gebot dir die heilige Maria.
- Urlaub habe du nicht;
- Zum Holze flieg du nicht;
- Weder sollst du mir entrinnen.
- Noch mir entkommen.
- Sitz ganz still,
- Wirke Gottes Willen.
[Bearbeiten] Literatur
- Walter Berschin: Die Palatina in der Vaticana. In: Eine deutsche Bibliothek in Rom. Besler, Stuttgart/Zürich 1992. ISBN 3-7630-2087-X S. 47