Linzer Schloss
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Das Linzer Schloss befindet sich auf einer Anhöhe über der Altstadt von Linz direkt an der Donau. Es ist an der Stelle des früheren römischen Castells Lentia entstanden. Die erste bekannte Erwähnung stammt von 799. Unter Kaiser Friedrich III. wurde 1477 die Burg zu einem Schloss umgebaut und diente ihm von 1489 bis 1493 als Residenz. Aus dieser Zeit stammt das heute noch erhaltene Friedrichstor mit einem Wappenstein bekannten Inschrift A.E.I.O.U. Auch sein Sohn, Maximilian I. hielt sich öfter in Linz und im Schloss auf.
Kaiser Rudolph II. ließ 1600 das Schloss nach Plänen des niederländischen Baumeisters Anton Muys um- und ausbauen. Neben dem mächtigen viergeschossigen Blockbau mit zwei Innenhöfen entstand nun auch das Haupttor zur Stadt (Rudolfstor, 1604).
Während der bayrischen Pfandherrrschaft 1620 bis 1628 residierte Adam Graf von Herberstorff als Statthalter im Schloss. Herberstorff verstärkte im Hinblick auf eine drohende Belagerung durch die Bauern die Befestigungsanlagen rund um das Schloss. Im Jahr 1626 kam es dann schließlich zur Belagerung durch die aufständischen Bauern.
1783 übersiedelte der Landeshauptmann mit seinen Ämtern in das Landhaus.
Während der Franzosenkriege diente das Schloss als Lazarett. Der Stadtbrand im Jahr 1800 ging von hier aus. Bei diesem Brand wurden der Südflügel und ein Teil des Quertraktes zerstört.
Im Jahr 1811 diente das Gebäude als Provinzialstrafhaus, in den Jahren 1851 bis 1945 als Kaserne für Soldaten. Zwischen 1953 und 1963 erfolgte der Ausbau und die Restauration des Gebäudes zum Schlossmuseum der oberösterreichischen Landesmuseen.
Das Schlossmuseum wurde 1963 teileröffnet, die Gesamteröffnung erfolgte 1966. Es sind historische und volkskundliche Sammlungen untergebracht. Dauerausstellungen sind auch historische Waffen und historische Musikinstrumente und alte Münzen. Zusätzlich finden auch immer wieder Sonderausstellungen statt. Im Schlosshof werden gelegentlich Open-Air-Veranstaltungen durchgeführt.
[Bearbeiten] Zukunft
Im Jahr 2006 fand ein Architektenwettbewerb für den Neubau des 1800 abgebrannten Südflügels statt. Von den 109 eingereichten Projekten gewann jenes des Grazer Architekturbüros HoG architektur (Martin Emmerer, Clemens Luser und Hansjörg Luser). Der neue Südflügel wird für eine Erweiterung des Schlossmuseums genutzt.
Im Sommer 2006 fanden auf dem künftigen Baugelände archäologische Grabungen statt. Der Neubau des 1800 abgebrannten Südflügels (Nettokosten: 24 Millionen Euro) begann im Juli 2007[1] und soll rechtzeitig im Jahr 2009 abgeschlossen sein, wenn Linz Europäische Kulturhauptstadt sein wird. Es entsteht hier ein neuer Museumskomplex als Österreichs größtes Universalmuseum. Die Planung erfolgte durch das Grazer Architektenteam HoG (Martin Emmerer, Hans-Jörg und Clemens Luser).
Das geplante neue Linzer Musiktheater hätte direkt zwischen Schloss und Donau in den Berg gebaut werden sollen, wurde jedoch aufgrund eines von der FPÖ initiierten Volksabstimmung vom Volk mit knapper Mehrheit abgelehnt.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Weblinks
- Schlossmuseum
- Eintrag bei EBIDAT - Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstitutes
- Neuerrichtung des Südflügels
- PKLHSchlossmuseum102005 Landeskorrespondenz Nr. 10 vom 12. Jänner 2006 zur Neuerrichtung des Südflügels
- Architekturwettbewerb1572006 Landeskorrespondenz Nr. 157 vom 10. Juli 2006 zur Vorstellung des Siegerprojektes
Koordinaten: 48° 18' 18" N, 14° 16' 57" O
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