Lindenschwärmer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lindenschwärmer | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mimas tiliae | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Lindenschwärmer (Mimas tiliae) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Merkmale
Der Lindenschwärmer ist mit einer Flügelspannweite von 50 bis 70 Millimetern ein sehr großer Nachtfalter. Die Färbung der Falter ist sehr variabel, sie reicht von olivgrün bis rotbraun. Die Tiere haben nur einen kleinen Rüssel, und es wird diskutiert, ob sie sich damit überhaupt ernähren können. Möglicherweise haben sie nur die Aufgabe, sich fortzupflanzen und den Fortbestand der Art zu sichern.
[Bearbeiten] Ähnliche Arten
- Laothoe amurensis
- Pappelschwärmer (Laothoe populi)
[Bearbeiten] Synonyme
- Sphinx tiliae Linnaeus, 1758, Syst. Nat. (Edn 10) 1: 489[1]
- Papilio ulmi Lucas, 1864, Hist. nat. Lepid. Eur. (Edn 2):147[1]
- Mimas tiliae montana Daniel & Wolfsberger, 1955, Z. wien. ent. Ges. 40: 63[1]
[Bearbeiten] Flugzeit
Der Lindenschwärmer bildet im deutschsprachigen Raum eine Generation und fliegt von Mai bis Juli.
[Bearbeiten] Lebensweise
Die Eiablage erfolgt einzeln oder als Doppelablage an der Blattunterseite von Kirschbäumen, Erlen, Birken und Linden. Das Ei ist olivgrün, oval und ca. drei Millimeter lang. Die genannten Bäume stellen die bevorzugte Nahrung für die Raupe dar. Die Raupe (auch "Lindwurm" genannt) ist grün und hat eine gekörnte Haut und ein Afterhorn. Sie hat eine große Ähnlichkeit mit der Raupe des Abendpfauenauge, unterscheidet sich jedoch durch die Zeichnung am Hinterteil. Kurz vor der Verpuppung kann sich die Farbe von grün in Richtung rot-braun verändern. Die Verpuppung erfolgt am Boden oder in Bodennähe, die dunkelbraune Puppe liegt meist knapp unter der lockeren Erdoberfläche. Durch Überliegen der Puppen treten unterschiedliche Wachstumsstadien zur selben Zeit in einem Gebiet auf. Als typischer Kulturfolger kann der Lindenschwärmer in Parkanlagen, Friedhöfen und Obstgärten angetroffen werden.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Lindenschwärmer kommt in seinem Verbreitungsgebiet (Europa, von den Alpen bis Skandinavien; Nordspanien bis Sibirien, auch Kaukasus und Schwarzmeerküste) häufig vor.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c A. R. Pittaway: The Hawkmoths of the western Palaearctic. Harley Books 1993, ISBN 0-946-58921-6
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Ebert: Die Schmetterlinge Baden Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
- Bernard Skinner: Colour Identification Guide to Moths of the British Isles, Penguin UK 1999, ISBN 0-670-87978-9
- Hans-Josef Weidemann, Jochen Köhler: Nachtfalter, Spinner und Schwärmer, Naturbuch-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-89440-128-1
- Manfred Koch: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 2. Bären, Spinner, Schwärmer und Bohrer Deutschlands. Neumann Verlag Radebeul 2. Auflage 1964
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 4, Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-800-13474-8
- David J. Carter, Brian Hargreaves: Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. Blackwell Wissenschaftsverlag 1987, ISBN 3-826-38139-4
[Bearbeiten] Weblinks
- www.lepiforum.de
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- A.R. Pittaway: Sphingidae of the Western Palaearctic (englisch)
- Markku Savela: Lepidoptera and some othe life forms (englisch)
- Guide to the moths of Great Britain and Ireland (englisch)
- Fauna Europaea Taxonomie (englisch)