Liebenberger Kreis
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Liebenberger Kreis ist eine vornehmlich von ihren Gegnern benutzte Bezeichnung für die Kamarilla rund um den deutschen Kaiser Wilhelm II. bis etwa 1907. Die Selbstbezeichnung dieser Gruppe von Militärs war Liebenberger Tafelrunde und leitete sich von Philipp zu Eulenburg-Hertefelds Schloss Liebenberg im Löwenberger Land ab, wo sich der Kreis regelmäßig zu Jagden traf.
In Zusammenhang mit der Harden-Eulenburg-Affäre, in der der Vorwurf der Homosexualität des Philipp zu Eulenburg-Hertefeld eine erhebliche Rolle spielte, erhielt der Begriff für die Zeitgenossen einen negativen Beigeschmack: Der Publizist Maximilian Harden war 1906 zu der Überzeugung gelangt, dass die diplomatische Strategie der Reichsleitung in der Ersten Marokko-Krise im Prinzip deshalb gescheitert war, weil der Liebenberger Kreis den Kaiser dazu bewogen hatte, einen Krieg mit Frankreich nicht zu riskieren. Für Harden war dies der Anlass, eine Kampagne gegen diesen Kreis zu starten, in der er unter anderem mit dem Vorwurf der Homosexualität einige der Mitglieder persönlich angriff. Der Vorwurf der Homosexualität zog seinerzeit aufgrund herrschender Moralvorstellungen die gesellschaftliche und politische Ächtung der Betroffenen nach sich. Kuno von Moltke und Bernhard von Bülow waren zumindest lose mit dem Liebenberger Kreis assoziiert.
[Bearbeiten] Weblinks
- Volker Ullrich: Zeitläufte: Liebchen und der Harfner; in: Die Zeit Nr. 45 vom 02.11.2006 (pdf).