Krückenkreuz

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Ein Krückenkreuz oder Kruckenkreuz, auch Hammerkreuz, ist ein Kreuz mit Querbalken, den Krücken, an den vier Enden (vierfaches Taukreuz). Steht das Krückenkreuz in der Schragenstellung (wie das Andreaskreuz), ist es ein Krückenschrägkreuz.

In der Heraldik wird eine Teilung oder Spaltung im Wappen als Krückenschnitt bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis 1 Verwendung 1.1 Verwendung in Österreich seit 1925 2 Weitere Verwendungen des Kruckenkreuzes 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Einzelnachweise

[Bearbeiten] Verwendung

Das Krückenkreuz ist ein elementares graphisches Symbol.^[1] Die älteste Nachweise finden sich in der jüngeren Steinzeit in Felsritzungen, etwa als gespitztes Kreuz mit einem Bogen geschnitten als anthropomorphe Figur bei La Coruña, Nordspanien, datiert ca. 2500 v. Chr.^[2], dann in China, in der Antike und in lateinamerikanischen Kulturen. Es wird daneben auch mit allgemeinen Sonnensymbolen in Zusammenhang gebracht.^[3]

Hammerkreuz bezieht sich auch auf stark geendte Formen germanischer Funde, die auch ähnlich einem Prankenkreuz ausgeführt sind. Krückenkreuz beschreibt die Form einer Krücke.

Ein frühes christliches Beispiel ist das Kaiser-Heinrich-Kreuz, ein romanisches Altar- und Vortragekreuz (heute Fritzlarer Domschatz-Museum der Stiftskirche St. Petri)

[Bearbeiten] Verwendung in Österreich seit 1925

Seine erste offizielle Einführung geht auf Bundeskanzler Ignaz Seipel zurück, der für das Große Ehrenzeichen der Ersten Republik Österreich die Kruckenkreuzform wählte. Ab 1925 wurde es auf seine Veranlassung auch auf der Rückseite der österreichischen 2-Groschen- und ab 1931 der 5-Groschen-Münzen geprägt.

1934–1938 wurde die Republik durch den austrofaschistischen Bundesstaat Österreich abgelöst. Er führte die Kruckenkreuzflagge als der Staatsflagge gleichgesetztes Emblem, und ein durchbrochenes rotes Kruckenkreuz wurde neben dem Quaternionenadler eine Art Wappen Österreichs.^[4]

[Bearbeiten] Weitere Verwendungen des Kruckenkreuzes

Bolivien: Wappen des Departamento Santa Cruz

Wappen des Wingolfsbundes

[Bearbeiten] Siehe auch

• Jerusalemkreuz, ein Kreuz mit vier lateinischen Kreuzen, dessen Hauptkreuz manchmal ein Krückenkreuz ist. Im englischen Raum werden die beiden Namen manchmal gleichgesetzt, etwa beim Unicode-Zeichen «☩» U+2629 CROSS OF JERUSALEM, das ein Krückenkreuz darstellt^[5]
• Prankenkreuz, ein Kreuz mit sich nach außen verbreiternden Kreuzenden
• Wiederkreuz, vierfaches lateinisches Kreuz

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

1. ↑ I. Schwarz-Winklhofer, H. Biedermann: Das Buch der Zeichen und Symbole. Verlag für Sammler, Graz 1972, ISBN 3-85365-011-2
2. ↑ Schwarz-Winklhofer/Biedermann Nr. 30
3. ↑ Schwarz-Winklhofer/Biedermann Nr. 362, 362 (ein koptisches und ein gnostisches Sonnensymbol, beide bestehend aus doppelten Krückenkreuzen (bzw. „Nägeln“) mit zentralem Kreis)
4. ↑ Bundesministerium für Inneres: Die Symbole der Republik. In: Öffentliche Sicherheit 11-12/06 (Webdokument, pdf)
5. ↑ Darstellung in: Charts U2600, Unicode-Konsortiums (pdf)