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Krötengoldfliege – Wikipedia

Krötengoldfliege

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Krötengoldfliege
Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Zweiflügler (Diptera)
Unterordnung: Fliegen (Brachycera)
Familie: Schmeißfliegen (Calliphoridae)
Gattung: Goldfliegen (Lucilia)
Art: Krötengoldfliege
Wissenschaftlicher Name
Lucilia bufonivora
Moniez, 1876
Goldfliegen-Art (Lucilia spec.)
Goldfliegen-Art (Lucilia spec.)

Die Krötengoldfliege (Lucilia bufonivora), auch Krötenfliege genannt, ist eine auch in Mitteleuropa vorkommende Art aus der Familie der Schmeißfliegen (Calliphoridae). Mehrere Arten der Gattung Lucilia parasitieren fakultativ (wahlweise) oder obligatorisch (verbindlich) innerhalb des Körpers von lebenden Amphibien. Die Larven der Krötengoldfliege gehören dabei zu den obligaten Amphibienparasiten. Man nimmt an, dass dies unter dem Konkurrenzdruck durch andere Fliegenarten geschah, die sich schneller und individuenreicher vermehrten. Möglicherweise hatten sich die Larven von Lucilia bufonivora ursprünglich saprophag von abgestorbenem Gewebe verletzter oder toter Amphibien ernährt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

Die Imagines ähneln einigen anderen Goldfliegenarten, etwa der häufigeren Kaisergoldfliege (Lucilia caesar), sehr. Sie erreichen eine Körperlänge von bis zu neun Millimetern und haben einen grün-golden metallisch glänzenden Körper. Die vierte Längsader der Flügel ist scharf abgeknickt.

[Bearbeiten] Lebensweise

Die Krötengoldfliege lebt vor allem in blütenreichen Staudenfluren, insbesondere an Doldenblütlern, und ernährt sich dort von Pollen und Nektar. Zur Fortpflanzung platziert sie in den Sommermonaten ihre weißen, länglichen Eier auf den Rücken oder Kopf von lebenden Kröten und anderen Amphibien. Betroffen ist insbesondere die Erdkröte; es sind darüber hinaus aber auch Kreuzkröte, Wechselkröte, Grasfrosch, Geburtshelferkröte, Knoblauchkröte, Laubfrosch, Moorfrosch, Teichfrosch und ausnahmsweise der Feuersalamander als Wirtsarten belegt.[1] Die rasch schlüpfenden Larven dringen durch die Nasenlöcher in den Kopf des Wirtes ein, wo sie sich durch das Weichgewebe des noch lebenden Lurches fressen. Dieser Befall wird als Myiasis bezeichnet. Nach wenigen Tagen kann der vordere Schnauzen- und Kopfbereich völlig deformiert und entstellt sein. Wenn die Larven das Gehirn erreicht haben oder andere lebenswichtige Organe oder Funktionen zerstört wurden, verendet die Kröte schließlich. In ihrem letzten Larvenstadium haben die Maden den Kadaver mitunter fast vollständig aufgefressen – einschließlich Haut, Bindegewebe, unter Umständen sogar samt Knorpel und Knochen.[2] Dann graben sie sich in feuchten Boden ein und verpuppen sich.

[Bearbeiten] Auswirkungen auf Amphibienpopulationen

Erdkröten (Bufo bufo), insbesondere die Weibchen, werden bevorzugt infestiert
Erdkröten (Bufo bufo), insbesondere die Weibchen, werden bevorzugt infestiert

Über den Befall von Amphibien mit Lucilia-Larven liegen unter anderem aus Mitteleuropa viele Einzelbeobachtungen, aber nur wenige systematische Untersuchungen vor. Ob es sich bei diesen ausschließlich um Lucilia bufonivora handelt, gilt auch noch nicht als sicher – manche anderen Goldfliegenarten sind zumindest fakultative Amphibienparasiten. Die Auswirkungen auf die Bestände von Amphibien können nicht abschließend eingeschätzt werden. Unter für die Goldfliegen besonders günstigen Rahmenbedingungen können wohl auch einmal bedeutendere Anteile einer Krötenpopulation, offenbar insbesondere weibliche Tiere, in ihrem Sommerlebensraum durch Madenbefall vernichtet werden. Tatsächlich scheinen aber verschiedene Faktoren einen gravierenden Einfluss der Fliegen-Parasitose auf die Bestände von Amphibien zu verhindern. Dazu wird unter anderem das aktive Abstreifen von Eiern oder Larven durch die Kröte gezählt; aber auch der vorzeitige Wirtstod, der Aufenthalt der Tiere im Wasser oder klimatische Faktoren können den Erfolg der Fliegenentwicklung beeinträchtigen.

Im Vergleich zu anthropogenen Gefährdungsursachen für Amphibienpopulationen wie etwa Lebensraumvernichtung und Straßenverkehr, spielen Verluste durch Lucilia-Myiasis überregional wahrscheinlich keine bestandslimitierende Rolle.

[Bearbeiten] Quellen und weiterführende Informationen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. V. Neumann & F. Meyer: Lucilia bufonivora MONIEZ, 1876 – ein euryxener Amphibienparasit. – Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum Berlin 70 (1994): 331-341.
  2. Vít Zavadil: Zum Parasitismus der Krötengoldfliege (Lucilia bufonivora MONIEZ, 1876) auf Erdkröten (Bufo bufo) – Abwehrverhalten und limitierende Faktoren. – Zeitschrift für Feldherpetologie 4 (1997): 1-12.

[Bearbeiten] Literatur

  • Thomas Kordges: Starker Befall der Erdkröte (Bufo bufo) durch die Krötengoldfliege (Lucilia bufonivora MONIEZ, 1876). – Zeitschrift für Feldherpetologie 7 (2000): 211-218. Laurenti-Verlag, Bochum/Bielefeld. ISSN 0946-7998
  • Vít Zavadil: Zum Parasitismus der Krötengoldfliege (Lucilia bufonivora MONIEZ, 1876) auf Erdkröten (Bufo bufo) – Abwehrverhalten und limitierende Faktoren. – Zeitschrift für Feldherpetologie 4 (1997): 1-12. Laurenti-Verlag, Bochum/Bielefeld. ISSN 0946-7998

[Bearbeiten] Weblinks

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