Kotschka
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Kotschka ist ein Ortsteil der Stadt Elsterwerda im Landkreis Elbe-Elster im Land Brandenburg unweit der Grenze zu Sachsen.
Kotschka gehörte bis zur Kreisgebietsreform in Brandenburg im Jahr 1993 zum Landkreis Bad Liebenwerda. Der Ort liegt an der Einmündung der Pulsnitz in die Schwarze Elster und am Elsterwerda-Grödel-Floßkanal.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte und Entwicklung
[Bearbeiten] Namensherkunft
Es gibt verschiedene Deutungen des Ortsnamens:
- altslawisch: Kočka - Katze
- Kuckow vom Personennamen Kucek
- polnisch: kucki - kleiner Haufen
[Bearbeiten] Chronik
[Bearbeiten] Frühe Neuzeit
Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1456 als Gutzschkaw. Er gehörte zur Parochie Frauenhain. 1590 schrieb sich der Ort Gotzschka. Er wurde als Einreihendorf mit sieben Gehöften beschrieben. Schwedische Reiter verwüsteten und plünderten 1641 das Dorf. Im 17. Jahrhundert gehörte Kotschka den Herren von Maltitz, ging später durch einen Verkauf an den Elsterwerdaer Herren von Rohr über und kam 1891 auf Antrag zur Parochie Elsterwerda.[1]
1740 wurde von einer Rebellion Kotschkaer Bauern gegen die Jagddienste für ein Auerhahn- und Birkhuhnschießen des Dresdner Hofes in der Gegend berichtet. Rädelsführer war Bauer Christian Peschel. Hofjägermeister von Leubnitz forderte für diesen und andere Rädelsführer wegen Aufwiegelung der Untertanen Verhör, Arrest und Festungsbau. 1748 wurde der Grödel-Elsterwerdaer Floßkanal feierlich eröffnet, der unmittelbar am Ort vorbei führt.
[Bearbeiten] Neuzeit
Während der Befreiungskriege lagerten vom 28. bis 30. September 1813 etwa 30.000 Mann des Korps von Gebhard Leberecht von Blücher in Elsterwerda und Kotschka.
Der kleine Ort wächst nur langsam. Kotschka zählt 1818 30 Häuser und 179 Bewohner. Die Flurgröße Kotzschkas wird im 19. Jahrhundert mit 1.499 Morgen und 81 Quadratruten beziffert. Bei einer Volkszählung am 1. Dezember 1880, also 62 Jahre später, waren es 216 Einwohner. Trotzdem besitzt der Ort 1916 schon eine eigene Schule und ein Gasthaus. Im Jahre 1929 lebten im Ort schon 315 Einwohner. Diese sind hauptsächlich im Ackerbau und in den Fabriken in Elsterwerda beschäftigt. Laut Einwohnerbuch für den Landkreis Liebenwerda aus den Jahren 1926/27 gibt es in Kotschka einen Radfahrer- und Männerverein und die Gaststätte Holzhof.
Am 1. April 1974 wird der Ort mit einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung nach Elsterwerda eingemeindet. Im Jahr 1984 erfolgt der Bau und die feierliche Übergabe der Kotschkaer Elsterbrücke.
Ein wenig bekannt wurde der Ort durch ein zwischen den Gleisen der beiden Fernbahnstrecken Berlin-Dresden und Berlin-Chemnitz gelegenes Haus der Deutschen Reichsbahn. Über die besonderen Lage wurde mehrfach in Presse und Fernsehen berichtet. In ihm wohnten die Reichsbahn-Angestellten, welche den Schrankenposten bedienten. Das um 1900 entstandene Haus wurde allerdings 1998 abgerissen.[2]
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
| Einwohnerentwicklung in Kotschka von 1875 bis 1971[3] | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||
| 1875 | 200 | 1939 | 338 | ||||||
| 1890 | 200 | 1946 | 316 | ||||||
| 1910 | 250 | 1950 | 344 | ||||||
| 1925 | 316 | 1964 | 293 | ||||||
| 1933 | 300 | 1971 | 298 | ||||||
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.), Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau, Köln u. a. 2001 (= Landschaften in Deutschland; 63), ISBN 3-412-10900-2.
[Bearbeiten] Fußnoten
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.), Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.) : Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau, Köln u. a. 2001 (= Landschaften in Deutschland; 63), S.: 101, ISBN 3-412-10900-2.
- ↑ "Öffentliches tourisches Info-Blatt der Stadt Elsterwerda "550 Jahre Kotschka", welches folgende Quellen nennt: "Stadtarchiv Elsterwerda" , Buch Elsterwerda in alten Ansichten , Heimatkalender für den Kreis Liebenwerda, 1958
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis Brandenburgs ( Online als PDF-Datei)
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51° 27' N, 13° 30' O
