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Klimamodell – Wikipedia

Klimamodell

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ein Klimamodell ist ein Computer-Modell zur Berechnung und Vorhersage des Klimas für einen bestimmten Zeitabschnitt. Das Modell basiert in der Regel auf einem Meteorologiemodell, wie es auch zur numerischen Wettervorhersage verwendet wird. Dieses Modell wird jedoch für die Klimamodellierung erweitert, um alle Erhaltungsgrößen korrekt abzubilden. In der Regel wird dabei ein Ozeanmodell, ein Schnee- und Eismodell für die Kryosphäre und ein Vegetationsmodell für die Biosphäre angekoppelt.

Mathematisch entsteht dadurch ein gekoppeltes System von nicht-linearen, partiellen und gewöhnlichen Differentialgleichungen sowie einige algebraischen Gleichungen. Die numerische Berechnung dieses Gleichungssystems erfordert eine sehr große Rechenleistung, wie sie von Supercomputern wie dem Earth Simulator bereitgestellt wird.

Es werden globale Klimamodelle (sogenannte GCMs, general circulation models) und regionale Klimamodelle unterschieden. Der Hauptunterschied liegt zum einen darin, dass ein globales Klimamodell die gesamte Troposphäre beinhaltet, während ein regionales Modell in der Regel die gleiche Modellphysik abbildet, dies allerdings nur auf einen bestimmten geographischen Ausschnitt der Erde anwendet.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Allgemeines

Klimamodelle stellen die komplexesten und rechenaufwendigsten Computermodelle dar, welche bisher entwickelt wurden. Die „Hochrechnungen“ der Klimamodelle sind naturgemäß unsicherer als die der Wettermodelle, da hier wesentlich größere Zeiträume in Betracht gezogen und eine große Zahl zusätzlicher Parameter berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grunde spricht man bei diesen Einzelmodellen auch von Klimaszenarien und nicht von Klimavorhersagen. Eine Wettervorhersage beruht auf Datenmaterial, welches es ermöglicht, innerhalb einer Zeitspanne von derzeit bis zu einer Woche, die Entwicklung der chaotischen Dynamik innerhalb der Erdatmosphäre mit einer hohen Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Die Unsicherheit der Hochrechnung steigt dabei jedoch exponentiell mit dem hochgerechneten Zeitraum an und ist selbst unter anderem von der Wetterlage abhängig. Zwar spielen auch bei Wettermodellen die Erfahrung und die Einschätzung der Anwender in Form einer Kontrollinstanz zwischen dem reinen Computermodell und der letztendlichen Voraussage eine entscheidende Rolle, jedoch ist der Charakter eines Klimamodells hiervon trotzdem grundsätzlich verschieden.

Beispiel von modellierter und gemessener globaler Durchschnittstemeraturen zwischen 1900 und 2000.
Beispiel von modellierter und gemessener globaler Durchschnittstemeraturen zwischen 1900 und 2000.

Klimamodelle dienen dem Auffinden möglicher Trends in der Entwicklung des Klimas und der Gewichtung einzelner Klimafaktoren. Wesentlich ist, dass es sich um Forschungsmodelle und nicht um Anwendungsmodelle handelt. Sie beruhen auf einer Vielzahl von Annahmen und Methoden, beispielsweise zur Entwicklung der zukünftigen Treibhausgasemissionen oder einzelnen klimatologischen Rückkopplungsmechanismen. Zudem beruhen Klimamodelle im Gegensatz zu den Wettermodellen nicht auf einer feststehenden Dynamik und sind deswegen nicht lediglich durch deren chaotischen Charakter und die Begrenzung der Rechenleistung eingeschränkt. Viele Rückkopplungen sind unbekannt und auch aus der Klimageschichte können zu diesen meist keine Aussagen getroffen werden. Einerseits, da die Datenlage zur Klimageschichte selbst zu gering ist, andererseits jedoch auch, weil die Geschwindigkeit der aktuellen und weiter berechneten globalen Erwärmung und die Interaktion zwischen Mensch und Klima bzw. Umwelt eine Art „Neuland“ mit unvorhersehbaren Folgen für zukünftige Entwicklung des Weltklimas darstellt. Die für die Modellierung notwendigen Voraussetzungen sind daher nur teilweise bekannt und müssen in der Regel mehr oder weniger willkürlich festgelegt werden, wobei man ein Set dieser Festlegungen und die hierauf basierende Modellierung als Klimaszenario bezeichnet. Der Unterschied zwischen einer Klimaprognose und einem Klimaszenario ist nun, dass man für ersteres eine Vielzahl verschiedener Szenarien modelliert, einerseits mit anderen Modellen und andererseits mit anderen Vorwegannahmen. Eine Klimaprognose basiert also auf der Auswertung verschiedener Modellierungsversuche und ist auch aufgrund der schwierigen Vergleichbarkeit zwischen diesen nur sehr schwer und mit enormem Aufwand zu erstellen. Da die einzelnen Szenarien, die sich auch in der Struktur der Intergovernmental Panel on Climate Change widerspiegeln, unterschiedliche Endresultate aufweisen, kann auch eine darauf basierende Klimaprognose nur eine Spannweite von Möglichkeiten aufzeigen. Im Falle der globalen Erwärmung entspricht diese Spannweite einer möglichen Erwärmung der durchschnittlichen, globalen und bodennahen Lufttemperatur von 1,4 bis 5,8 °C bis zum Jahr 2100 (IPCC 2001). Ähnliche Schwankungsbereiche zeigen sich jedoch bei nahezu allen aus Klimamodellen abgeleiteten Hochrechnungen.

[Bearbeiten] Globale Klimamodelle - GCM (general circulation model)

Ein globales Klimamodell beschreibt die wichtigsten klimarelevanten physikalischen Vorgänge in der Erdatmosphäre, den Ozeanen und auf der Erdoberfläche. Die Prozesse sind dabei aber sehr vereinfacht abgebildet. Vor allem die Prozesse in der Biosphäre werden im Augenblick noch als Größen und Parameter vorgegeben. Diese Größen sind aber Systemgrößen und sollten sich während der Simulation dem globalen Wandel anpassen können, um realistische Projektionen auf die Zukunft abgeben zu können. Solche Rückkopplungsprozesse von gekoppelten Systemen sind im Augenblick die große Herausforderung in der Modellierung. Die Modelle sind so umfangreich, dass sie nur in sehr grober Auflösung (mehrere hundert Kilometer Gitterweite) betrieben werden können.

[Bearbeiten] Regionale Klimamodelle

Regionale Klimamodelle betrachten lediglich einen Ausschnitt der Atmosphäre und benötigen deshalb geeignete Randbedingungen an den Rändern des Simulationsgebietes. Diese Randbedingungen stammen aus Simulationen der globalen Klimamodelle. Man spricht deshalb davon, dass ein regionales Klimamodell durch ein globales Klimamodell angetrieben wird. Dies wird als "Nesting" oder "dynamic downscaling" bezeichnet, und beschreibt das Einbetten eines regionalen Modells mit einer hohen räumlichen Auflösung in ein globales Klimamodell mit einer geringen räumlichen Auflösung. Die Abstände der Gitternetzpunkte bei einem globalen Klimamodell sind in der Regel recht groß und liegen zwischen 150 - 500 km. Regionale Modelle hingegen verfügen über eine sehr feine Auflösung. Die Gitternetzpunkte befinden sich hierbei in einem Abstand von zum Teil nur noch 1 km. Durch die Zunahme der Rechenkapazität moderner Supercomputer kann die räumliche Auflösung der Modelle ständig verbessert werden.

Beispiele regionaler Modelle sind:

  • RegCM (ICTP Triest)
  • CLM (abgeleitet aus dem lokalen Vorhersagemodell des Deutschen Wetterdiensts; weiterentwickelt durch eine Gemeinschaft aus Forschungsinstituten und Universitäten )
  • REMO (Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg)
  • MM5 (Mesoscale Meteorology Model 5; NCAR/NOAA USA).
  • ARPEGE-Climate modell
  • ALADIN-Climate
  • PRECIS
  • ECMWF (European Centre for Medium-Range Weather Forecasts)

[Bearbeiten] Klimamodellierung in Deutschland

In Deutschland werden Klimamodelle für sehr unterschiedliche Forschungsfragen an einer Vielzahl von Universitäten und Forschungsinstituten eingesetzt. Einer der zentralen Standorte ist das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Dort wurden die globalen Klimamodelle ECHAM-4 und ECHAM-5 entwickelt und auf großen parallelen Vektorrechnern betrieben. Derartige Rechner stehen am benachbarten Deutschen Klimarechenzentrum zur Verfügung, das auch von anderen Forschungsinstitutionen zum Betrieb dieser Modelle genutzt wird.

Die regionale Klimamodellierung wird hauptsächlich in den großen Forschungsinstituten mit verschiedenen regionalen Modellen durchgeführt. Zu diesen Forschungszentren gehört das Forschungszentrum Karlsruhe, das GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und einige Universitäten. Teilweise werden die Klimamodelle gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst entwickelt.

Viele derzeitige Forschungsprojekte beschäftigen sich mit der Frage der Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Teilsystemen des Klimasystems. Es wird daher versucht neben Atmosphäre und Ozean weitere Teilsysteme in die Klimamodelle zu integrieren, beispielsweise Biosphäre oder Kryosphäre. In diesem Zusammenhang wird daher von Erdsystemmodellen gesprochen.

Forschungseinrichtungen, die sich mit der Wechselwirkungen zwischen Atmosphäre und Biosphäre beschäftigen sind beispielsweise das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (Jena), das Max-Planck-Institut für Meteorologie (Hamburg) oder das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

[Bearbeiten] ClimatePrediction.net

Klimamodell von ClimatePrediction.net.
Klimamodell von ClimatePrediction.net.

Hauptartikel: ClimatePrediction.net

Über das Projekt ClimatePrediction.net wird ein Klimamodell von der Universität Oxford zum Herunterladen angeboten. Installiert über die Software BOINC wird die freie Rechenzeit des Heimcomputers zur Berechnung eines Klimaszenarios verwendet. Auf diese Weise können die Ergebnisse zahlreicher Modelle miteinander verglichen und möglicherweise Schwachstellen an den verwendeten Modellen ausgebessert werden.

[Bearbeiten] Grenzen der Klimamodelle

Bei der Interpretation der Ergebnisse der aktuellen Klimamodellrechnungen in die Zukunft muss berücksichtigt werden, dass es sich nicht um Prognosen über einen sicheren zukünftigen Verlauf lokaler oder globaler Klimata handelt, sondern um Szenarien, welche ausgewählte mögliche Verläufe auf Grund von Vorannahmen über zukünftige Entwicklungen, wie zum Beispiel Emissionen und Landnutzung, ergeben.

Die Grenzen der Modelle liegen in den verwendeten mathematischen Modellen selbst und in der begrenzten Anzahl der berücksichtigten Einflussfaktoren. Leistungsfähigere Rechner ermöglichen dabei die Entwicklung komplexerer Modelle mit höherer räumlicher Auflösungen und einer zunehmenden Anzahl von Einflussfaktoren auf das Klima. Bei nur mäßig verstandenen physikalischen Grundlagen, gegenwärtig etwa der Fall bei der Dynamik von Eisschilden oder der Rolle von Aerosolen und Wolken, können Klimamodelle entsprechend nur vergleichsweise unsichere Ergebnisse liefern.

In den Eisbohrkernen der Arktis sind oft wiederkehrende spontane Klimaänderungen von erheblichem Ausmaß dokumentiert. Diese können mit den heutigen Computermodellen nur ungenügend abgebildet werden. Richard B. Alley vermutet, daß wesentliche Rückkopplungen und Nebeneffekte bei der Modellierung noch nicht berücksichtigt werden [1].

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Richard B. Alley: Das instabile Klima, S.12 in: Spektrum der Wissenschaft Dossier 2/2005 Die Erde im Treibhaus


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