Kibera

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Die größten Slums von Nairobi

Hütten im Kibera-Slum

Kibera

Kibera ist ein Slum im Südwesten von Nairobi, der Hauptstadt Kenias.

Der Name Kibera leitet sich ab von kibra, was soviel wie Wald oder Dschungel bedeutet.

Kibera untergliedert sich in mehrere Teilsiedlungen: Kianda, Soweto, Gatwekera, Kisumu Ndogo, Lindi, Laini Saba, Siranga/Undugu, Makina und Mashimoni. Die Bahnlinie Nairobi-Kisumu führt durch Kibera.

Gegründet 1920 als Ansiedlung nubischer Soldaten, ist Kibera heute mit über 1 Million Bewohnern (die Schätzungen differieren allerdings stark) der größte Slum von Nairobi und einer der größten Slums in Afrika. Über ein Viertel der Einwohner Nairobis leben in Kibera, die Bevölkerungsdichte beträgt etwa 300.000 Einwohner/km².

Die Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen Volksgruppen zusammen, mehrheitlich Kikuyu. Die Kikuyu kontrollieren seit 1974 die Verwaltung. Die unter den Kikuyu in Kibera weit verbreitete Mungiki-Bewegung plante, bei den Parlamentswahlen 2007 den seit 1972 von Raila Odinga gehaltenen Parlamentssitz im Wahlkreis Langata (zu dem außer Kibera die kleineren Vororte Karen und Lang'ata gehören) zu erobern, was jedoch nicht gelang.

Es gibt Schätzungen, dass etwa ein Fünftel der 2,2 Millionen HIV-infizierten Kenianer in diesem Slum leben. Die Verschmutzung durch Abfälle, Abwässer und Fäkalien ist enorm hoch, dementsprechend auch die dadurch verursachte Krankheitsrate.

Die UN Habitat hat in der Nähe von Kibera ihren Hauptsitz und ein Jahresbudget von über 100 Mio. US-Dollar. Nach Aussage des Habitat-Direktors Sharad Shankardass wurden für Kibera von der UN bisher 500.000 Dollar ausgegeben. Unter anderem hat man eine genaue Studie über das Viertel Soweto East erstellt. Hier leben auf 2 Hektar 71.000 Menschen. Ihnen stehen 15 Bäder und 100 Toiletten zur Verfügung. Meist wohnen 6 bis 7 Familienmitglieder in einem 3 mal 3 Meter großen Zimmer ohne Fenster, Strom und Toilette. Die UN hat eine Toilette mit WC-Becken bauen lassen, deren Benutzung 4 Kenianische Schillinge (5 Cent kostet). Ein 20-Liter-Wasserbehälter kostet in Kibera 3 bis 20 Schilling (2 bis 16 Eurocent) je nach Jahreszeit.

Ebenfalls in Kibera und anderswo beginnt man damit, Trinkwasser - zumindest teilweise - zu desinfizieren, indem man es in PET-Flaschen in die Sonne legt.

Der Film Der ewige Gärtner des brasilianischen Regisseurs Fernando Meirelles aus dem Jahr 2005 wurde unter anderem in Kibera gedreht.