Keimung
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Als Keimung bezeichnet man in der Botanik das Ende von Ruhephasen wie der Dormanz bei Überdauerungsorganen wie Zwiebeln oder Knollen, aber auch bei Sporen, Samen oder Pollen.
Im engeren Sinn wird jedoch vor allem der Beginn der Entwicklung des Samens der Samenpflanzen (Spermatophyta) als Keimung bezeichnet. Er umfasst den Prozess des Wachstums des im fruchtbaren Samen befindlichen Embryos vom Austritt der Keimwurzel bis zur vollständigen Ausbildung des Keimlings.
Je nach Art unterscheidet man zwischen einem epigäischen oder hypogäischen Keimungstyp.
[Bearbeiten] Epigäische Keimung
Bei der epigäischen (überirdischen) Keimung streckt sich das Hypokotyl. Es bildet sich ein typischer Hypokotylhaken, welcher die Erdoberfläche durchbricht und dadurch die Keimblätter (Kotyledonen) empor hebt. Die Keimblätter sind bis zur Ausbildung der Primärblätter (= erste Folgeblätter) photosynthetisch aktiv und sterben später ab. Beispiele für die epigäische Keimung sind Radieschen, Buche und Rizinus.
[Bearbeiten] Hypogäische Keimung
Bei der hypogäischen (unterirdischen) Keimung streckt sich das Epikotyl, so dass die Keimblätter in der Erde verbleiben. Die ersten photosynthetisch aktiven Blätter sind hier die Primärblätter. Beispiele für die hypogäische Keimung sind Feuerbohne, Eiche und Dattelpalme.
[Bearbeiten] Nachweise
- Gerhard Wagenitz: Wörterbuch der Botanik. 2. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, S.167-168, ISBN 3-8274-1398-2