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Kaskäer – Wikipedia

Kaskäer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Kaskäer (Kaschkäer, Kaška) lebten zur Zeit des hethitischen Großreichs in Nordanatolien. Ihr Siedlungsgebiet war das antike innere Paphlagonien, also die heutigen Provinz Cankiri und Teile von Karabük zwischen Ankara und dem schwarzen Meer. Die Berge des Pontus sind hier bis zu 2.400 m hoch.

Erste gesicherte hethitische Erwähnungen der Kaschkäer stammen aus dem frühen 14. Jahrhundert v. Chr. Daher nimmt ein Teil der Forschung an, dass sie erst zu jenem Zeitpunkt nach Nordanatolien gekommen sind. Andere Forscher meinen, dass sie indigen sind. Letzteres ist wahrscheinlicher, da die bezeugten kaschkäischen Namen sehr wahrscheinlich altanatolisch sind. Ein Fehlen in Texten, die sicher von 1400 v. Chr. datieren, ist damit zu erklären, dass wir aus dem Alten Reich wenig Quellen besitzen und die Region damals weitgehend unter hethitischer Kontrolle war.

Die Kaschkäer waren allenfalls Halbnomaden und in mindestens neun verschiedene Stämme zersplittert. U.a. auch deshalb stellten sie eine ständige Bedrohung an der hethitischen Nordgrenze dar. Verträge, die mit dem einen Stamm geschlossen wurden, ignorierten die anderen Stämme. Die Einfälle ins Hethiterreich waren aber offenbar weniger Eroberungs- als vielmehr Plünderungszüge. Lediglich zur Zeit des Šuppiluliuma I. (ca. 1345-1320 v. Chr.) sollen sich die Stämme unter einem König Pihhunija zusammengeschlossen haben. Danach scheinen sie wieder uneins gewesen zu sein. Unter Hantili II. eroberten sie um 1450 Nerik. Wie Hattušili III. in seiner Apologie erwähnt, überquerten die Kaskäer in seiner Regierungszeit den oberen Kızılırmak und erreichten sogar Kültepe/Kanesch. Muršili II. errang entscheidende Siege gegen die Kaška. Sie sind auch als Verbündete der Hethiter bekannt, die sie z. B. in der Schlacht von Kadesch unterstützten, ebenso wie Hattušili III. bei seiner Usurpation des Thrones.

Wenngleich die Kaschkäer in hethitischen Texten aus der Zeit des Großreichs so oft wie nur wenige andere Völker erwähnt sind, wissen wir sehr wenig über sie, da sich die Hethiter bei der Schilderung von Feldzügen und in den Texten von Verträgen auf das Wesentlichste beschränkten.

Zwischen dem Devrez und dem Kızılırmak lagen eine Serie hethitischer Festungen, die den Kaschkäern den Zugang zu dem hethitischen Kerngebiet versperren sollten. Sie waren in gleichmäßigen Abstand angelegt und lagen meist auf einer Anhöhe, aber mit Zugang zu Wasser und gutem Ackerland. Sie sind stark befestigt und manchmal bis zu einem Hektar groß. Roger Matthews nimmt an, daß die Hethiter das Land auch durch Straßen erschlossen, die sich vielleicht unter den römischen und byzantinischen Straßen verbergen. Zu dem System gehörten auch kleinere Wachtürme und Ausgucke. Ein Beispiel eines solchen wurde in der Nähe von Eldivan entdeckt[1].

Ob die Kaschkäer den Zusammenbruch des Hethiterreichs mitverursachten, ist nicht geklärt. Sicher ist, dass sie nach 1200 v. Chr. das entstandene Vakuum nutzten und weit nach Südosten wanderten. Ab Ende des 12. Jh. begegnen sie als "Gasga" mehrfach in assyrischen Quellen. In den Annalen des Tiglatpilesar I. (ca. 1114-1071 v. Chr.) heißt es, dass sie die Gebiete, die sie erobert hatten, nicht dauerhaft besiedelten. Daraus kann man ableiten, dass sie ihre Heimat am Schwarzen Meer aufgegeben hatten und nicht etwa ihr Territorium von dort bis nach Ostanatolien ausdehnten. Noch bis ins 8. Jahrhundert v. Chr. begegnen sie sporadisch in assyrischen Texten. Offenbar hatten sie sich inzwischen in Ostanatolien festgesetzt und ein Reich gegründet. In Annalen Sargons II. werden die Kaskäer zum letzten Mal erwähnt. Danach verliert sich ihre Spur. Der Paphlagonien-Survey entdeckte einige Siedlungen mit sogenannter "grauer Phrygischer Ware". Vermutlich sind die Pontier, die unter ihrem König Mithridates den Römern zu schaffen machen sollten, die Nachkommen der Kaschkäer.

Archäologisch sind die Kaschkäer bis heute schlecht fassbar. Das liegt zum einen daran, dass sie offenbar keine größeren festen Siedlungen besaßen. Zum anderen ist es schwierig, z. B. Streufunde mit grober Keramik einem bestimmten Volk zuzuordnen. Außerdem sind systematische Ausgrabungen in Nordanatolien bis heute nur in sehr geringem Ausmaß unternommen worden.

siehe auch Liste der hethitischen Großkönige

[Bearbeiten] Literatur

  • Einar von Schuler: Die Kaskäer. Ein Beitrag zur Ethnographie des alten Kleinasien. de Gruyter, Berlin 1965. ErgBd. 3 zu Zeitschrift für Assyriologie. ISSN 0084-5299
  • Maciej Popko, Zippalanda and Ankuwa once more. Journal American Oriental Society 120/3, 2000, 445-448.
  • Roger Matthews, Landscapes of Terror and Control: Imperial Impacts in Paphlagonia. Near Eastern Archaeology 67/4, 2004, 200-211.


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