Justus Frantz

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Justus Frantz als Pianist und Dirigent
Justus Frantz als Pianist und Dirigent

Justus Frantz (* 18. Mai 1944 in Hohensalza, heute Inowrocław) ist ein deutscher Pianist, Dirigent und Fernsehmoderator.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Mit vier Jahren begann Justus Frantz das Klavierspiel. Erkannt und gefördert wurde seine außergewöhnliche Begabung schon früh von Prof. Eliza Hansen. 1967 gewann Justus Frantz den 2. Preis beim internationalen Musikwettbewerb der ARD, was den Auftakt für seine Karriere darstellte. Mit 23 Jahren wurde er in die Studienstiftung des deutschen Volkes als einer der jüngsten Stipendiaten ihrer Geschichte aufgenommen.

Besonders das Studium in den Meisterkursen von Wilhelm Kempff beeinflusste Justus Frantz in seinem Werdegang. Der Durchbruch in die internationale Spitzenklasse gelang ihm 1970 als Pianist mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan. Mit Leonard Bernstein und den New Yorker Philharmonikern feierte Justus Frantz sein USA-Debüt. Den Idealen Bernsteins fühlt er sich bis heute eng verbunden.

Justus Frantz studierte bei Eliza Hansen und Wilhelm Kempff als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Er gewann im Duo Violoncello und Klavier beim Internationalen Musikwettbewerb in München 1967 gemeinsam mit Claus Kanngiesser einen zweiten Preis und begann zwei Jahre darauf seine internationale Karriere.

Sein Debütkonzert in New York im Jahre 1975 wurde von Leonard Bernstein dirigiert, mit dem Frantz auch später oft zusammenarbeitete. Er spielte auch unter anderen namhaften Dirigenten, darunter Herbert von Karajan, Carlo Maria Giulini, Rudolf Kempe und Bernard Haitink.

Im Jahre 1986 wurde Frantz Professor an der Hamburger Musikhochschule. Da es ihm wichtig war, einem möglichst breiten Publikum die klassische Musik zu erschließen, gründete er im gleichen Jahr das Schleswig-Holstein Musik Festival, das sich schnell zu einem Festival mit Weltrang entwickelte, bei dem Künstler der internationalen Spitzenklasse in Schlösser, Scheunen und Gutshäusern musizieren. Bis 1994 war er dessen Intendant. Er war außerdem Mitbegründer der Deutsch-sowjetischen jungen Philharmonie im Jahre 1989, sowie 1995 Gründer der Philharmonie der Nationen, die sich aus jungen Musikern verschiedener Länder zusammensetzt. Im Gegensatz zu seinen pianistischen Fähigkeiten und seinen Leistungen als Intendant ist seine Tätigkeit als Dirigent jedoch sehr umstritten.

Frantz wurde auch durch mehrere eigene Fernsehsendungen, wie etwa Achtung, Klassik bekannt. Kindern bringt Justus Frantz klassische Musik anschaulich und lebendig in seinen Konzerten, Workshops und auf seinen CDs der Reihe KLASSIK FÜR KIDS nahe. Für seine Sendung Achtung! Klassik! wurde Justus Frantz mit mehreren renommierten Fernsehpreisen ausgezeichnet. 1989 wurde er zum Sonderbotschafter des Hohen Flüchtlingskommissars der UNO berufen und für sein Schaffen mit dem Großen Bundesverdienstkreuz geehrt.

[Bearbeiten] Repertoire

Frantz konzentriert sich in erster Linie auf die Musik der Klassik und der Romantik. Zusammen mit Christoph Eschenbach hat er häufig Stücke zu vier Händen und für zwei Klaviere aufgeführt.

Besonders hat Frantz sich dem Werk Mozarts gewidmet, das er in zyklischen Aufführungen in mehreren europäischen Städten präsentierte.

[Bearbeiten] Familie

Bis 1990 war Justus Frantz mit der heutigen Ehefrau von Matthias Prinz, Alexandra Freifrau von Rehlingen verheiratet. Justus Frantz hat zwei Söhne: Christopher Tainton (* 1975) mit der Pianistin Carol Tainton, und Justus Konstantin Frantz (* 2005) mit der 36 Jahre jüngeren Xenia Dubrowskaja (* 1980).

[Bearbeiten] Weblinks

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