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Johann Jacoby – Wikipedia

Johann Jacoby

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Johann Jacoby
Johann Jacoby

Johann Jacoby (* 1. Mai 1805 in Königsberg; † 6. März 1877 ebd.) war ein preußischer Politiker und führender deutscher Radikaldemokrat.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Johann Jacoby wurde am 1. Mai 1805 in Königsberg als Sohn des jüdischen Kaufmanns Gerson Jacoby und dessen Frau Lea Jonas als jüngstes von insgesamt 5 Kindern geboren. Nach Besuch des Gymnasium Fridericianum studierte er ab 1823 an der Albertina in Königsberg Medizin. Die Albertina war zu der Zeit stark von Immanuel Kant beeinflusst. Das Studium schloß er 1827 mit der Dissertation und 1828 mit dem Staatsexamen ab. Er wurde praktischer Arzt und war seit 1833 ein Vorkämpfer der Judenemanzipation und aktives Mitglied der jüdischen Gemeinde Königsberg. 1841 forderte er als Radikaldemokrat eine Verfassung für Preußen und wurde deswegen zunächst wegen Hochverrats verurteilt, danach aber freigesprochen. 1848 war er zwar Mitglied des Vorparlaments, wurde aber zunächst nicht in die Frankfurter Nationalversammlung in der Paulskirche gewählt, weil er die Wahlkreisarbeit in Königsberg zu sehr vernachlässigte. Stattdessen gehörte er seit Juni 1848 der preußischen Nationalversammlung an. Dort trug er maßgeblich zur Ausbildung der linken Fraktion bei. 1849 war er als nachgewählter Abgeordneter Mitglied des Stuttgarter Rumpfparlaments, weswegen er in Königsberg vor Gericht angeklagt, aber freigesprochen wurde.

1863 gehörte er im preußischen Abgeordnetenhaus der äußersten Linken der Fortschrittspartei an. Im preußischen Verfassungskonflikt, in dem die Parlamentsmehrheit eine Heeresvermehrung verweigerte, forderte er mit anderen zur Steuerverweigerung auf, weswegen er 1864 zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde.

Die kleindeutsche Einigung unter preußischer Vorherrschaft bekämpfte er in seiner Zeitung "Die Zukunft". 1870 wurde er bei Kriegsausbruch wegen seiner Gegnerschaft gegen die Annexion Elsass-Lothringens nach Kriegsrecht in der Festung Lötzen inhaftiert. Bismarck setzte sich – trotz entschiedener politischer Gegnerschaft, aber aus politischem Kalkül und wohl z. T. auch menschlichem Respekt für "jenen alten dürren Juden", wie er ihn gelegentlich nannte – für die Freilassung Jacobys ein.

Wie sein jugendlicher Freund, der ebenfalls aus Königsberg stammende, in Stuttgart ansässige Albert Dulk, bekämpfte er entschieden die Bismarcksche Politik, die er als Gewaltpolitik ohne demokratische Legimtimierung verurteilte und in deren Machtverherrlichung er kommendes Unheil geradezu prophetisch voraussah. Während Dulk sich aber erst 1875 der Sozialdemokratie anschloss, tat dies Jacoby bereits 1871, vor allem aus seinem Interesse für die soziale Frage heraus, ohne dass er jedoch ein Marxist im ideologischen Sinne war. 1874 wurde er als sozialdemokratischer Kandidat in den Reichstag gewählt. Allerdings trat er wegen seiner prinzipiellen Ablehnung der preußisch-deutschen Hegemonialpolitik das Mandat nicht an.

Eine enge Freundschaft verband ihn mit Fanny Lewald.

[Bearbeiten] Jacoby und die Direkte Demokratie

Wenig bekannt ist Jacobys Gedankengut zur Direkten Demokratie. Dennoch finden sich zahlreiche Hinweise darauf, dass er ihr gegenüber durchaus wohlgesonnen war.So zum Beispiel in seinen Gesammelten Reden und Schriften von 1872:

  • Nach seiner Überzeugung sollten endgültige Entscheidungen einzig und allein durch den Gesamtwillen des Volkes erfolgen (Bd. 2, S. 25)
  • Die Bürger besitzen das Recht auf Mitwirkung bei jeder Gesetzgebung mit "entscheidender Stimme" (Bd. 2, S. 56)
  • Er forderte: Selbstregierung des Volkes, Teilhabe an Entscheidung aller öffentlichen Angelegenheiten, allgemeine, direkte Teilnahme an der Gesetzgebung und Regierung des Staates durch das Volk. (28. Mai 1868, Bd. 2, Sl 336-339)
  • das Volk ist im Vollbesitz der Selbstregierung, wenn Gesetz und Verwaltung - seiner unmittelbaren Genehmigung und Entscheidung unterliegen. ( 17. Juni 1868, Bd. 2, S. 340-342)
  • Selbstregierung ist nicht artikelweise Gesetzesberatung und Artikelformulierung sondern das Recht auf direkte Abstimmung über Annahme oder Ablehnung oder Revision des Gesetzes! (Bd. 2, S. 341)

Belegt ist Jacobys Wertschätzung der Direkten Demokratie durch die Arbeiten von Ernst Hamburger und Wilhelm Matull:

  • Jacoby fordert die Direkte Demokratie durch die Teilnahme des Volkes an Gesetzgebung und Regierung des Staates. Das deutsche Volk sei darüber hinaus fähig die direkte Demokratie zu handhaben. (Hamburger, Ernst: S. 195f.)
  • Jacoby isolierte sich von anderen dadurch, dass er die direkte Demokratie forderte. (Matull, Wilhelm: S. 21) Auch Matull fand heraus, dass Jacoby die Deutschen der direkten Demokratie für fähig hielt.

[Bearbeiten] Berühmte Zitat

Am 2. November 1848 in Potsdam spricht Jacoby seine berühmten Worte an den preußischen König, nachdem dieser es abgelehnt hatte mit einer Delegation von Abgeordneten der preußischen Nationalversammlung zu sprechen:

Das eben ist das Unglück der Könige, daß sie die Wahrheit nicht hören wollen!

Am 6. Mai 1867 in Berlin vor dem preußischen Abgeordnetenhaus anlässlich der Annahme der Verfassung des Norddeutschen Bundes in geradezu prophetischer Sicht der zukünftigen Entwicklung:

Meine Herren, gestatten Sie mir als einem der ältesten Kämpfer für den Rechtsstaat in Preußen, gestatten Sie mir zum Schluss noch ein kurzes Wort der Mahnung. Täuschen Sie sich nicht über die Folgen Ihres Beschlusses! Verkümmerung der Freiheitsrechte hat noch niemals ein Volk zu nationaler Macht und Größe geführt. Geben Sie dem ›obersten Kriegsherrn‹ absolute Machtvollkommenheit, und Sie proklamieren zugleich den Völkerkrieg! Deutschland – in staatlicher Freiheit geeint – ist die sicherste Bürgschaft für den Frieden Europas; unter preußischer Militärherrschaft dagegen ist Deutschland eine ständige Gefahr für die Nachbarvölker, der Beginn einer Kriegsepoche, die uns in die traurigen Zeiten des Faustrechts zurückzuwerfen droht. Möge Preußen, möge das deutsche Vaterland vor solchem Unheil bewahrt bleiben!

Zeitlebens hob Jacoby hervor, dass das Volk selbst handeln müsse und an die eigenen Fähigkeiten glauben kann:

Großartige Reformen müssen vom Volke selbst gemacht werden.[1][2]

oder am 9. November 1863:

Das Volk (muss selbst) bereit sein, selbst einzustehen für gutes Recht ... Nicht Revolution, nicht der redlichste Wille freisinniger Fürsten, kann einem Volk die Freiheit geben, ebensowenig die Weisheit von Staatsmännern und Parlamentariern. Selbst denken, selbst handeln, selbst arbeiten muss das Volk.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Berndt Engelmann: Die Freiheit! Das Recht! Johann Jacoby und die Anfänge unserer Demokratie. 1984, S. 202.
  2. Rolf Weber: Johann Jacoby. Eine Biographie. 1988, S. 243. Pahl-Rugenstein, ISBN 3-7609-1190-0 (Biografie aus Sicht der offiziellen DDR-Historiographie

[Bearbeiten] Werke

  • Beitrag zu einer künftigen Geschichte der Zensur in Preußen 1838
  • Vier Fragen beantwortet von einem Ostpreußen 1841
  • Der freie Mensch 1866
  • Briefwechsel 1816–1849 und Briefwechsel 1850–1877 Hrg. Edmund Silberner. Bonn-Bad Godesberg: Neue Gesellschaft 1974 und 1976
  • Gesammelte Reden und Schriften von Dr. Johann Jacoby, 2 Bände, Hamburg 1872.
  • Rede vor dem Kammergericht am 9. Januar 1865
  • Das Ziel der Arbeiterbewegung. Rede vor den Berliner Wählern am 7. Juni 1870

[Bearbeiten] Print-Literatur

  • Adam, R.: Johann Jacobys politischer Werdegang. in: Historische Zeitschrift 143, 1931.
  • Engelmann, Bernt: Die Freiheit. Das Recht. Johann Jacoby und die Anfänge unserer Demokratie. Goldmann München 1987
  • ders. *Johann Jacoby. Ein Radikaler im öffentlichen Dienst. in: Barmer, Wilfried (Hrsg.): Literatur in der Demokratie. Für Walter Jens zum 60. Geburtstag, München 1983, S. 345-354).
  • Hamburger, Ernst: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands. Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit 1848-1918. Tübingen, 1968.
  • Helms, Hans G.: Johann Jacoby - ein liberaler Politiker des Vormärz in der Bismarck-Ära. in: Zeitschrift für Marxistische Erneuerung. Vierteljahresschrift. Forum Marxistische Erneuerung e.V. (FFM), IMSF e.V. (Hrsg.), Heft 35, S. 97-109, 1998.
  • Matull, Wilhelm: Johann Jacoby und Eduard von Simson. Ein Vergleich. in: Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Pr., von Hoffmann, Friedrich/ Selle, Götz von. Bd. 21, 1971, S. 18-35)
  • Mayer, Dr. Gustaf, Die Anfänge des politischen Radikalismus im vormärzlichen Preußen. in: Zeitschrift für Politik (1913), Bd. 6, Berlin, S. 1-91.
  • Silberner, Edmund: Johann Jacoby. Politiker und Mensch. Bonn-Bad Godesberg: Neue Gesellschaft 1976
  • Weber, Rolf: Johann Jacoby - Eine Biographie. Köln, 1988.

[Bearbeiten] Online-Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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