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Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur – Wikipedia

Internationaler Code der Botanischen Nomenklatur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Internationale Code der Botanischen Nomenklatur (ICBN, engl. International Code of Botanical Nomenclature) ist ein Regel- und Empfehlungswerk zur Namensgebung von Pflanzen, Algen und Pilzen.

Ziel des ICBN ist es, jedem botanischen Taxon einen eindeutigen Namen zu geben. Durch die Eindeutigkeit wird die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern verbessert.

Die Regeln des Code gelten rückwirkend. Auch alle früheren Namen müssen den jeweils im Code von heute festgelegten Regeln folgen.

Für Kulturpflanzen mit ihren vielen Sortennamen wird der ICBN ergänzt durch den Internationaler Code der Nomenklatur der Kulturpflanzen (ICNCP).

In der Zoologie existiert ein vergleichbarer Code, die Internationale Regeln für die Zoologische Nomenklatur (International Code of Zoological Nomenclature, ICZN).

Es gibt immer wieder neue Vorschläge zur Änderung und Verbesserung des Code. Diese müssen einer besonderen Kommission schriftlich vorgetragen werden. Hält die Kommission die Änderung mehrheitlich für richtig, so muss dem nur noch der Internationale Botaniker-Kongress zustimmen. Er findet alle 6 Jahre (früher 5 Jahre) statt, immer auf einem anderen Erdteil.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Artnamen

[Bearbeiten] Form des Namens

Botanische Artnamen bestehen immer aus zwei Wörtern (binäre Kombination). Sie sind in gedruckten Texten oft kursiv geschrieben. Das erste Wort bezeichnet die Gattung, zu der die Art gehört. Die Weißtanne (Abies alba) gehört beispielsweise zur Gattung Abies (Tanne). Das zweite Wort (alba) wird als Art-Epitheton bezeichnet. Es dient dazu, die Art innerhalb der Gattung zu bezeichnen.

Beide Wörter stammen oft aus dem Lateinischen oder Griechischen, können aber auch jeder anderen Sprache entnommen sein oder sogar Phantasie-Namen sein. Die Gattung wird immer großgeschrieben, das Art-Epitheton wird fast immer klein geschrieben (die frühere Sitte, Substantive als Art-Epitheta groß zu schreiben, wird heute fast nicht mehr angewandt). Das Art-Epitheton ist oft ein Eigenschaftswort, es richtet sich dann im Geschlecht nach dem Gattungsnamen, was an der Endung deutlich wird.

[Bearbeiten] Entstehen eines Namens

Der gültige Name einer botanischen Art beruht immer auf einer gedruckten Veröffentlichung, in der diese Art beschrieben und benannt ist. Der Code benennt die Bedingungen, nach denen eine als gültig anerkannt wird. Dazu gehört seit dem 1. Januar 1935, dass der Benennung eine lateinische Beschreibung oder Diagnose der Art beigefügt ist. Weiter muss seit dem 1. Januar 1958 ein Typus-Exemplar bezeichnet werden, auf dem die Beschreibung begründet ist.

Wenn zwei Autoren dieselbe Art beschreiben und benennen, dann ist der zuerst veröffentlichte Name korrekt.

In einem wissenschaftlichen Text wird eine Art durch ihren Namen und den Autor der Erstveröffentlichung, angegeben. Der Autorenname wird oft abgekürzt.

Abies alba Mill.

Es gibt eine Liste mit Standardabkürzungen (Brummitt & Powell: Authors of plant names, 1992), die von der ICBN selbst verwendet wird. Eine Online-Quelle für gültige Kürzel ist IPNI[1].

[Bearbeiten] Typus

Der nomenklatorische Typus eines Namens ist von großer Bedeutung, da er den Namen fixiert. Ein Typus ist ein Exemplar oder eine Abbildung. Der Typus braucht nicht der typischste oder repräsentativste Bestandteil eines Taxons zu sein.

Wenn andere Botaniker ähnliche Pflanzen untersuchen, kann es notwendig sein, diese mit dem Typus zu vergleichen. Manchmal ist nur dadurch herauszufinden, ob die Pflanzen zur gleichen Art gehören oder nicht.

Wenn der Erstautor einer Art oder eines infraspezifischen Taxons nur ein einziges Exemplar (oder Abbildung) für seine Beschreibung benutzt hat, nennt man dieses Exemplar den Holotypus. Wenn der Erstautor (oft am gleichen Ort zur gleichen Zeit) mehrere Exemplare gesammelt und untersucht hat, kann er eines davon als zum Holotypus ernennen und die Duplikate dann als Isotypen. Wenn mehrere Exemplare auch von verschiedenen Orten zusammen herangezogen wurden, spricht man von Syntypen.

Falls der Holotypus verlorengeht oder vom Autor nicht festgelegt wurde, kann später aus den noch vorhandenen Isotypen oder Syntypen ein Lectotypus ausgewählt werden. Andernfalls, d. h. wenn kein Lectotypus herangezogen werden kann, wird es notwendig, ein neueres Exemplar, Neotypus genannt, festzulegen.


[Bearbeiten] Rangstufen

Unter dem Regelwerk der ICBN sind die folgenden sieben Ränge die wichtigsten:

Reich (lat. regnum)
Abteilung, oder Stamm (lat. divisio oder phylum)
Klasse (lat. classis)
Ordnung (lat. ordo)
Familie (lat. familia)
Gattung (lat. genus)
Art (lat. species)

Bei Ranggruppen, die viele Untergruppen des folgenden Ranges enthalten, ist es oft wünschenswert, eine feinere Unterteilung vorzunehmen. Zu diesem Zweck werden einige der sieben Ränge bei Bedarf weiter in Nebenrangstufen gegliedert.

Familien können in den Tribus (auch lat. tribus), Gattungen in Sektionen (lat. sectio) und Serien (lat. series), und die Arten in Varietäten (varietas) und Formen (lat. forma) untergliedert werden.

Zusätzlich kann jede dieser 12 Abstufungen nochmals unterteilt werden, falls das nötig sein sollte. Im Lateinischen geschieht das durch das Präfix Sub- (also subregnum, subdivisio, ..., subforma), was im deutschen durch das Präfix Unter- ausgedrückt wird (Unterreich, Unterabteilung, ..., Unterform).

Insgesamt stehen somit 24 Abstufungen zur Verfügung, von denen aber nur die sieben erstgenannten notwendig sind. Es gibt kein Limit für die erlaubten Abstufungen.

Damit die Rangstufe nicht immer genannt werden muss, sind kennzeichnende Endungen für die Namen einiger Rangstufen vorgeschrieben.

Reich 
-ota
Unterreich 
-bionta
Abteilung 
-phyta (bei Pflanzen), -mycota (bei Pilzen)
Unterabteilung 
-phytina (bei Pflanzen), -mycotina (bei Pilzen)
Klasse 
-opsida (bei Pflanzen), -phyceae (bei Algen), -mycetes (bei Pilzen)
Unterklasse 
-idae (bei Pflanzen), -phycidae (bei Algen), -mycetidae (bei Pilzen),
Ordnung 
-ales
Unterordnung 
-ineae
Familie 
-aceae
Unterfamilie 
-oideae
Tribus 
-eae
Subtribus 
-inae

Daneben sind folgende Abkürzungen gebräuchlich:

Familie 
fam.
Ordnung 
ord.
Gattung 
gen.
Art 
sp., spec., Mehrzahl: spp.
Unterart 
ssp., subsp.
Varietät 
var.
Form 
f., fo.

Ist der Rangbezeichnung oder deren Abkürzung ein `notho´ vorangestellt (nothogenus/nothogen., nothospecies/nothospec./nothosp., usw.), bezeichnet dies eine Hybride. Der Rang selbst ändert sich dadurch nicht.

[Bearbeiten] Höhere Ränge

Bei Rangstufen oberhalb der Familie gilt der Grundsatz der Priorität nicht immer. Er gilt aber für alle Rangstufen unterhalb der Familie. Für besondere Fälle gibt es Ausnahmeregeln.

[Bearbeiten] Niedere Ränge

Bei Rangstufen zwischen Gattung und Art ist der Name eine Kombination des Gattungsnamens mit dem Unterabteilungs-Epitheton und der Rangstufenbezeichnung. So hat beispielsweise die Sektion Valerianopsis der Gattung Valeriana die Bezeichnung Valeriana sect. Valerianopsis.

Bei Rangstufen unterhalb der Art ist der Name eine Kombination des Artnamens mit dem zusätzlichen Epitheton verbunden durch die Rangstufe. Beispielsweise heißt eine Varietät insanum von Solanum melongena : Solanum melongena var. insanum. Woran man sieht, dass sich das Epitheton, wenn es ein Eigenschaftswort ist, im Geschlecht (wie beim Art-Epitheton) nach dem Gattungsnamen richtet. Solche Namen haben also 3 Teile; das Art-Epitheton und die Rangstufe dürfen dabei nicht weggelassen werden. Das ist anders als bei der Namengebung für Tiere.

[Bearbeiten] Rangwechsel

Will man eine Pflanzensippe in ihrem Rang höher oder tiefer einstufen, als das bisher der Fall war, so muss man das als eine neue Namens-Kombination zusammen mit der neuen Rangstufe veröffentlichen. Dazu sollte man aber den zweiten Namen - das Epitheton - auch in der neuen Rangstufe verwenden, außer wenn das nicht möglich ist, nämlich weil es diese neue Namens-Kombination schon gibt. Der Autor des ursprünglichen Namens muss man dann in Klammern dahinter setzen, also beibehalten, und zuletzt folgt der Name dessen, der die neue Kombination durchgeführt hat. Dies gilt auch für den Fall, dass eine Art von einer Gattung in eine andere gestellt wird. Das ist anders als bei den Regeln für die Zoologie, dort steht nur der Klammerautor ohne weitere Namen. Beispiel: Die Fichte hieß bei Linnaeus (L.) "Pinus abies L.". Stellt man sie in eine andere Gattung, z. B. in die Gattung Picea, so übernimmt man den hinteren Namensteil "abies" und kombiniert neu: Picea abies (L.) H. Karst. Dies hat H. Karsten 1881 so neu kombiniert.

[Bearbeiten] Ausnahmeregeln

Historisch gewachsene Namen in den höheren Rängen zu verwenden ist gestattet. Dies sind viele Namen höherer Ränge als der der Familie (Plantae, Angiospermae, Monocotyledones etc.), 9 Namen von Familien (Leguminosae, Palmae, Umbelliferae, Gramineae, Cruciferae, Guttiferae, Labiatae, Compositae, Papilionaceae) und der Name einer Unterfamilie (Papilionoideae). Aber sonst ist für ein Taxon mit bestimmter Umgrenzung, Stellung und Rangstufe nur ein korrekter Name erlaubt.

Eine strenge Anwendung der Regel der Priorität hätte dazu geführt, dass viele lang eingeführte Namen geändert werden müssten. Deshalb hat man hier auch Ausnahmen zugelassen. Sie werden in einer besonderen Liste der Nomina conservanda im Anhang des Code geführt. Hier können aber immer weitere Ausnahmen neu hinzukommen. Sie müssen durch eine Abstimmung bei einem Internationalen Botaniker-Kongress genehmigt werden.

[Bearbeiten] Literatur

  • McNeill, J. et al. (2006): International Code of Botanical Nomenclature (Vienna Code). Regnum Vegetabile, 146. Koeltz Scientific Books, Königstein. ISBN 3906166481 Online Version (engl.)
  • Greuter, W. et al. (2000): International Code of Botanical Nomenclature (Saint Louis Code). Regnum Vegetabile, 138. Koeltz Scientific Books, Königstein. ISBN 3904144227. Online Version (engl.)
  • Trehane, P. et al. (1995): International Code of Nomenclature for Cultivated Plants. Wimbourne: Quarterjack Publishing.

[Bearbeiten] Weblinks

  1. IPNI

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