Hornschlitten
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Der Hornschlitten (auch Horner) ist ein spezieller Schlitten und war ursprünglich ein Arbeitsgerät der Bergbauern, die damit ihr Heu von abgelegenen Alphütten ins Tal transportierten oder geschlagenes Holz zum Hof beförderten; seit Jahren jedoch wird der Hornschlitten meist nur noch für Rennen verwendet.
Seinen Namen hat der Hornschlitten von den vorn nach oben verlängerten Kufen, die zum Schieben des Schlittens und beim Rennen als Haltegriffe dienen. Links und rechts der beiden, beim Rennen als Sitzbänke verwendeten, Querbretter ragen ebenfalls Stangen in die Höhe, die zum Sichern der Ladung gegen Wegrutschen und beim Rennen zum Festhalten dienen.
In Deutschland, Österreich, Italien sowie der Schweiz gibt es aktive Vereine für Hornschlittenrennen. Auch eine Europameisterschaft wird ausgetragen. Die Rennschlitten sind Spezialanfertigungen und haben mit den ursprünglichen Hornschlitten nicht mehr viel gemein. Gefahren wird zu dritt. Das Team besteht aus einem Lenker, der Schischuhe mit angeschraubten Stahlplatten zum Lenken und Bremsen trägt, einem Bremser sowie einem Läufer, der den Schlitten am Start anschiebt und während der Fahrt durch Gewichtsverlagerung hilft, den Schlitten zu kontrollieren.
Viele originale alte und in alter Bauweise hergestellte Hornschlitten kann man jedes Jahr am Dreikönigstag (6. Januar) bei der Bayerischen Meisterschaft in Garmisch-Partenkirchen bewundern.
In Gaißach findet jährlich das Schnablerrennen, ein Hornschlittenrennen mit Weitsprungwettbewerb statt und in Alt St. Johann im schweizerischen Toggenburg wird jeweils im Februar ein Rennen mit karnevalistisch verzierten Hornschlitten durchgeführt.