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Hobscheid – Wikipedia

Hobscheid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Karte
Wappen fehlt
Basisdaten
Distrikt: Luxemburg
Kanton: Capellen
Fläche: 1753 ha
Einwohner: 2925 (1. Februar 2008)
Ausländeranteil: zirka 29,5 %
Website: www.hobscheid.lu
Politik
Wahlsystem: Majorzwahl
Serge Hoffmann, Bürgermeister
Norbert Schortgen, Schöffe
Willy Zimmer, Schöffe

Hobscheid (lux.: Habscht) ist eine der 116 Gemeinden im Großherzogtum Luxemburg und gehört zum Kanton Capellen.

[Bearbeiten] Zusammensetzung der Gemeinde

Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Eischen und Hobscheid.


[Bearbeiten] Geschichte

Aufzählung einiger Ereignisse aus der Lokalgeschichte der Gemeinde Hobscheid :

1214 heiratete die Gräfin Ermesinde, in zweiter Ehe, Walram von Limburg, Markgraf von Arlon. Beide weilten mit Vorliebe auf der Bardenburg, einer Wallburg in der Nähe des heutigen Clairefontaine.

In dieser Zeit gewahrte sie den Ortschaften Eischen und Hobscheid Freiheitsbriefe welche die Einwohner von Frondiensten befreiten.

Die Ortschaften durften sich selbst verwalten und besaßen sogar einen Teil der Gerichtsbarkeit, das Grundgericht. Hier ließ sie dann auch eine Zisterzienserinnenabtei erbauen in der sie nach ihrem Tode im Jahr 1246 beigesetzt wurde.

In ihrem Testament beschenkte die Gräfin Ermesinde die Abtei Clairefontaine mit Renten, Ländereien und, mit dem Recht ihr Brennholz in denselben Wäldern wie die Leute von Eischen zu fällen, und hinterließ damit einen Streit der 514 Jahre dauerte.

1328- 1457- 1517- 1614- 1617- 1620- 1630- 1675- 16961722- 1726- 1728- sind Daten an denen an einem der Gerichtshofe in Metz, Trier, Luxemburg Arlon, Mechelen, Urteile für diese oder jene Partei gefällt wurde.

27. Februar 1761 Durch ein Dekret des Provinzialrates wurden die Wälder um Eischen zwischen der Abtei und der Ortschaft aufgeteilt. Diese wenigen Zeilen sollen dem Leser erklären wieso die Krone der Gräfin Ermesinde und die Quellen von Clairefontaine im Wappen der Gemeinde Hobscheid geführt werden.

Seit dem frühen Mittelalter gehörte Hobscheid zur Pfarrei Elvingen, wahrend Eischen der Pfarrei Arlon angehörte.

1550 Dort wo heute die Kirche von Eischen steht wurde eine Kapelle erbaut.

1671 In diesem Jahr wurde die Kapelle auf Rentert gebaut.

1734 Die Einwohner aus Eischen schlossen mit einem Geistlichen namens Leonard Belval den ersten Schulvertrag. Der Vertrag wurde in Gegenwart von 31 Haushaltsvorstehern vom Notar Pierret aus Arlon verfasst.

1775 Erbauung des noch heute bestehenden 29 m hohen Glockenturmes in Hobscheid.

1794 Am Karfreitag dieses Jahres warfen betrunkene Soldaten der französischen Revolutionsarmee Brandfackeln in die Abtei von Clairefontaine, das Kloster wurde ein Raub der Flammen.

1. Oktober 1795 ,,Département des Forêts" nannten die Franzosen das eingegliederte Herzogtum Luxemburg während der französischen Revolution. Die Gemeinde Hobscheid gehörte damals zum Kanton Arlon.

1798 Die Franzosen führten in Luxemburg die allgemeine Wehrpflicht ein.

1801 Charles Simonet erwarb das zur früheren Abtei Clairefontaine gehörende Hofgut und errichtete darin ein Huttenwerk.

1803-1805 Eischen und Hobscheid wurden selbständige Pfarreien.

1825 In Eischen wurde die Mädchenschule gebaut.

1826 Die Eischbrücke in Hobscheid wurde erneuert.

16. Oktober 1830 Durch die belgische Revolution erhitzten sich in der Sektion Hobscheid die Gemüter. Die Hauser des Bürgermeisters sowie verschiedener Gemeinderate wurden zerstört, so dass der Gemeinderat sich gezwungen sah, die Gemeindekasse der Sektion Hobscheid unter die Einwohner zu verteilen.

19. August 1839 Durch die dritte Teilung Luxemburgs wurde Eischen zum Grenzdorf. Es scheint den Privatinteressen des Hüttenherrn François Simonet, der seine Eisenschmelz gegen die Konkurrenz der Luxemburger Hütten abkapseln wollte, zu verdanken zu sein, dass Clairefontaine Belgien zugeteilt wurde.

1840 Die Kapelle in Hobscheid erhielt eine von der Firma Perrin aus Hollerich gegossene Glocke.

12. Oktober 1841 Durch eine neue administrative Einteilung der Landesverwaltung kam die Gemeinde Hobscheid zum Kanton Capellen und zum Distrikt Luxemburg.

26. Februar 1843 Durch kirchliche Verfugung wurden die beiden Pfarreien der Gemeinde Hobscheid dem damals neuen Dekanat Koerich zugeteilt.

1846-1850 Der Unternehmer Georges Nickels baute in Hobscheid die noch heute benutzte neue Schule.

20. Juni 1852 Einweihung der, unter der Leitung des Architekten A. Hartmann durch den Unternehmer Jean Fournel aus Eischen gebauten, Kirche in Hobscheid. Sie fasste etwa 500 Sitzplatze, war 25 m lang, 10 m breit und 12 m hoch.

1852 Die Schule in Eischen wurde mit einem größeren Saal und einer aufgebauten Wohnung vergrößert.

21. Mai 1855 Der Gemeinderat forderte die Postverwaltung auf in Eischen einen Briefkasten einzurichten, das Gemeindebüro, das bis jetzt in Hobscheid war, solle nach Eischen verlegt werden.

11. August 1858 In der Sitzung dieses Datums entschloss sich der damalige Gemeinderat Schwestern für den Schulunterricht in Eischen einzustellen.

1862-1865 Neben die bestehende Kapelle, bauten ebenfalls Jean Fournel und A. Hartmann, die Kirche in Eischen .

1864 Die Petroleumlampe ,,de Känki" verdrängte die Oellampe ,,de Gäppchen".

1866 Von den damals 1067 Einwohnern von Hobscheid fielen deren 70 der asiatischen Cholera zum Opfer, davon 24 Kinder, 15 Frauen, 17 Männer und 14 ältere Leute über 60 Jahren. Die Einwohner von Eischen blieben von dieser Katastrophe verschont.

1867 Als Erinnerung an das Massensterben ließ Fräulein Margarethe Pauly die Rochus-Kapelle erbauen.

In diesen schweren Zeiten wanderten manche Einwohner der Gemeinde nach den USA aus.

1874 Eine Teilstrecke der Attertlinie mit Bahnhof in Eischen , bis zu dem damals noch nicht fertigen Tunnel im „Uechtlach", wurde in Betrieb genommen. Das Eischtal entkommt damit seiner Isolierung, das neue Verkehrmittel schafft schnelle und einfache Verbindungen zu den sich entwickelnden Hüttenwerken im Süden des Landes. In wenigen Jahrzehnten wird aus einer vornehmlich bäuerlichen Bevölkerung eine Arbeitergemeinde.

1876 Ein Grossbrand äscherte in Hobscheid eine Zimmermannswerkstätte mit mehreren Nachbarwohnungen ein.

7. Juli 1879 Die Bauarbeiten im ,,Uechtlach" am 690 m langen Tunnel der Prinz Heinrich Eisenbahn wurden beendet.

17. April 1880 Die Eisenbahnstrecke Petingen-Ettelbrück wurde feierlich eingeweiht. Die Inbetriebnahme erfolgte am 20. des selben Monats.

1880 Im Eischener Bahnhof der Prinz Heinrich Eisenbahn wurde ein Telegraphenamt und eine Paketpostagentur eröffnet.

1886 In Eischen wurde die Zweite Schule, die heutige Knabenschule , gebaut.

1888 Die Gebrüder Kahn aus Arlon gründeten eine Handschuhfabrik in Eischen. Sie zählte bis zu 75 Arbeiterinnen und Arbeiter.

1889 In Hobscheid wurde in der Landwirtschaft zum ersten Mal Thomasschlacke als Düngemittel eingesetzt.

16. November 1894 Eine öffentliche Fernsprechstelle wurde in der Gastwirtschaft Pierre Scheuer in Hobscheid eingerichtet.

l. Oktober 1909 In Eischen wird eine Poststation 2. Klasse unter dem Vorsteher Mathias Paul Hostert geöffnet.

1. August 1911 In Hobscheid wurde ein Postkutschendienst eingerichtet, morgens fuhr die Postkutsche zum Bahnhof nach Kleinbettingen, mittags nach Eischen, Fahrer war Herr Jean Bosseler.

1912 Die Molkereigenossenschaft baute in Hobscheid ein Molkereigebäude mit Geräteschuppen.

1914 Die seit 1896 geplante Wasserleitung für Eischen wurde von den Unternehmern Nic. Bartz und Eugène Braun ausgeführt.

1914-1918 Am ersten Weltkrieg war Luxemburg zwar offiziell nicht beteiligt, trotzdem diktierten die Deutschen das Geschehen in unserem Land.

1917 Herr Gillet erhielt die Erlaubnis Strom zu erzeugen und die Ortschaft Hobscheid zu beliefern.

20. März 1920 Die Firma Causard aus Colmar im Elsass lieferte drei neue Glocken für die Kirche in Hobscheid.

1921 Die Musikgesellschaft und der Gesangverein aus Hobscheid errichteten einen Kiosk .

Das Steinforter Hüttenwerk lieferte den Strom für das in Eischen installierte Stromnetz.

Januar 1923 Der Postkutschendienst wurde eingestellt, die Autobusse des Herrn Michel Ruppert stellten die Verbindung zu den Bahnhöfen sicher und beförderten ebenfalls die Paketpost.

1928 Die Eischbrücke in Hobscheid wurde erneuert.

1. Februar 1930 In Hobscheid wurde die vom Unternehmer Pierre Flammang aus Koerich installierte Trinkwasserleitung in Betrieb genommen. Es wurden 192 Häuser mit 850 Einwohnern angeschlossen. Herz der Anlage war die bis 1967 benutzte Lambachpumpe welche ohne Strom durch die alleinige Wasserkraft funktionnierte.

1932 In Hobscheid wurden erste Kanalisationsarbeiten ausgeführt.

1. August 1932 Die Gendarmerie löste die Zöllner im Grenzdienst an der belgischen Grenze ab.

1935 Harmonie, Chorale und Feuerwehr bildeten eine ,,Union" und bauten, in Hobscheid, den noch heute bestehenden, gleichnamigen Saal, welcher 2002/2004 umgebaut und vergrössert wurde.

1937 Die Gemeinde erstand von Herrn Eugene Braun aus Eischen eine Waldparzelle zum Anlegen eines Fußballfeldes in Hobscheid.

1. Mai 1938 Schaffung eines Gendarmeriepostens in Eischen.

1938 Eischen trat das ortseigene Stromnetz an die Cegedel ab, welche seither für die Stromzulieferung verantwortlich ist.

1939 Unsere Gemeinde feierte die 100jährige Unabhängigkeit mit Umzügen in den beiden Ortschaften.

1940-1944 Kaum ein Jahr war seit der 100jährigen Unalbhängigkeitsfeier vorüber, da wurde unser Land von deutschen Truppen besetzt.

30 Tote und Vermisste von 78 Verschleppten in Eischen und 12 Tote und Vermisste von 48 Verschleppten in Hobscheid zeugen von der schlimmen Zeit die unsere Gemeinde unter der deutschen Besatzung durchmachen musste. Mehrere Einwohner wurden wegen ihrer Widerstandsaktivität durch die Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager gebracht.

1947 Beginn der Installation der Straßenbeleuchtung in Eischen.

1948 Ausrottung des gesamten Fischbestandes der Eisch durch die Abwässer des Steinforter Chemiewerkes.

1950 Herr Lucien Thill baute in Eischen eine Aluminium- und Kupfergießerei, welche bis zu 10 Arbeiter beschäftigte.

23. Juli 1950 In Hobscheid wurde das Denkmal der Kriegsgefallenen eingeweiht.

1952 In Hobscheid wurde der neue Friedhof auf dem ,,Boenertgen" angelegt während in Eischen das Kriegsgefallenendenkmal bei der Kirche errichtet wurde.

1955 Der Lingenthalerbach in Eischen wurde überdeckt. Da der senkrechte Einlauf in die Eisch einen Ruckstau, der zu Überschwemmungen führte, verursachte, musste er bald nach der Fertigstellung wieder umgeändert werden.

1956 Hobscheid erhielt eine Relais-Poststation, das Postbüro wurde im Gemeindehaus gegenüber der Schule eingerichtet.

1956 Die Musikgesellschaft aus Eischen baute einen eigenen Musiksaal (1) .

17. August 1957 Schwester Marie-Josephine Wagner war die letzte der Schwestern, die während 99 Jahren Schulunterricht in Eischen abgehalten hatten.

1958 Die Gemeinde schloss sich dem interkommunalen Syndikat zum Bau eines Spitals in Steinfort an.

19. Juni 1960 Einweihung des Fußballspielfeldes im ,,Fräschepull" in Eischen.

1963 In den Gebäuden der Aluminium- und Kupfergießerei installierte sich die ,,International Secutex Cie Eischen". Sie stellte Schutz-, Rettungs- und Sicherheitsausrüstungen aus Kunststoff her.

1. Oktober 1964 Auflosung des Gendarmerieposten in Eischen.

1964 Bau einer Großgarage in der Clairefonteinerstrasse in Eischen durch das Autobusunternehmen Demy Schandeler.

1964 Das Scoutschalet auf dem ,,Knäppchen" in Eischen wird seiner Bestimmung übergeben.

31. Juli 1966 Einweihung des neuen Fußballfeldes in Hobscheid, anschließend wurde ein Gebäude mit Umkleide und Abstellräumen gebaut.

1968 Ausgehend von einer Privatinitiative wurde in Hobscheid eine Gemeinschaftsfernsehantenne in Betrieb genommen. Ein Jahr später erfolgte dasselbe in Eischen.

1969 In Hobscheid fiel der Kiosk der Erweiterung der Straßenkreuzung zum Opfer.

Die Attertlinie wurde stillgelegt.

Wegen Platzmangels musste in Eischen in der Waldstrasse eine neue Schule für den Vorschulalter erbaut werden.

1975 Fertigstellung des Kanalnetzes in Hobscheid durch die Unternehmer Kalmes und Garnich.

1976 Das Wasser einer Quelle aus dem ,,Uechtlach" wurde mittels Pumpen die bei den ,,Drei Brücken" installiert wurden, in einen ,,Vor Weiler" gebauten Behälter gepumpt. Diese neue Trinkwasseranlage ersetzte die vom Gesundheitsministerium verworfene Quelle aus dem Lingenthal und den Behälter hinter der Kirche in Eischen.

30. Dezember 1976 Ein verheerender Brand verwüstet die Kirche in Hobscheid.

15. Juli 1979 Einweihung und Altarkonsekration der, unter Architekt Paul Espen aus Hobscheid, wieder aufgebauten Kirche von Hobscheid.

Bei dieser Gelegenheit musste ebenfalls eine der Glocken ersetzt werden. Sie wurde in der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gegossen.

1983 Die ,,International Secutex Cie'* musste wegen finanzieller Schwierigkeiten den Betrieb einstellen.

1983 Der Gemeinderat genehmigt das Lotissementprojekt "Bettwenwies"

1989 Fertigstellung des vom Architekten Paul Espen geplanten "Centre Polyvalent" in Hobscheid.

12 mai 1989 Einweihung des fertiggestellten Fahrradweges auf der 1969 stillgelegten Eisenbahnstrecke der früheren Attertlinie

1992 Übernahme durch die Gemeinde, Erneuerung und Erweiterung des 1956 vn der Harmonie Eischen erbauten Musiksaales

1993 Beginn der Realisierung des Lotissementprojektes "Cité Aischdall"

1996 Fertigstellung der vom Architekten René Massard geplanten Sporthalle in Eischen.

30. Mai 1997 Fertigstellung der Kläranlage in Hobscheid (Abwässer der Gemeinden Hobscheid und Koerich)

12. Oktober 2002 Fertigstellung der neuen Spielschule in Hobscheid

18. Dezember 2003 Einweihung des in ein Versammlungslokal umgebauten früheren Pfarrhauses in Eischen

3. Februar 2004: Einweihung des erneuerten und vergrösserten UNION-Saales in Hobscheid

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 49° 41' N, 5° 55' O


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