HIV-Protease
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HIV-Protease | |
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Synonyme |
HIV-1 retropepsin |
EC-Nummer |
3.4.23.16 |
CAS-Nummer |
144114-21-6 |
Kategorie | Peptidasen (Hydrolasen) |
Die HIV-Protease ist ein Enzym aus der Gruppe der Aspartatproteasen. Ihre genetische Information ist in dem RNA-Genom des HI-Virus enthalten. Sie ist für die Vermehrung des Virus notwendig.
Die Aufgabe der HIV-Protease besteht darin, neu synthetisierte Virus-Proteine an bestimmten Stellen der Polypeptidkette hydrolytisch zu spalten (limitierte Proteolyse). Dadurch werden die Virus-Proteine in ihre funktionelle Form überführt, man spricht von Reifung der Proteine. Ohne die HIV-Protease ist eine Neubildung infektiöser Viren nicht möglich. Daher führt eine Inaktivierung der HIV-Protease – beispielsweise durch Mutation des Gens oder einen Inhibitor – zur Unterbrechung des Lebenszyklus des HI-Virus, der sich nicht mehr vermehren und weitere Zellen infizieren kann. Aus diesem Grund ist die HIV-Protease, als möglicher Ansatzpunkt für Medikaments gegen AIDS, von großem wissenschaftlichen Interesse.
Aufgrund der schnellen Resistenzentwicklung des HI-Virus werden Medikamente meist als Kombination („Cocktail“) eingesetzt. Andere Angriffspunkte für medikamentelle Therapie einer HIV-Infektion sind das Enzym Reverse Transkriptase, Unterbindung der Anlagerung des Virus an die Zellmembran und die Fusion mit dieser sowie der Zusammenbau neuer Viren in der infizierten Zelle.
[Bearbeiten] Literatur
http://www7.nationalacademies.org/germanbeyonddiscovery/Proteasen_5.html