Portal:Heiliges Römisches Reich/exzellente Artikel
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Exzellente Artikel aus dem Bereich des Portals Heiliges Römisches Reich Heiliges Römisches Reich Heiliges Römisches Reich (lateinisch Sacrum Romanum Imperium) war die offizielle Bezeichnung für den Herrschaftsbereich der römisch-deutschen Kaiser vom Mittelalter bis zum Jahre 1806. Der Name des Reiches leitet sich vom Anspruch der mittelalterlichen Herrscher ab, die Tradition des antiken Römischen Reiches fortzusetzen. Das Heilige Römische Reich ist der Ursprung der heutigen Nationalstaaten Deutschland und Österreich. Zur Unterscheidung vom 1871 gegründeten Deutschen Reich bezeichnet die moderne historische Forschung es auch als Altes Reich. Das Reich bildete sich im 10. Jahrhundert unter der Dynastie der Ottonen aus dem ehemals karolingischen Ostfrankenreich heraus. Der Name Sacrum Imperium ist für 1157 und der Titel Sacrum Romanum Imperium für 1254 erstmals urkundlich belegt. Seit dem 15. Jahrhundert setzte sich allmählich der Zusatz Deutscher Nation (lat. Nationis Germanicae) durch. Friedrich I. Barbarossa Friedrich I., genannt Barbarossa aus dem Haus der Staufer, war von 1147 bis 1152 unter dem Namen Friedrich III. Herzog von Schwaben. Seit 1152 war er römisch-deutscher König (rex Romanorum) und seit 1155 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seinen Beinamen Barbarossa (barba „Bart“, rossa „rot/rötlich“) erhielt er in Italien wegen seines rötlich schimmernden Bartes. Ungesichert ist immer noch der Geburtsort des Staufers. Die Welfin Judith, so der einzige urkundliche Nachweis, gebar ihr „erstes Kind“ auf einer Burg bei Altdorf, heute Weingarten. Da es zur damaligen Zeit üblich war, dass die Mütter ihre Kinder in ihrem Stammland zur Welt brachten, liegt es durchaus nahe, dass Friedrich in der Heimat seiner Mutter geboren wurde. Allerdings ist nicht gesichert, ob dieses erste Kind tatsächlich Friedrich war, da die Sterblichkeit der Neugeborenen damals sehr hoch war. Als Sohn des Staufers Friedrich II., des Einäugigen, Herzog von Schwaben, und der Welfin Judith, Tochter Heinrichs des Schwarzen von Bayern, stammte Friedrich von den beiden verfeindeten, im Heiligen Römischen Reich dominierenden Adelsgeschlechtern seiner Zeit ab. Heinrich II. Heinrich II., genannt „der Heilige“, war seit 1002 König des Ostfrankenreichs (Regnum Teutonicorum) und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches von 1014 bis 1024. Als Sohn des bayerischen Herzogs Heinrich II., genannt „der Zänker“, und dessen Frau Gisela war er der Urenkel Heinrichs I. und stammte somit aus der bayerischen Nebenlinie der Ottonen. Nachdem er am 9. Juli 1002 zum ostfränkischen König gekrönt wurde, krönte Papst Benedikt VIII. ihn am 14. Februar 1014 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Damit war Heinrich II. der letzte Kaiser aus dem Geschlecht der Ottonen. Papst Eugen III. sprach ihn 1146 heilig. Heinrich II. war mit der gleichfalls heilig gesprochenen Kaiserin Kunigunde verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Anders als sein Vorgänger Otto III. konzentrierte sich Heinrich II. auf das Reichsgebiet nördlich der Alpen, insbesondere führte er mehrfach Krieg gegen Polen und zog nur widerstrebend dreimal nach Italien. Er wandte sich von den imperialen Bestrebungen seines Vorgängers ab und wollte im Gegensatz zu diesem eine Erneuerung des Reiches der Franken erreichen. Innerlich festigte Heinrich das Reich durch noch engere personelle und politische Verflechtungen mit der Kirche. Heinrich IV. Heinrich IV. war als Sohn Kaiser Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes seit 1053 Mitkönig, ab 1056 König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Heinrich IV. war der dritte Kaiser der Salier-Dynastie. Er war einer der umstrittensten Herrscher des Mittelalters, eine der faszinierendsten deutschen Kaisergestalten mit einem der bewegtesten persönlichen Schicksale, der mit seiner fast 50-jährigen Regentschaft - der längsten des Früh- und Hochmittelalters - nicht nur seine Zeitgenossen, sondern auch spätere Historikergenerationen polarisierte. Seine Auseinandersetzung mit Papst Gregor VII. und sein Gang nach Canossa gelten als Höhepunkt des Investiturstreits. Mit Heinrich IV. wurde am 11. November 1050 in der Kaiserpfalz Goslar der lang ersehnte Thronfolger Kaiser Heinrichs III. und seiner zweiter Frau Agnes von Poitou geboren. Seine Eltern gaben ihm zunächst den Namen des Großvaters, Konrad. Wohl unter dem Einfluss des Abtes Hugo von Cluny wurde der Name bald darauf in Heinrich geändert. Damit der angesehene Abt der cluniazensischen Reformbewegung Taufpate des Thronfolgers werden konnte, wurde die dann in Köln stattfindende Taufe bis zum nächsten Osterfest verzögert. Noch vorher, auf dem Weihnachtsfest 1050 in Pöhlde, ließ Heinrich III. die anwesenden Fürsten schwören, dem Thronfolger treu ergeben zu sein. Bald darauf, im November 1053, wählte eine Reichsversammlung in Tribur den dreijährigen Heinrich zum König. Friedrich V. (Pfalz) Friedrich V. war von 1610 bis 1623 Kurfürst von der Pfalz sowie als Friedrich I. von 1619 bis 1620 König von Böhmen. Bei seinem Versuch, die Kurpfalz als führende protestantische Macht im Heiligen Römischen Reich zu positionieren, verstrickte er sich in die durch religiöse Gegensätze verursachten politischen Wirren Europas am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges, nahm die böhmische Königskrone an und stellte sich damit gegen Kaiser und Reich. Von der kaiserlichen Propaganda erhielt er in Erwartung einer äußerst kurzen Herrschaft den Beinamen Winterkönig (tschech. Zimní král), der wegen seiner nur etwas über ein Jahr dauernden Regierungszeit als König von Böhmen an ihm haften blieb. Er ist damit eine der wenigen historischen Persönlichkeiten, die unter ihrem Spottnamen in die Geschichte eingingen. Sein politisches Handeln hatte weitreichende und verheerende Auswirkungen auf das Reich und ganz Europa und war einer der Auslöser des Dreißigjährigen Krieges. Nach der Niederlage in der Schlacht am Weißen Berg gegen die Truppen des Kaisers verlor er nicht nur das Königreich Böhmen, sondern auch sein Herrschaftsgebiet, die Pfalz, und seine Kurwürde. Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser Die Krönung der römisch-deutschen Könige und Kaiser war eine ritualisierte Abfolge von Ereignissen rund um die eigentliche Handlung der Krönung und wurde bis zur Krönung des letzten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Franz’ II., mehrere Jahrhunderte lang fast unverändert durchgeführt. Die Festlegungen in der Goldenen Bulle Karls IV. aus dem Jahre 1356 bildeten die Grundlage für den Ablauf des Zeremoniells. Der Begriff der Krönung steht hierbei sowohl für den gesamten Ablauf der Zeremonie als auch für den eigentlichen Akt des „Aufsetzens der Krone“, die Krönung im engeren Sinne. Das Zeremoniell war geprägt durch den Charakter des Reiches als Wahlmonarchie und verband die Traditionen des Kaisertums des antiken Roms, des Königs- und Kaisertums des Fränkischen Reiches und der Königserhebung der germanisch-fränkischen Völker. Krönungsmantel Der Krönungsmantel oder Pluviale (lateinisch Mantel) gehört zu den Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und ist das Hauptstück des Krönungsornates der römisch-deutschen Kaiser. Die arabisch-normannische Arbeit aus einer sizilianischen Werkstatt des 12. Jahrhunderts wurde von der Zeit Friedrichs II. bis zum Ende des alten Reiches für die meisten Krönungen der römisch-deutschen Kaiser verwendet. Zusammen mit den anderen Krönungsinsignien, wie Reichskrone, Reichsschwert und Reichsapfel wird der Mantel heute in der Weltlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt. Artikel lesen Otto III. Otto III. (* Juni oder Juli 980 im Reichswald Kessel (Ketil) bei Kleve; † 23. oder 24. Januar 1002 in Paterno am Monte Soracte, Italien) aus dem Haus der Ottonen war römisch-deutscher König ab 983 und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches von 996 bis 1002. Bereits als Dreijähriger wurde er zum deutschen König gewählt. Während seiner Unmündigkeit wurde das Reich von den Kaiserinnen Theophanu und Adelheid von Burgund verwaltet. In seiner Regierungszeit rückte Italien ins Herrschaftszentrum. Seine Regentschaft ist von ganz individuellen Entscheidungen geprägt. So setzte Otto gegen den rebellischen römischen Stadtadel mit seinen Vertrauten Bruno von Kärnten als Papst Gregor V. und Gerbert von Aurillac als Papst Silvester II. eigene Kandidaten ein. Im Osten des Reiches machte er Polen zur selbstständigen Kirchenorganisation. Im Jahre 1001 musste Otto nach einem Aufstand aus Rom fliehen. Eine versuchte Rückeroberung scheiterte am frühen Tod Ottos. Sein Leichnam wurde in Aachen beigesetzt. Artikel lesen Reichskrone Die Reichskrone ist die Krone der Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches seit dem Hochmittelalter. Die meisten römisch-deutschen Könige seit Konrad II. wurden mit ihr gekrönt. Die Reichskrone war, neben dem Reichskreuz, dem Reichsschwert und der Heiligen Lanze, der wichtigste Teil der Reichskleinodien. Bei der Krönung wurde sie zusammen mit dem Zepter und dem Reichsapfel an den neuen König übergeben. So wurde die Krone selbst, wie an der Bezeichnung daz riche erkennbar ist, und ihr wichtigster Edelstein, der Waise, zum Symbol für die Herrschaft des Königs bzw. Kaisers, so dass eine Krönung ohne die Reichsinsignien häufig als illegitim angesehen wurde. Auch der religiöse Führungsanspruch des Herrschers wurde durch verschiedene, in die Krone eingearbeitete Zeichen symbolisiert. Reichsschwert Als Reichsschwert wird im deutschsprachigen Raum meist das zu den Reichskleinodien der römisch-deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gehörende Schwert bezeichnet. Im Allgemeinen ist dies die Bezeichnung eines bestimmten Schwertes, das als Staatssymbol einer Monarchie die Macht, Stärke und Wehrhaftigkeit eines Landes darstellt. So existieren oder existierten Reichsschwerter beispielsweise in England, Schottland, Preußen, Dänemark, Norwegen, Ungarn, den Niederlanden und Japan. Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt jedoch auf einer Beschreibung des Reichsschwertes des Heiligen Römischen Reiches mit seiner Geschichte, seinem Aussehen und seiner Bedeutung für das Reich. Da der Ursprung dieses Schwertes dem heiligen Mauritius zugeschrieben wurde, bezeichnet man es auch als Mauritiusschwert. Das Schwert überreichte der Papst dem römisch-deutschen Kaiser bei seiner Krönung als Zeichen der weltlichen Macht, die er aus der Hand Gottes erhält. Straubing-Holland Das wittelsbachische Teilherzogtum Straubing-Holland (auch Niederbayern-Straubing-Holland, Niederbayern-Straubing, Bayern-Straubing-Holland oder Bayern-Straubing) umfasste Teile des heutigen Niederbayern sowie die niederländischen Grafschaften Hennegau, Holland, Seeland und Friesland. Es bestand von 1353 bis 1425/29 und wurde von Straubing und Den Haag aus regiert. Das Herzogtum entstand in der Folge der wittelsbachischen Erbteilungen nach dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Ludwigs des Bayern und zerfiel, als die Straubinger Linie im Mannesstamm ausstarb. Unter der Herrschaft der Herzöge von Straubing-Holland, die durch Ehebündnisse mit allen bedeutenden Nachbarn verbunden waren, wurde die Grundlage der niederländischen See- und Handelsmacht gelegt. Fettmilch-Aufstand Der Fettmilch-Aufstand des Jahres 1614 war eine von dem Lebkuchenbäcker Vinzenz Fettmilch angeführte judenfeindliche Revolte in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main. Der Aufstand der Zünfte richtete sich ursprünglich gegen die Misswirtschaft des von Patriziern dominierten Rats der Stadt, artete aber in der Plünderung der Judengasse und in der Vertreibung aller Frankfurter Juden aus. Er wurde schließlich mit Hilfe des Kaisers, der Landgrafschaft Hessen-Kassel und des Kurfürstentums Mainz niedergeschlagen. Oberlausitzer Pönfall Als Oberlausitzer Pönfall wird die vom böhmischen König Ferdinand I. im Sommer 1547 vorgenommene Bestrafung der zum Oberlausitzer Sechsstädtebund gehörenden Städte (Bautzen, Zittau, Görlitz, Kamenz, Löbau und Lauban) bezeichnet. Der Pönfall steht im engen Zusammenhang mit dem Schmalkaldischen Krieg und dem Aufstand der böhmischen Stände in den Jahren 1546/47. Als Ferdinand I. seinem Bruder Kaiser Karl V. gegen die im Schmalkaldischen Bund vereinten protestantischen Fürsten und Städte zu Hilfe kam, forderte er auch von den Ständen der böhmischen Kronländer Militärhilfe gegen die Protestanten. Die überwiegend evangelischen bzw. utraquistischen Stände Böhmens und der Oberlausitz wollten jedoch nicht gegen ihre Glaubensgenossen zu Felde ziehen und in Böhmen leistete man dem König offenen Widerstand. In der Oberlausitz dagegen verhielten sich Adel und Städte 1546 abwartend, man zog die Verhandlungen mit Ferdinand I. in die Länge und hoffte auf diese Weise, der Beteiligung am Krieg doch noch entgehen zu können. Dabei verhandelten Land und Städte jeweils getrennt mit dem König. Anfang 1547 gab es keine Ausflüchte mehr und die beiden Stände bewilligten die Stellung von Truppen. Die Städte rüsteten für zwei Monate ein Kontingent von Söldnern aus, das sich in Sachsen mit der Armee der habsburgischen Brüder vereinigte. Als die zwei Monate um waren, zog die Truppe der Städte am 23. April 1547, also unmittelbar vor der Entscheidungsschlacht bei Mühlberg aus dem Heerlager ab. Ein königlicher Befehl, die Kriegsknechte weiterhin zu besolden, hatte die Räte der Oberlausitzer Städte zu spät erreicht. Von Ferdinand wurde der Abzug als Ungehorsam wider seine königliche Majestät ausgelegt. |