Heinkel He 112
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Die Heinkel He 112 war ein deutsches Jagdflugzeug, welches von Ernst Heinkel als Projekt für den Jagdflugzeugwettbewerb des RLM im Oktober 1935 in Auftrag gegeben wurde. Konstruiert wurde es von den Brüdern Walter und Siegfried Günter.
Es galt dabei, ein modernes Nachfolgemuster für die veralteten deutschen Doppeldeckerjäger (Heinkel He 51, Arado Ar 68) zu finden. Die Tests und der Vergleich mit den Konkurrenten Bf 109, FW 159 und Fi 98 fanden in Travemünde statt. Dabei stürzte die V2 D-IHGE am 15. April 1936 ab.
Die He 112 sowie die Messerschmitt Bf 109 sicherten sich je Aufträge über 10 Vorserienflugzeuge.
Jedoch entschied sich das RLM bei einem späteren Vergleichsfliegen für die Messerschmitt Bf 109 als neuen Standardjäger der deutschen Luftwaffe, da sich Heinkel auf den Bomber He 111 konzentrieren sollte, und da die Bf 109 einfacher zu produzieren war als die He 112.
Die Weiterentwicklung der He 112 A zur Version B wurde jedoch weitergeführt. Diese führte den Jumo 210Ea Motor ein und war mit zwei 20 mm-MG FF und zwei 7,92 mm-MG 17 ausgestattet.
Auf Grund der Entscheidung des RLM für die Bf 109 wurde die He 112 jedoch für den Export freigegeben.
Von Dezember 1936 an wurde der neunte Prototyp (V9) im Einsatz bei der Legion Condor in Spanien erprobt. Er wurde im Juli 1937 bei einer Bruchlandung zerstört.
Gebaut wurden folgende Versionen:
Bauzahlen der He 112 1935 - 1938:
Version | SUMME | Werk-Nummer |
---|---|---|
Prototypen | 3 | 1290-1292 |
A-0 | 17 | 1951-1960, 2248-2254 |
B-0 | 4 | 1944, 1969, 1973, 1974 |
E | 80 | 2001-2080 |
SUMME | 104 |
Insgesamt wurden 13 Prototypen für die Entwicklung der He 112 verwendet.
Exporte der He 112:
Land | Anzahl | Jahre |
---|---|---|
Japan | 30 | 1937-1938 |
Spanien | 19 | 1939 |
Ungarn | 3 | 1939 |
Rumänien | 30 | 1939-1940 |
SUMME | 82 |
Es wurde außerdem eine Lizenz für den Nachbau an Ungarn (Manfred Weiß) verkauft. Die dortige Regierung orderte zwölf Maschinen in dem Betrieb, von denen aber nur drei zur Auslieferung gelangten.
Die letzten He 112 leisteten bis in die 1950er Jahre Dienst in Spanien. Heute ist keine Maschine mehr erhalten.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans-Peter Dabrowski: Jagdeinsitzer He 112, Podzun-Pallas, Band 159, ISBN 3-79090-567-4
- Unterlagen aus dem Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg
[Bearbeiten] Technische Daten
- Heinkel He 112 B-1
- Typ: Jagdflugzeug
- Triebwerk: ein Zwölfzylinder-V-Motor Junkers Jumo 210Ea mit 500 kW/680 PS
- Leistung: Höchstgeschwindigkeit 510 km/h; Dienstgipfelhöhe 9500 m; Reichweite 1100 km
- Gewicht: Leermasse 1620 kg; max. Startmasse 2250 kg
- Abmessungen: Spannweite 9,10 m, Länge 9,30 m; Höhe 3,85 m; Tragflügelfläche 17 m²
- Bewaffnung: zwei 20 mm- MG FF und zwei 7,92 mm-MG 17 sowie eine externe Bombenlast von 60 kg