Hatamoto
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Hatamoto (jap. 旗本) waren Bannerleute des Shōgun und der Daimyō im feudalen Japan. Sie gehörten der Schicht der Samurai an.
In der Edo-Zeit bezeichnete man mit Hatamoto Samurai, die ihre Loyalität keinem Daimyō, sondern direkt dem Shōgun schworen und so seine persönliche Garde bildeten. Sie wurden aus Familien rekrutiert, die in der Schlacht von Sekigahara auf der Seite der Tokugawa gekämpft hatten. Nach Schätzungen gab es während der Edo-Zeit 5.000 Hatamoto. Bekannte Hatamoto waren Enomoto Takeaki und Katsu Kaishū.
Im Gegensatz zu den Daimyō hatten die Hatamoto nur kleine Ländereien mit einem Einkommen von zwischen 260 und unter 10.000 Koku Reis, meist in der Nähe von Edo, und keine eigene Burg. Für sie bestand jedoch keine Pflicht zum Sankin kōtai, da sie ohnehin immer unter Kontrolle des Shogun standen.
Wenn ein Hatamoto einen offiziellen Posten bekleidete, bezog er dafür ein zusätzliches Gehalt (Yaku buchi). Gefolgsleute niedereren Ranges, die als niedere Beamte dienten, wurden als Gokenin bezeichnet.
Die Hatamoto wurden von den anderen Samurai wegen ihrer direkten Unterstellung unter den Shōgun gefürchtet und respektiert. Sie hatten jedoch auch höhere Maßstäbe an ihr Verhalten zu stellen.
Der Ausdruck „80.000 Hatamoto“ war in Bezug auf ihre Zahl in allgemeinem Gebrauch, eine Studie von 1722 gibt ihre Zahl jedoch mit lediglich 5.000 an. Zusammen mit den Gokenin kam man auf etwa 17.000.
Mit dem Ende der Edo-Zeit (Bakumatsu) wurde dieser Titel abgeschafft. Wie viele andere Samurai war ein Großteil der Hatamoto zu diesem Zeitpunkt bei Geldverleihern hoch verschuldet.
Der englische Seemann William Adams wurde mit der Verleihung eines Lehens durch den Shōgun zum Hatamoto.