Gustav Wittfeld

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Gustav Wittfeld (* 27. Oktober 1855 in Aachen; † 24. September 1923) war ein deutscher Ingenieur.

[Bearbeiten] Leben

Nach Besuch der Allgemeinen Schule besuchte er von 1874 bis 1878 die Polytechnische Hochschule zu Aachen. Anschließend ging der junge Ingenieur zur Preußischen Staatsbahn. Die ersten Jahre dort verbrachte er an den Eisenbahndirektionen Bromberg, Cassel, Frankfurt am Main, Köln und dann Berlin.

Zum Regierungsbaumeister wurde er 1884 befördert und war am Bau des Frankfurter Hauptbahnhofs beteiligt. Nach der Versetzung zur Eisenbahndirektion Berlin 1891 fand er sich wieder im Dezernat für die Konstruktion und Beschaffung von Lokomotiven für die Preußische Staatsbahn. Am Ausschuss für die preußischen Normalien für den Lokbau war er maßgeblich beteiligt.

Auf Veranlassung von Wittfeld begannen die Eisenbahnverwaltung und die AEG 1902 mit Versuchen, Einphasenwechselstrom für Traktionszwecke einzusetzen. Das geschah bis 1906 auf der 4,1 km langen Vorortstrecke Niederschöneweide-Spindlersfeld (bei Berlin) mit 6 kV 25 Hz. Eine Fortführung fand diese Technik zunächst bei der Elektrifizierung der Hamburg-Altonaer Stadt- und Vorortbahn, an der auch Wittfeld beteiligt war.

1904 entstanden unter Wittfelds Mitwirkung zwei 2'B2'n3v - Versuchsdampflokomotiven "Altona 561 und Altona 562" mit windschnittiger Verkleidung und Stirnführerstand. Nachdem sich dieser vor allem teure Versuch als Fehlschlag erwies, wandte sich Gustav Wittfeld vermehrt den Elektrolokomotiven zu und konstruierte die preußischen Elloks der Gattung ES, EP und EG. Bis heute ist noch die Konstruktion des Akkutriebwagen AT 3 (spätere Baureihe ETA 178) mit dem Namen Wittfeld verbunden. Sie waren noch bis anfang der 1960er Jahre im Einsatz. Wittfeld verdiente sich mit diesen Konstruktionen und mit seiner Beharrlichkeit den ruf als Wegbereiter der elektrischen Zugförderung.

1917 wurde er zum Dr.-Ing. e.h. an der TH Charlottenburg für die Elektrifizierung der Eisenbahn ernannt. 1918 noch zum Wirklichen Geheimen Oberbaurat befördert, trat Gustav Wittfeld 1920 in den Ruhestand. Zu seinem Nachfolger berief man Wilhelm Wechmann, den späteren "Chefelektriker der Deutschen Reichsbahn".

Am 24. September 1923 wählte der gesundheitlich angeschlagende Wittfeld den Freitod.

Personendaten
NAME	Wittfeld, Gustav
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Ingenieur
GEBURTSDATUM	27. Oktober 1855
GEBURTSORT	Aachen
STERBEDATUM	24. September 1923